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Sharknado 5: Global Swarming Drucken E-Mail
Eher ein flaues Lüfterl als ein Unterhaltungs-Tornado Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 11 August 2017
 
 
Sharknado 5
Originaltitel: Sharknado: Global Swarming
Produktionsland/jahr: USA 2017
Bewertung:
Studio/Verleih: The Asylum/SyFy
Regie: Anthony C. Ferrante
Produzenten: U.a. David Michael Latt & David Garber
Drehbuch: Scotty Mullen
Filmmusik: Christopher Cano & Chris Ridenhour
Kamera: Ryan Broomberg
Schnitt: Ana Florit & Ryan Mitchelle
Genre: Komödie/Horror/Science Fiction
TV-Premiere Deutschland: 10. August 2017
TV-Premiere USA: 06. August 2017
Laufzeit: 91 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Ian Ziering, Tara Reid, Cassandra Scerbo, Liliana Nova, Fabio, Olivia Newton-John u.a.


Kurzinhalt: Fin, April und ihr Sohn Gil sind gerade in London, um an einer Sitzung der NATO teilzunehmen, als Nova ihn um Hilfe bittet. In einer Höhle in der Nähe von Stonehenge stoßen sie auf Zeichnungen, die andeuten, dass es auch zu Urzeiten schon Sharknados gegeben hat. In einem verborgenen Raum finden sie zudem ein mysteriöses Artefakt. Als sie dieses entfernen, lösen sie den größten und verheerendsten Sharknado aus, den die Welt bis jetzt gesehen hat. Als dieser London erreicht, verschlingt er auch Gil. Fin und April setzen daraufhin alles daran, um ihren Sohn zu retten – und verfolgen den Sharknado quer über den gesamten Planeten…

Review: Szenenbild. Der erste hat es dank des genialen Konzepts zum Kultklassiker geschafft, und war schon auf trashige Art und Weise unterhaltsam. Der zweite war ein müder, fader, lust- und einfallsloser Abklatsch. Der dritte der wohl bisher beste, da abgefahrenste, der Reihe. Seither geht’s bei den Sharknados aber leider wieder bergab. Bereits beim vierten schien sie sich schwer damit zu tun, sich immer neue, absurdere Dinge einfallen zu lassen – was mal besser, mal schlechter funktionierte. Und insgesamt nutzt sich das mittlerweile gewohnte Schema, mit einer Mischung aus Sharknado-Szenen, Cameo-Auftritten und parodistischen Anspielungen, langsam aber sicher doch ab. Ein Trend, der sich mit "Global Swarming" nun leider weiter fortsetzt. Man kennt das einfach mittlerweile, und auch wenn sie sich von Mal zu Mal andere Filme herauspicken, die sie kurz parodieren (diesmal erwischt es z.B. "Indiana Jones") und sich die Schauplätze ändern, folgt "Global Swarming" dem Erfolgskonzept mittlerweile derart streng, dass es wie Filmemachen nach dem "Malen nach Zahlen"-Schema wirkt. Wirklich viel Mühe schien man sich jedenfalls, abseits kurzer Momente und netter Ideen, nicht wirklich gegeben zu haben. Was einst kultiger Trash sein wollte, wirkt mittlerweile nur mehr wie ein zynischer, seelenloser "cash grab".

Vor allem den Einstieg in London fand ich enorm schwach. Die Indy-Anleihen absolut bemüht und einfallslos (das hat Weird Al Yankovic mit "UHF" ungleich besser hinbekommen), die London-Szenen ohne interessante neue Einfälle, und wie auch der Rest des Films überraschend schlecht getrickst – wobei es mir schwer fällt, zu beurteilen, ob SyFy das Budget zurückgefahren hat, oder man sich angesichts des Effekte-Overkills, der praktisch den gesamten Film durchzieht, einfach völlig übernommen hat. Billige Effekte in allen Ehren; diese tragen ja sicherlich auch zum Reiz solcher trashiger Filme bei (wobei ich nach wie vor der Ansicht bin, dass die alten Puppen- und Gummi-Monster der B- und C-Movies der 80er und frühen 90er wesentlich mehr Charme versprühten, als es die CGI-Monster heutzutage tun), aber ich habe billige Fanproduktionen gesehen, die bedeutend besser aussehen, als das, was uns SyFy hier vorsetzt. Angesichts der Tatsache, dass die Filme ja nach wie vor erfolgreich sind und zu den Aushängeschildern des Senders gehören, könnte man sich ruhig etwas mehr Mühe geben. Was "Global Swarming" sicherlich auch nicht hilft ist, dass ich wohl einen Großteil der Cameo-Auftritte nicht als solche erkannt habe. Ja, drei davon fand auch ich ziemlich cool, aber davon abgesehen habe ich die betreffenden Einlagen wohl einfach nicht registriert, da ich mich weder bei internationalen B- und C-Promis noch bei YouTube-Stars auskenne. Zudem fällt auf, dass der Film vor aufgespritzten und von Schönheits-OPs verunstalteten "Kunstobjekten" nur so strotzt. Ob das etwa eine Bedingung der Executive Producerin Tara Reid war, damit sie selbst natürlicher aussieht? Und auch die Gags waren wieder einmal eine durchwachsene Angelegenheit. Einzelnes, wie der Monty Python-Fuß im Intro, brachte mich durchaus zum Schmunzeln, und manches hatte zumindest noch einen "so schlecht, dass es fast schon wieder gut ist"-Charme ("Forgive me father, for I am Fin."). Überwiegend fand ich den Humor aber bemüht. Auch aus dem Weltreisen-Charakter bezieht "Global Swarming" leider nicht wirklich an Reiz. Wie in "The 4th Awakens" werden einfach pflichtbewusst Wahrzeichen auf der ganzen Welt abgeklappert – und größtenteils vernichtet. Wie der ganze Film wirkt aber leider auch das sehr lieblos. Zudem entsteht durch die häufigen Schauplatzwechsel in kürzester Zeit ein sehr zerfahrener Eindruck. Last but definitely not least auf meiner Motz-Liste: Können sie jetzt dann bitte endlich mit den Morgenshow-Einblendungen aufhören? Mittlerweile nervt das einfach nur. Der ohnehin von vornherein kleine Reiz, den diese Einlagen einst gehabt haben mögen, ging schon vor dreieinhalb Filmen verloren.

Szenenbild. Interessanterweise haben für mich die ruhigen und ernsten Momente so ziemlich am besten funktioniert. Natürlich machte man sich in diesen teilweise über eben solche überdramatischen Momente in Filmen lustig, und waren selbst diese immer mit einem Augenzwinkern versehen. Dennoch waren sie, gerade auch wenn man die B-Schauspiel-Riege betrifft, erstaunlich effektiv, wobei mich diesmal vor allem Cassandra Scerbo mit ihrer Leistung beeindruckt hat. Darüber hinaus gab es wie oben schon erwähnt durchaus den einen oder anderen Gastauftritt, den ich erkannte und über den ich mich gefreut habe. Die Gags mögen zwar überwiegend nicht so recht gezündet haben, aber so mancher Schmunzler war nichtsdestotrotz darunter. Und auch die eine oder andere originelle und/oder blöde Idee hat sich eingeschlichen, wobei ich vor allem den Tokio-Einfall inspiriert fand. Die größte Stärke von "Global Swarming" ist aber das Ende. Einerseits aufgrund der mit Abstand besten Cameo des Films, und andererseits, da man hier auf wirklich gelungene Art und Weise einen Filmklassiker zitiert. Davor hatte ich ja eigentlich schon beschlossen, dass Teil 5 mein letzter Sharknado wird. Aber die Ausgangssituation ist so vielversprechend, interessant und "stark", dass ich wohl auch nächstes Jahr wieder einschalten werden muss.

Fazit: "Same shark, different day" sagt Fin an einer Stelle – und bringt damit das Hauptproblem von "Sharknado 5" sehr schön und treffend auf den Punkt. So wie die Haie im titelspendenden Sharknado ist auch die Filmreihe mittlerweile im ewig gleichen Strudel aus Hai-Szenen, dem Abklappern von Wahrzeichen, Cameo-Auftritten, parodistischen Anspielungen und Morgenshow-Einlagen gefangen. Vor allem letztere fand ich dabei wieder einmal höchst entbehrlich, nervig und störend. Generell leidet der Film insofern unter dem globalen Aspekt, als die Weltenbummelei einen sehr lieblosen und zweckmäßigen Eindruck macht, und der Film zudem deshalb zerfahren wirkt, weil wir in jeder Location immer nur ein paar Minuten verbringen. Da die einzelnen Szenen zudem nur durch einen hauchdünnen roten Faden miteinander verbunden sind, hat "Sharknado 5" teilweise mehr von einer Sketch-Show als einem richtigen Film. Und vor allem den Einstieg in London fand ich leider sehr schwach. Danach präsentiert man uns die eine oder andere originelle, verrückte oder strunzdämliche Idee, machten sich überraschenderweise einzelne ruhige Momente positiv bemerkbar, und vor allem die letzten paar Minuten fand ich fantastisch. Davon abgesehen bietet "Global Swarming" aber halt leider ein ziemlich abgestanden riechendes, flaues Lüfterl. Was all jene, welche die bisherigen Filme und das darin mittlerweile etablierte Konzept mochte – immerhin haben sich die Filme mittlerweile ja eine treue Fangemeinde herangezüchtet – begeistern wird. Wer jedoch die Faszination bisher schon nicht so recht nachvollziehen konnte, den wird auch "Global Swarming" nicht bekehren.

Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 SyFy)


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