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Star Trek - TNG: Hearts and Minds Drucken E-Mail
Ein Erstkontakt nimmt eine unerwartete Wendung Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 05 Juni 2017
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Hearts and Minds"
Bewertung:
Autor: Dayton Ward
Übersetzung: -
Umfang: 388 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 30. Mai 2017
ISBN: 978-1-5011-4731-9
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Im Jahr 2031 schießen Kampfflieger der Air Force ein UFO ab. Beim Verhör gibt dessen außerirdischer Pilot an, vom Planeten Sralanya zu sein. Die dort lebenden Eizand haben ihren Planeten durch Kriege und Ausbeutung heruntergewirtschaftet, und sind nun auf der Suche nach einer neuen Heimatwelt. Die Geheimorganisation Majestic 12, die zur Abwendung außerirdischer Bedrohungen geschaffen wurde, beschließt daraufhin, auf den Angriff entsprechend zu reagieren, und setzt einen Plan im Gang, mit dem man gegen die Eizand einen Präventivschlag durchführen will. 355 Jahre später verschlägt es die U.S.S. Enterprise bei ihrer Erforschung des Odysseus-Passes nach Sralanya. Sie werden zwar soweit freundlich, aber doch auch irgendwie zurückhaltend empfangen. Kurz nachdem sich Captain Picard mit einer kleinen Delegation für den – vermeintlichen – Erstkontakt auf den Planeten gebeamt hat, wird klar, warum: Vor mehr als 300 Jahren löste ein Angriff der Erde einen verheerenden Krieg auf, der Sralanya verwüstet hat. Nun soll Captain Picard für die Verbrechen der Menschheit an den Eizand vor Gericht gestellt werden…

Review: Wie die Inhaltsangabe bereits verrät, teilt sich "Hearts and Minds" in zwei Handlungsebenen. Jene in der "Vergangenheit" umfasst in etwa 30 Jahre, und behandelt den Abschluss des UFOs der Eizand und die daraus resultierenden Konsequenzen. Bei dem Teil des Buchs handelt es sich um eine Fortsetzung von Dayton Wards früheren Romanen "From History's Shadow" und "Elusive Salvation", die im letzten Jahrhundert spielten und sowohl die Geschichte von Mestral (siehe ENT-Folge "Carbon Creek") als auch Gary Seven, Roberta Lincoln und die Bemühungen der Aegis (TOS-Folge "Ein Planet genannt Erde") sowie einigen Figuren aus der DS9-Folge "Kleine grüne Männchen" weitererzählten. Zugleich wurden dort auch einige neue Figuren eingeführt, die mit den jeweiligen Personen in Verbindung standen. In "Hearts and Minds" erhält ihre Geschichte nun einen Abschluss. Dayton Ward thematisiert dabei u.a. auch die Frage, warum denn eigentlich zahlreiche Katastrophen, wie 9/11, von Gary Sevens Nachfolgern nicht verhindert wurden (wofür er auch Rain Robinson aus dem VOY-Zweiteiler "Vor dem Ende der Zukunft" für einen kurzen Gastauftritt zurückholt) – vom dritten Weltkrieg ganz zu schweigen – und schließt damit auch eine sich aufdrängende offene Frage aus der Kontinuität. Da die Handlung aus unserer Sicht bereits in der Zukunft spielt, fehlt zwar ein bisschen der Reiz von Greg Cox genialer Duologie zu den eugenischen Kriegen (wo er praktisch unsere Geschichte umgeschrieben, oder zumindest neu interpretiert hat), dennoch hat mir dieser Teil des Romans sehr gut gefallen. Schade fand ich lediglich, dass man dessen Abschluss im Jahr 2063 aus meiner Sicht zu wenig Beachtung schenkte. Weil anstatt vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, wäre es nett gewesen, in die Gedanken der Astronauten tiefer eindringen und so ihren moralischen Konflikt miterleben zu können. Daraus allein hätten sich ein paar spannende Kapitel fabrizieren lassen, stattdessen geht Ward da in rund 10 Seiten drüber. Schade.

Was mich zum zweiten Handlungsstrang bringt, der wiederum an seinen letzten TNG-Roman "Headlong Flight" anknüpft und kurz vor "Section 31: Control" angesiedelt ist, und damit von einem weiteren Abenteuer der Enterprise-E erzählt. Im direkten Vergleich zur Handlung in der "Vergangenheit" fiel dieser Plot leider doch eher ab. Captain Picard bekommt darin zwar wieder einmal die Gelegenheit, seine ruhig-vernünftig-diplomatische Art unter Beweis zu stellen. Es gibt ein paar gute Momente zwischendurch, wobei mir vor allem Lieutenant Chen's ungestüme Umarmung ihres Captains beim Wiedersehen gefallen hat. Und vor allem Worf darf zeigen, dass er sich in den letzten Jahren erstaunlich weiterentwickelt hat, reagiert er doch für einen klingonischen Krieger erstaunlich zurückhaltend, und beweist damit auch, dass er mittlerweile bereits für sein eigenes Kommando wäre. Leider aber fand ich die Geschichte insgesamt wenig packend. Im ersten Moment gefällt einem die Idee, dass Captain Picard hier stellvertretend für die Menschheit mit einem früheren, unvorstellbaren Verbrechen konfrontiert wird. Aber erstens, Spoiler (sprich: Ich kann und will an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen), und zweitens gibt das den Eizand trotzdem nicht das Recht, nun Picard stellvertretend für etwas, dass die Menschheit vor über 300 Jahren getan hat, vor Gericht zu stellen. Immerhin wurden die eigentlichen Täter ja ohnehin gefasst, gestellt, verurteilt und bestraft. Ein Unrecht gleicht halt nun mal kein anderes Unrecht aus. Sprich: Trotz der schrecklichen Tat in der Vergangenheit war ich hier nunmal absolut nicht auf Seiten der Eizand. Wenn man sich stärker auf den Aspekt des Preises unserer Vergangenheit und unserer früheren schrecklichen Taten konzentriert hätte, in dem Sinne, dass die Eizand deshalb nun weiteren diplomatischen Kontakt ablehnen oder gar den Krieg erklären, hätte mir das besser gefallen, als den Zugang, den Ward hier gewählt hat.

Mein größter Kritikpunkt an diesem Handlungsstrang ist aber alles rund um Taurik, sowie seinen Konflikt mit Captain Picard. In "Armageddon's Arrow" hat Taurik ja im Zeitschiff dass sie aufhielten – vermeintlich beunruhigende – Informationen über die Zukunft erhalten. Dass sich Admiral Akaar hier nun an ihn wendet deutet an, dass diese aktuelle Mission in irgendeinem Zusammenhang damit stehen könnten. Tun sie nur nicht. Nichts deutet darauf hin, dass Taurik damals bezüglich der aktuellen Ereignisse besondere, wichtige Informationen erhalten hätte. Immerhin bezieht sich das alles ja auf Geschehnisse in der Vergangenheit, und nicht der Zukunft. Akaar mag bekannt gewesen sein, was es mit den Eizand auf sich hat – aber warum er sich just an Taurik wenden sollte ist mir unbegreiflich. Und, ganz ehrlich, davon ausgehend dass er die Informationen schon hatte hätte es echt nicht schaden können, Picard einzuweihen, statt ihn ins offene Messer laufen zu lassen. All dies sorgt dafür, dass der TNG-Handlungsstrang einen eher unbefriedigenden Eindruck hinterlässt, der mich wünschen lässt, Ward hätte sich gänzlich auf die Ereignisse im Jahr 2031 sowie den Jahrzehnten danach konzentriert, und dann eventuell noch die – dann anders verlaufende – Begegnung mit dem Eizand durch Picard & Co. noch als Epilog drangeheftet. Denn so bekam der interessantere Handlungsstrang nicht den Platz, den er gebraucht hätte, um sein volles Potential auszuschöpfen – auf Kosten einer Storyline, die mich nie so wirklich überzeugen konnte. Daran kann auch der dann wieder gelungene Abschluss der Geschichte im Jahr 2386 – wo eine direkte Verbindung zu "Section 31: Control" hergestellt wird – nichts mehr ändern.

Fazit: "Hearts and Minds" ist grundsätzlich ein guter und empfehlenswerter Roman, der sich – im Gegensatz zur "Prey-Trilogie" – auch wieder stärker auf die grundlegende Philosophie von "Star Trek" besinnt. Leider aber sind die beiden unterschiedlichen Handlungsebenen bei mir sehr unterschiedlich angekommen. Der Teil rund um Captain Picard und die Enterprise-E beginnt grundsätzlich vielversprechend, verlor jedoch spätestens nach der großen Offenbarung enorm viel an Reiz. Und rückwirkend ergibt leider auch alles rund um Taurik – sprich, warum sich Admiral Akaar just bei dieser Mission mit ihm in Verbindung setzen würde – nicht wirklich Sinn. Deutlich besser konnte mir da schon der Teil der Story gefallen, der im Jahr 2031 beginnt und dann in etwa drei Jahrzehnte umfasst. Dort wird die Geschichte der Aegis-Mission, von Mestral, Majestic 12 etc., die in früheren Romanen des Autors erzählt wurden, fortgesetzt, und das auf grundsätzlich ansprechende Art und Weise. Dieser Handlungsstrang leidet aber leider wiederum unter der sehr sprunghaften Geschichte, sowie unter mangelndem Umfang. Einige Entwicklungen, insbesondere der Abschluss im Raumschiff, hätten nicht einfach nur mehr Aufmerksamkeit verdient, sondern förmlich nach dieser verlangt, um ihr volles Potential auszuschöpfen. Somit bleibt "Hearts and Minds" leider auch dort hinter den Möglichkeiten zurück. Trotz dieser Kritikpunkte ist Dayton Ward hier aber ein zufriedenstellender Abschluss der in "From History's Shadow" begonnenen Geschichte geglückt.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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