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American Gods - 1x07: Ein Gebet für Mad Sweeney Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: A Prayer for Mad Sweeney
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 12. Juni 2017 (Amazon)
Drehbuch: Maria Melnik
Regie: Adam Kane
Hauptdarsteller: Ricky Whittle als Shadow Moon, Ian McShane als Mr. Wednesday, Emily Browning als Laura Moon, Pablo Schreiber als Mad Sweeney.
Gastdarsteller: Fionnula Flanagan als Old Essie Macgowan, Demore Barnes als Mr. Ibis, Omid Abtahi als Salim, Chris Obi als Anubis, Jake Manley als Bartholomew u.a.

Kurzinhalt: Irland im achtzehnten Jahrhundert: Von ihrer Großmutter hat Essie MacGowan die Überzeugung geerbt, dass Kobolde – Leprechauns – existieren, und man ihnen von jedem Essen und jeder Ernte immer ein bisschen etwas auf die Seite legen sollte. Etwas, an das sich die mittlerweile erwachsen gewordene Essie selbst dann hält, als sie nach einem versuchten Diebstahl im Gefängnis landet, und nichts als einen Happen Brot zum Essen bekommt. Der Kobold – Mad Sweeney – bedankt sich bei ihr mit glücklichen Fügungen des Schicksals, wie z.B. dass sie aus dem Gefängnis freigelassen wird. Doch immer wenn sich die Dinge wieder eingerenkt haben, vergisst sie darauf, für Sweeney etwas auf die Seite zu legen, und das Glück verlässt sie. Eines Tages verschlägt es sie dann schließlich nach Amerika – und Sweeney folgt ihr in die schöne, neue Welt. Knapp 300 Jahre später begleitet er Laura Moon auf der Suche nach ihrem Mann Shadow, und ihrem Bestreben, von Mr. Wednesday wiederbelebt zu werden. Dann bietet ihm ein Unfall die Gelegenheit, die Goldmünze in ihrem Innern, die sie am Leben hält, an sich zu nehmen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Kurz vor dem Staffelfinale gibt man uns mit "Ein Gebet für Mad Sweeney" nochmal eine Folge, die überwiegend aus Flashbacks besteht. Eine Entscheidung, die für mich doch etwas seltsam anmutete. Jetzt hat die Staffel eh schon nur acht Folgen, und trotzdem hat man es noch notwendig, so einen Lückenfüller einzubauen? Noch dazu so kurz vor dem Finale? Statt aufs Gaspedal zu treten und die Geschichte langsam eskalieren zu lassen, tritt man somit vielmehr auf die Bremse, was gerade auch nach dem Finale von "Ein Götterschwarm" sehr schräg und wie eine eher ungünstige Entscheidung wirkt. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass die Rückblenden zwar von der Idee her nett waren, und mir als kurzes, typisches "Coming to America"-Segment, wie sie die meisten Folgen der Serie bislang eröffneten, gut gefallen hätte können. Stattdessen nahm es einen Großteil der Episode ein, und ich fragte mich unweigerlich: Warum? Gut, ok, man könnte argumentieren, dass es hier mehr um Mad Sweeney als um Essie geht, und die Erinnerungen an seine Ankunft in Amerika und die Verbindung zu Essie essentiell sind um zu erklären, warum er der hilflosen Laura ihre Münze doch wieder zurückgibt. Allerdings denke ich, dass sich das gleiche Ergebnis auch in deutlich geringerer Laufzeit hätte erreichen lassen.

Irritiert war ich zudem vom durchgängigen 2.35:1-Bildformat. Bislang war dieses immer nur den Rückblenden vorbehalten, hier nun werden auch die Szenen in der "Gegenwart" in diesem Format gezeigt. War die Trennung bisher klar und verständlich, und diente zur optischen Unterscheidung der Zeitebenen, wirkt sie nach dem Gebrauch des Cinemascope-Formats hier nun völlig willkürlich. Warum dann eigentlich nicht überhaupt gleich die ganze Serie in dem Format drehen? Und dann bin ich auch kein Freund davon, wenn die gleiche Schauspielerin sowohl für die Rolle der Großmutter und der alten Version einer Figur gecastet wird, wie es hier mit Fionnula Flanagan passiert. Ich kenne wirklich niemanden, der im Alter seinen Eltern oder Großeltern 1:1 gleicht. Das reißt mich irgendwie immer aus der Illusion heraus. Und was man uns damit sagen will, dass Browning in die Rolle von Essie schlüpft (ist Laura eine Nachkommin von ihr, oder eine Art Reinkarnation?), war mir auch nicht klar. Insgesamt war "Ein Gebet für Mad Sweeney" jedenfalls für mich die bisher schwächste Episode der Serie, die dabei zweifellos auch ein bisschen ihrer Platzierung unmittelbar vor dem Finale leidet – da sie die fortlaufende Handlung gerade dann unterbricht oder zumindest aufhält, als Schwung hineingekommen ist und alles aufs (hoffentlich) große Finale der Staffel zusteuerte. Gänzlicher Reinfall war aber selbst diese Folge nicht. Einerseits war sie wieder einmal wunderschön geschossen, was vor allem für die Rückblenden ins 18. Jahrhundert gilt. Zudem stachen in diesen sowohl ein paar nette Landschaftsaufnahmen als auch die wundervolle Musik von Brian Reitzell hervor. Und auch die Liedauswahl war wieder einmal hervorragend. Zudem bot die Folge bei allem Füllstoff zumindest eine wirklich interessante Offenbarung, nämlich, dass nicht nur Mr. Wednesday für Lauras Unfall verantwortlich war (was ich zuletzt zunehmend schon vermutete), sondern just Mad Sweeney den Anschlag ausführte. Und auch davon abgesehen gab es durchaus ein paar nette und teils sogar emotionale Momente, was vor allem für Essies Tod gilt. Dennoch, so kurz vor dem Staffelfinale war "Ein Gebet für Mad Sweeney" doch sehr schräg – und unglücklich – platziert.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon An "Ein Gebet für Mad Sweeney" hat mich doch so einiges irritiert. Einerseits die grundsätzliche Tatsache, eine derartige Expositions- und Rückblenden-starke Folge so kurz vor dem Staffelfinale zu platzieren, und damit das Tempo völlig rauszunehmen. Andererseits so Entscheidungen, wie Emily Browning als Essie MacGowan oder Fionnula Flanagan sowohl als Essies Großmutter als auch die alte Essie zu besetzen. Oder auch, dass man das 2.35:1-Format, das bisher den Rückblenden vorbehalten blieb, diesmal (so ich nichts übersehen habe) die gesamte Folge über beibehielt. Vor allem aber konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man die Backstory von Mad Sweeney, die dann vor allem für seine Entscheidung relevant ist, Laura die goldene Münze zurückzugeben, auch kürzer und effizienter hätte erzählen können. Die hohe inszenatorische Qualität der Serie, die tolle Liedauswahl, der grandiose Score von Brian Reitzell, sowie einzelne starke Momente sorgten zwar dafür, dass der Absturz nicht zu tief ausfiel. Dennoch war das aus meiner Sicht die bisher schwächste Folge der ersten Staffel.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Amazon Studios)




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