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Black Butterfly: Der Mörder in mir Drucken E-Mail
Antonio Banderas und Jonathan Rhys-Meyers im Clinch Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 24 August 2017
 
 
Black Butterfly
Originaltitel: Black Butterfly
Produktionsland/jahr: USA 2017
Bewertung:
Studio/Verleih: Ambi Pictures/EuroVideo
Regie: Brian Goodman
Produzenten: U.a. Monika Bacardi & Silvio Muraglia
Drehbuch: Marc Frydman & Justin Stanley
Filmmusik: Federico Jusid
Kamera: José David Montero
Schnitt: Julia Juaniz & Mark Sult
Genre: Thriller
Heimkino-Premiere Deutschland: 17. August 2017
VOD-Release USA: 26. Mai 2017
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Antonio Banderas, Jonathan Rhys-Meyers, Piper Perabo, Abel Ferrara, Nicholas Aron, Vincent Riotta, Gioia Libardoni u.a.


Kurzinhalt: Die Karriere des Schriftstellers Paul begann eigentlich recht vielversprechend. In den letzten Jahren plagt er sich jedoch zunehmend – zumal sein Agent ihn dazu drängt, sich stärker dem Filmbusiness zu widmen, mit dem er allerdings bei der Verfilmung eines seiner Romane keine guten Erfahrungen gemacht hat. Mangels eines steten Einkommens versucht er nun, seinen abgelegenen Landsitz zu verkaufen. Auf dem Weg zu einem Treffen mit seiner Maklerin hupt er einen Traktorfahrer an, der mit seinem Gerät langsam auf dem Mittelstreifen dahertuckert. Kurz darauf betrifft dieser dann just jenes Diner, in dem sich Paul mit seiner Maklerin Laura trifft. Der Landstreicher Jack mischt sich ein, und klärt die potentiell haarige Situation. Zum Dank lädt Paul ihn daraufhin zu sich ein. Jack bietet an, für Paul zu arbeiten und ein paar Instandhaltungen am Haus vorzunehmen. Zudem will er ihm auch mit seiner Schreibblockade und seiner daraus resultierenden strauchelnden Karriere helfen. Schon bald jedoch beginnt Paul zu befürchten, dass Jack düstere Absichten verfolgt…

Review: Szenenbild. Sowohl das Setting als auch die Besetzung von "Black Butterfly" klingen auf dem ersten Blick durchaus vielversprechend. Zwar bin ich zugegebenermaßen nicht unbedingt ein Fan von Jonathan Rhys-Meyers, für den undurchsichtigen und potentiell bedrohlichen Landstreicher hielt ich ihn aber ziemlich perfekt. Und Antonio Banderas mag ich ja sowieso. Die beiden spielen bei "Black Butterfly" grundsätzlich für sich genommen auch wirklich gut. Woran es jedoch mangelt, ist am nötigen Knistern zwischen den beiden. Es mag an den nicht übermäßig interessant geschriebenen Dialogen liegen, an Brian Goodmans extrem generischer Inszenierung, oder auch einfach daran, dass es die beiden nicht vermochten, auf dem Set das notwendige Hin- und Her zu finden, um ihren gemeinsamen Szenen die nötige Spannung zu geben. Aber irgendwie fehlt ihrem Geplänkel leider selbst in den bedrohlichen Elementen die nötige Chemie und bedrückende Atmosphäre.

Was dem Film auch nicht hilft, ist der Aufbau des Drehbuchs. "Black Butterfly" ist wieder mal einer jener Thriller, die auf einen großen Twist hinarbeiten. Was bei solchen Filmen jedoch wichtig ist, ist nicht nur, dass dieser dann auch rückwirkend noch Sinn ergibt – denn dies ist hier zweifellos gegeben (und wird durch fast schon zu ausführlich-erklärende Rückblenden, die sich an die potentielle Dummheit der Zuschauer zu richten schien, nochmal zusätzlich gewährleistet) – sondern auch, dass der Film nicht nur von dieser Wendung lebt, sondern auch davor schon unterhaltsam ist. "The Sixth Sense" wird hierbei wohl immer eins der Vorzeigebeispiele bleiben. Auch ohne den Twist am Ende ist der ein von der ersten bis zur letzten Minute packender und mitreißender Thriller. Eben daran scheitert "Black Butterfly" leider, denn über eine Stunde lang wirkt er derart generisch, einfallslos, 08/15, dass man das Geschehen als Thriller-Veteran mit zunehmendem Desinteresse verfolgt. Zugleich nahm jedoch auch mein Eindruck stetig zu, dass das doch bitte nicht alles zu standardmäßig, klischeehaft und vorhersehbar sein kann, und ich daher mit einem Twist schon zu rechnen begann. Wenn dieser dann kommt, kann er dann zwar kurzfristig mal gefallen. Doch statt den Film auf den Kopf zu stellen und sich der daraus resultierenden neuen Situation ausführlich zu widmen, blendet man zum nächsten Tag und quasi zum Nachspiel. Der entsprechende Epilog war ziemlich schwach, unspannend, und litt auch wieder an der mangelnden Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Der größte Kritikpunkt ist aber, dass dieser dann noch in einen Doppel-Twist der billigsten und dümmsten Sorte endet. Wenn sich die Autoren zumindest den gespart hätten, wäre "Black Butterfly" zumindest noch durchschnittlich geworden.

Szenenbild. Überhaupt, die Drehbuchautoren. Das war wieder so ein Fall, wo ich den Eindruck hatte, dass sich die Macher ihren eigenen Frust quasi als Selbsttherapie von der Seele schreiben (man nehme nur Pauls kritische Worte über Filmproduktionen). Und wie gesagt, die grundsätzliche Idee hinter dem Film war ja cool, aber die betreffende "Bombe" hätte man viel früher zünden und danach auch wirklich etwas damit anstellen müssen. So wirkt es leider recht hohl und wie billige Effekthascherei. Und Regisseur Brian Goodman bekleckert sich wie erwähnt auch nicht gerade mit Ruhm. Ehrlich: Das hätte ich als absoluter Amateur auch nicht wesentlich schlechter hinbekommen. Der Film lässt es leider fast gänzlich an einer bedrohlichen Atmosphäre und an Spannung vermissen. Dass "Black Butterfly" trotzdem noch anschaubar und für Thriller-Junkies zumindest ansatzweise empfehlenswert ist, liegt daran, dass er mit knapp über 90 Minuten kurz genug ist, um nicht zu langweilen, und trotz seiner Schwächen noch ansatzweise unterhält. Zudem ist der erste Twist wie gesagt grundsätzlich schon nett. Allerdings rate ich allen, nach der Szene am nächsten Tag sobald der Film abblendet auch wirklich gleich abzudrehen und sich die letzte Szene zu ersparen.

Fazit: "Black Butterfly" ist nicht nur wegen des dämlich-abgedroschenen Abschlussgags eine eher frustrierende Erfahrung. Denn mit dem ersten Twist hätte sich einiges anfangen lassen, wenn man diesen schon wesentlich früher gebracht und dann länger mit der Situation gespielt hätte. So wirkt das Ganze nämlich doch etwas zweckmäßig. Generell war den Drehbuchautoren wohl wichtiger, den Zuschauer zu überraschen, als ihn gut zu unterhalten – weil die erste Stunde wirkte noch so generisch und klischeehaft, dass man vor allem auch als Thriller-Veteran nicht glauben konnte und wollte, dass es das wirklich schon gewesen sein soll. Womit man den großen Twist quasi erst recht wieder ankündigte. Es hilft dem Film auch nicht, dass Antonio Banderas und Jonathan Rhys-Meyers zwar grundsätzlich solide Performances abliefern, ihrem Zusammenspiel aber die nötige Dynamik fehlt. Und Brian Goodmans Regie ist derart 08/15 und einfallslos, das hätte jeder von uns genauso hinbekommen. Angesichts all dieser Kritikpunkte ist es dann genau genommen fast schon wieder beachtlich, dass "Black Butterfly" trotzdem noch ansatzweise zu unterhalten vermag. Und hätte man sich zumindest die bescheuert-klischeehafte allerletzte Szene geschenkt, hätte ich mich sogar zu einer durchschnittlichen Wertung durchringen können, da der Film zwar absolut nichts Besonderes, aber doch solide ist. Eben diese brach ihm dann aber, zumindest für mich, endgültig das Genick.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 EuroVideo)


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