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Star Trek - Discovery: Gegen die Zeit Drucken E-Mail
Prequel zur jüngsten "Star Trek"-Inkarnation Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 02 Oktober 2017
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Discovery: Gegen die Zeit"
Originaltitel: "Star Trek - Discovery: Desperate Hours"
Bewertung:
Autor: David Mack
Übersetzung: Helga Parmiter
Umfang: 408 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 02. Oktober 2017 (D), 26. September 2017 (D)
ISBN: 978-3-95981-190-3 (D)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Ein Jahr vor den Ereignissen aus dem Pilot-Zweiteiler "Das vulkanische Hallo" und "Kampf beim Doppelstern": Lieutenant Burnham wird zum ersten Offizier der U.S.S. Shenzhou ernannt – etwas, dass ihr unmittelbarer (und dienstälterer) Konkurrent Lieutenant Saru mit ausgesprochenem Missmut zur Kenntnis nimmt. Schon bald ergibt sich für Burnham die erste große Feuerprobe. Die U.S.S. Shenzhou reagiert auf den Notruf einer Kolonie, die in ihren Meeren auf einen riesigen Leviathan gestoßen ist, der daraufhin Drohnen ausgestoßen hat, die nun die Hauptstadt angreifen. Nachdem die erste, unmittelbare Gefahr gebannt ist macht sich die Crew der Shenzhou daran, mehr über den Angreifer in Erfahrung zu bringen. Als sie erste Sensordaten an die Sternenflotte schicken, nimmt Admiral Anderson mit Captain Christopher Pike Kontakt auf, und beordet die U.S.S. Enterprise ebenfalls in den Sektor. Sein Befehl lautet, den Leviathan mit allen Mitteln zu vernichten – selbst wenn dies bedeutet, dabei zugleich den Planeten zu verwüsten und somit die Kolonie und alle darin lebenden Menschen auszulöschen…

Review: Von den in der Inhaltsangabe erwähnten Pilotfolgen von "Discovery" war ich ja nicht wirklich angetan (und Episode 3 habe ich erst noch vor mir). "Gegen die Zeit" war zwar auch kein Überdrüber-Highlight, wäre mir aber wohl als Auftakt zur Serie lieber gewesen – und hätte als solcher bei mir jedenfalls wesentlich besser abgeschnitten. Denn wo diese sehr inhaltsarm und belanglos waren, versteht es "Gegen die Zeit", sowohl die Figuren vorzustellen als auch dabei eine interessante Geschichte zu erzählen (eben letzteres war an "Das vulkanische Hallo" und "Kampf beim Doppelstern" ja der Knackpunkt). Zugegeben, fürs x-te Bedrohungsszenario gibt's jetzt nicht unbedingt Sonderpunkte wegen Originalität. Alles rund um den Leviathan ist doch recht gewöhnliche Standardkost, die es im Genre – und auch bei "Star Trek" schon – zuhauf gab. Zumal mich das mit den Räumen und den Tests, die Burnham und Spock in diesen bewältigen müssen, doch etwas gar an "Cube" erinnert hat. Nicht wirklich glücklich wurde ich auch mit der Darstellung von Captain Christopher Pike, dem hier die Rolle des "bösen" Befehlsausführers zukommt, der doch tatsächlich dazu bereit wäre, die Kolonie auszulöschen. Und alles nur, damit sich Captain Georgiou von der U.S.S. Shenzhou klar dagegenstellen und damit die moralische Hoheit für sich beanspruchen darf. Die Art und Weise, wie Mack dadurch versucht, den Leser automatisch auf ihre Seite zu stellen, fand ich schon etwas verkrampft. Und generell hatte ich bei dieser Auseinandersetzung zwischen Georgiou und Pike das Gefühl, dass Mack hier auf Meta-Ebene den Wettstreit zwischen den Alten und dem Neuen "Star Trek" widerspiegelt – nur hätte dann aus meiner Sicht halt das optimistischere und humanistischere Weltbild halt eigentlich besser auf die Enterprise gepasst. Als letzter Kritikpunkt sei dann noch erwähnt, dass sich alles rund um den Aufstand auf dem Planeten am Ende derart schnell in Wohlgefallen auflöst, dass ich schon die Frage stellen muss, wozu das alles denn dann überhaupt gut war.

Was David Mack allerdings sehr gut gelingt ist, uns einen Einblick ins Innenleben die Figuren zu geben. Er nutzt also damit einen den Vorteile, welche Romane gegenüber Film und Fernsehen haben, aus, und so habe ich nach dem Lesen von "Gegen die Zeit" auch einen wesentlich besseren Eindruck von Burnham, Saru und Georgiou gewonnen, als dies nach dem Pilot-Zweiteiler der Fall war. Zugegeben, von Burnham haben wir dort eh auch schon einiges erfahren, nicht zuletzt durch die Rückblenden, sowie ihre Gespräche mit Sarek. In "Gegen die Zeit" tauchen wir aber doch noch tiefer in die Figur ein, wobei vor allem die Gedankenverschmelzung mit Spock hervorsticht, wo die beiden jeweils wichtige Ereignisse aus dem Leben des anderen nacherleben, so als würden sie in dessen Schuhen stecken. Eben dies war für mich dann auch das Highlight des Romans – nicht nur wegen des Einblicks in Burnham, sondern auch wegen der Momente aus Spocks Leben, und die Auswirkungen, welche die Gedankenverschmelzung auf ihn hatte. Das war wirklich überaus gelungen. Generell wurde der Roman für mich durch die Anwesenheit der U.S.S. Enterprise – und damit auch von Pike, Spock und Una – aufgewertet. Da kam einfach gleich – im Gegensatz zu den beiden Auftaktfolgen – deutlich mehr "Star Trek"-Feeling auf (wobei sich zugegebenermaßen bestimmte Neuerfindungen, wie die Holo-Kommunikation, durch das Auftauchen dieser alten, klassischen Elemente zugleich auch irgendwie noch mehr spießen; und es somit dabei auch eine Schattenseite gibt). Aber auch die tieferen Einblicke in Sarus Persönlichkeit fand ich interessant. Der war – aus einer Beutespezies kommend, und mit den entsprechenden Auswirkungen auf ihre Evolution – zweifellos einer der wenigen interessanten und originellen Aspekte von "Discovery" bislang. Und die Story, wenn auch nicht überragend, war ebenfalls gelungen, und dank der unterschiedlichen Schauplätze auch abwechslungsreich. Die letzte Stärke ist dann David Macks Schreibstil, der auch hier wieder die richtige Mischung aus flotten Erzähltempo und Charaktertiefe findet, so dass sich der Roman flüssig und schnell liest, und nie Langeweile aufkommt. Jetzt muss die Serie nur noch seinem Beispiel folgen.

Fazit: "Gegen die Zeit" mag kein Überdrüber-Roman sein, ist als Prequel zu "Discovery" aber für alle Trekkies durchaus empfehlenswert – nicht zuletzt, als er einige interessante Hintergründe zu den Pilotfolgen liefert, und generell die Figuren aus meiner Sicht eigentlich fast besser vorstellt, als das die Serie selbst dort gemacht hat. Vor allem Saru und Georgiou gewinnen deutlich an Profil. Aber auch über Michael Burnham erfahren wir hier noch einiges mehr, wobei sich diesbezüglich – sowie auch was den Roman generell betrifft – die Gedankenverschmelzung als Highlight erweist. Überhaupt wertete der Auftritt der U.S.S. Enterprise die Geschichte für mich enorm auf – auch das hätte den Pilotfolgen helfen können. Zugegebenermaßen fallen Änderungen wie die fortschrittlichere Technik so zwar noch deutlich mehr und störender auf, dennoch hilft es dabei, auch die neue Serie ganz klar im bekannten (Prime-)Universum zu verankern, und sie generell deutlicher als "Star Trek" zu identifizieren (weil genau damit tat ich mir bei den Auftaktfolgen ja doch ziemlich schwer). Die Story selbst war zwar nichts Besonderes, und erinnerte da und dort etwas gar deutlich an frühere Abenteuer und/oder andere Filme (insbesondere "Cube"), war aber nichtsdestotrotz zweckmäßig und überwiegend unterhaltsam. Nur alles rund um den Aufstand auf dem Planeten stellt sich rückwirkend als unnötiger Lückenfüller heraus; das hätte man entweder streichen oder anders umsetzen sollen. Insgesamt machte "Gegen die Zeit" auf mich aber jedenfalls einen wesentlich besseren Eindruck, als die beiden Auftakt-Episoden.
Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten


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