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Spider-Man: Homecoming Drucken E-Mail
Solide Heimkehr für Spider-Man ins MCU Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Samstag, 15 Juli 2017
 
 
Spider-Man: Homecoming
Originaltitel: Spider-Man: Homecoming
Produktionsland/jahr: USA 2017
Bewertung:
Studio/Verleih: Marvel Studios/Sony Pictures
Regie: Jon Watts
Produzenten: U.a.Kevin Feige & Amy Pascal
Drehbuch: Jonathan Goldstein, John Francis Daley, Jon Watts, Christopher Ford, Chris McKenna & Erik Sommers
Filmmusik: Michael Giacchino
Kamera: Salvatore Totino
Schnitt: Debbie Berman & Dan Lebental
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 13. Juli 2017
Kinostart USA: 07. Juli 2017
Laufzeit: 133 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Tom Holland, Michael Keaton, Robert Downey Jr., Marisa Tomei, Jon Favreau, Gwyneth Paltrow, Donald Glover, Zendaya, Jacob Batalon, Laura Harrier, Tony Revolori u.a.


Kurzinhalt: Nachdem er in Leipzig auf der Seite von Iron Man gegen Captain America und seine Truppe Superhelden antrat ist Peter Parker zurück in Queens und besucht die High School, wie jeder Jugendliche. In seiner Freizeit hilft er als Spider-Man Leuten in der Nachbarschaft und wartet. Er wartet auf den nächsten Anruf seines Mentors Tony Stark, dass die Avengers ihn brauchen. Eines Nachts vereitelt er einen Banküberfall und wird fast überwältigt, denn die maskierten Räuber haben außergewöhnliche Waffen und Werkzeuge für ihren Überfall. Waffen, die von Alienenergiezellen angetrieben werden. Trotz eines Verbotes von Stark folgt er der Spur der Waffen…

Review: Szenenbild. "Spider-Man: Homecoming" ist der lang erwartete Versuch, Spider-Man in Marvels MCU, das Marvel Cinematic Universe, zu integrieren. Lange Zeit war das durch Sony, den Rechteinhaber für Filme, blockiert worden und wir bekamen "The Amazing Spider Man" 1+2. Die darin angelegte größere Geschichte (Tod der Eltern, die Sinister Six/Seven wurden angeteasert) wird nun nicht wie ursprünglich geplant fortgeführt. Dennoch fallen im Verlaufe des Films ein paar Namen, die darauf hindeuten, dass die Gruppe von Schurken doch noch, in neuer Form, zusammenkommen könnte und Spidey zukünftig zum Problem wird. Spider-Mans Hauptgegner in "Homecoming", Vulture, war z.B. einer der original Sinister Six in den Comics. Doch kommen wir zum Film. "Spider-Man: Homecoming" setzt genau dort an, wo wir den Charakter zuletzt sahen – in "The First Avenger: Civil War". Aus einer nicht ganz uninteressanten und sehr modernen Perspektive, die die vierte Wand durchbricht, folgen wir Spider-Man noch einmal in den Kampf gegen Captain America am Flughafen und sehen aus seiner Perspektive auch was vorher und natürlich nachher geschah. Dann geht Peter wieder zur Schule und wohnt bei seiner Tante May. Das ist einfach so und es wird nicht erneut die Familiengeschichte durchgekaut.

"Homecoming" fängt sehr gut diesen ursprünglichen Kern von Spider-Man als Junge mit Superkräften ein. Da geht vieles schief und muss erst gelernt werden. Dennoch sind sowohl die Unschuld der Jugend, als auch seine Cleverness und sein schnelles Mundwerk als seine Markenzeichen unverkennbar. Tom Holland verkörpert diesen jugendlichen Übermut perfekt. Er gibt seinem Spider-Man viel mehr Fröhlichkeit mit, als sie in den letzten zwei Filmen mit Andrew Garfield und auch den letzten zwei mit Tobey Maguire davor noch vorhanden war. Dort wurde der High-School-Peter sehr schnell durch den Studenten/Freelancer-Fotografen/Pizzaboten ersetzt und sowohl Sam Raimi, als auch Marc Webb konnten der Schule als sozialem Umfeld für Peter Parker scheinbar nicht schnell genug entkommen. Seine "College Years" waren ja auch die Ära der wohl bekanntesten animierten Spider-Man-TV-Serie, die von 1994-1998 lief und mit der zumindest auch ich aufwuchs. Deshalb kann man ihnen da keinen Strick draus drehen, aber es ist doch erfrischend, dass Jon Watts mit seinem Spider-Man vorerst in der High-School bleibt. Regisseur Watts selbst ist bisher eher unbekannt. Von 2011 bis 2012 war er bei der Satireseite The Onion und deren Videoproduktionen als Regisseur tätig und zuletzt hat er Kevin Bacon im eher B-Movie-mäßigen Thriller Cop Car (lief 2015 beim Fantasy Film Fest und war dann Direct-2-DVD) angeleitet. Doch Marvels Rechnung, auch für "Spider-Man: Homecoming" einen eher unbekannten Regisseur zu verpflichten, geht auf. Ebenso die Verpflichtung von Michael Keaton in einer neuen Rolle als fliegendes Ungetüm. Ich fand es auch sehr gelungen, wie die einzelnen persönlichen Hintergründe, in die bisherigen Ereignisse im MCU eingeflochten wurden und so eine weitere Komponente dazugewannen.

Szenenbild. Der Angriff auf New York durch die Chitauri hat nicht nur in Tony Stark sein Streben nach Verteidigung und seine Albträume ausgelöst, sondern tatsächlich viel mehr Menschen beeinflusst. Adrian Toomes (Michael Keaton) hatte z.B. eine Firma, die damit beauftragt war, die Scherben aufzusammeln. Als dann jedoch eine neu gegründete Regierungsorganisation die Operation an sich reißt, geht er quasi über Nacht bankrott und wird in die Illegalität getrieben. Seit dem operiert er und seine Gang unter dem Radar, bis Spider-Man auf sie aufmerksam wird. Die Idee für die Gegner Spider-Mans ist absolut nachvollziehbar, aber leider haben die meisten das Charisma eines Schuhkartons. Doch das ist der Superhelden-Aspekt des Films. Ebenso wichtig ist jedoch sein Leben als Teenager und die die Verbindung bzw. der Konflikt zwischen seinem normalen Leben und seinem Dasein als Spinnenmann. Sein bester Freund Ned (Jacob Batalon), sein High-School-Crush Liz (Laura Harrier) und das Mädchen mit dem Kommentar zu allem (Zendaya als Michelle) gehören Peters akademischem Wettkampfteam an, dass zum nationalen Endausscheid nach Washington reisen soll.

Tatsächlich sind alle Kids sowas wie Nerds hier und clever. Nicht einmal der als Gegenspieler angelegte Flash (Tony Revolori, "Grand Budapest Hotel") ist wirklich ein Bully. Er nervt Peter nur. Diese sehr moderne Portraitierung von High School ist wiederum auch sehr erfrischend. Trotz alledem waren für mich persönlich am Ende dann doch die Momente, in denen Tony Stark/Iron Man oder Happy Hogan mitspielten die Highlights. Sie stellen die Verbindung zu dieser größeren Welt dar, die wir ja nun schon sehr gut kennen und hier erleben wir diese aus so einer Randperspektive. Für mich war es gerade etwas zu viel davon, als das ich mir nicht noch deutlich mehr davon gewünscht hätte. Gäbe es davon sehr viel weniger, hätte man sich mehr auf die Charaktere um Peter herum konzentrieren können. Eine Szene mit Tony am Ende, wie mit Nick Fury am Ende von "Iron Man". "Spider-Man: Homecoming" versucht aber nicht die eierlegende Wollmilchsau zu sein, sondern kehrt zu den Wurzeln des Charakters und der Bodenständigkeit (und Erdgebundenheit) im Marvelfilmuniversum (MCU) zurück. Gerade nach "Doctor Strange" und "Guardians 2", erinnert er dabei an "Iron Man" und "Iron Man 3", in denen ja auch nur einige wenige Charaktere die Story tragen. Das Zielpublikum ist aber durchaus etwas zur Jugend hin verschoben. Natürlich kann man diesen Spider-Man auch als Erwachsener schauen, aber er spricht schon sehr deutlich eher Teenager an. Man identifiziert sich als Mittdreißiger eben eher mit Tony als mit Peter, auch wenn Robert Downey Jr. inzwischen 52 ist. Michael Giacchino läuft hier jetzt nicht zur Höchstform auf, aber Mr. Goto-Hollywoodblockbusterkomponist ("Star Trek: Beyond", "Doctor Strange", "Star Wars: Rogue One"...) liefert wieder solide Arbeit ab. So richtig sticht aber leider keine musikalische Einstellung hervor und das neu aufgenommene Original-Theme der Fernsehserie ist zwar nett, aber macht nicht den Film aus.

Szenenbild. Salvatore Totino, der u.a. die drei Robert-Langon-Verfilmungen eingefangen hat, ist für die Kameraarbeit verantwortlich und hat ein paar sehr gute Shots erwischt. Action ist bei ihm immer nachvollziehbar ohne Gewackel – sehr angenehm – doch der Rest war jedoch eher konventionell. Es gab jetzt keinen das-hab-ich-so-noch-nie-gesehen-Moment. Das liegt vielleicht auch daran, dass Spider-Man nun eher in Queens unterwegs ist, als in Manhattan und wir ihn kaum in Häuserschluchten umherklettern oder -schwingen sehen. Das geht soweit, dass er einfach mal laufen muss, weil auf dem platten Land nunmal nichts ist, an dem er si ch entlang hangeln könnte. Ich stehe auch ein wenig auf Kriegsfuß mit Spider-Mans Anzug. Den hat er ja von Tony in Civil War bekommen und es gibt praktisch keinen Unterschied zu einer von Iron Mans Rüstungen. Display, digitale Assistentin, programmierbare Webshooter, Fallschirm und Minidrohne runden das übertriebene Design ab. Interessanterweise wird eben jene gepimpte Ausrüstung zu einem Plotpoint (die Version von "Mit großer Kraft kommt große Verantwortung" in "Homecoming") und ich muss mich schon fragen, warum das sein musste. Er verplempert nämlich ein gutes Stück Zeit mit den Funktionen des Anzugs, anstatt Katzen von Bäumen zu retten oder die unterentwickelten Nebenfiguren mit etwas mehr Story zu unterfüttern.

Fazit: "Spider-Man: Homecoming" ist unterhaltsam, modern und zugeschnitten ein jüngeres Publikum. Er kommt für mich nicht an Tobey Maguires Dreiteiler heran, aber das wird vermutlich nie wieder ein Live-Action-Spider-Man schaffen. Tom Holland zeigt, dass er den Film tragen und nicht nur einen Cameoauftritt in einer Actionsezene hinlegen kann. Ich wünschte mir nur, sie hätten ihn das auch vollständiger machen lassen, anstatt sich so sehr auf die Strahlkraft einer etablierten Figur wie Iron Man zu verlassen.

Wertung:8 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2017 Sony Pictures)


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Kommentare (4)
RSS Kommentare
1. 30.10.2017 11:35
 
Hab den gestern geguckt. Einen Spoiler: 
 
Michael Keaton ist der Vater von Liz, Peters dunkelhäutiger Schulkameradin, auf die Peter unheimlich steht. Und die Mutter ist ebenfalls dunkler Natur. Wenn man aber nun bloß Mutter und Tochter sieht, erkennt man nicht nur überhaupt nicht, sondern würde auch nicht glauben, dass der Vater helle Haut hat.
 
2. 31.10.2017 13:08
 
Schon mal daran gedacht, dass das ihr Stiefvater sein könnte? ;)
 
3. 16.12.2017 18:26
 
Ich hatte hier ne Antwort hinterlassen. Wurde die gelöscht?
 
4. 16.12.2017 18:44
 
@Hera. Siehe hier -> http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=15568&Itemid=1
 

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