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Guardians of the Galaxy Vol. 2 Drucken E-Mail
Mit neuem Mixtape zur Rettung der Galaxis Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 04 Mai 2017
 
 
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Originaltitel: Guardians of the Galaxy: Vol. 2
Produktionsland/jahr: USA 2017
Bewertung:
Studio/Verleih: Marvel Studios/Walt Disney Pictures
Regie: James Gunn
Produzenten: U.a. Kevin Feige, David J. Grant & Lars P. Winther
Drehbuch: James Gunn
Filmmusik: Tyler Bates
Kamera: Henry Braham
Schnitt: Fred Raskin & Craig Wood
Genre: Science Fiction/Action/Komödie
Kinostart Deutschland: 27. April 2017
Kinostart USA: 05. Mai 2017
Laufzeit: 136 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Bradley Cooper, Vin Diesel, Michael Rooker, Karen Gillan, Pom Klementieff, Kurt Russell, Elizabeth Debicki, Sean Gunn, Sylvester Stallone u.a.


Kurzinhalt: Nachdem sie einen Einsatz für sie erfolgreich abgeschlossen haben, klaut Rocket kurzerhand ein paar hochbegehrte und dementsprechend auf dem Schwarzmarkt teure Batterien der arroganten, eingebildeten und leicht reizbaren Sovereigns. Diese hetzen den Guardians daraufhin eine Armada an Raumschiffen auf den Hals. Auf der Flucht erhalten sie dann Unterstützung von einem bislang unbekannten Raumschiff, welches ihnen auch bis zu jenem Planeten folgt, auf den sie fliehen, um dringend benötigte Reparaturen vorzunehmen. Dessen Pilot stellt sich als Ego vor – und behauptet, Peter Quills Vater zu sein. Er lädt ihn dazu ein, ihn auf seinen Planeten zu begleiten. Gamora traut dem Neuankömmling allerdings nicht, und besteht darauf, ihn zusammen mit Drax zu begleiten. Auf Egos Planeten angekommen, scheint sich ihre Befürchtung dann schließlich zu bestätigen. Währenddessen bleiben Rocket und Baby Groot auf dem Planeten zurück, wo sie sich einerseits um die Reparaturen kümmern und andererseits dafür sorgen, dass Nebula, die sie von den Sovereigns als Ausgleich für ihre Hilfe erhalten haben, nicht entkommt. Dann jedoch werden sie von Yondu und seiner Piratenbande angegriffen und gefangen genommen…

Review: Szenenbild. "Guardians of the Galaxy" war wohl mit Abstand Marvels bisher größtes Wagnis. Viele – mich eingeschlossen – waren skeptisch, ob ein Film über diese sonderbaren Helden, darunter u.a. einen Waschbären mit Aggressionsproblemen sowie einem Ent, funktionieren kann. Wohl nicht zuletzt aufgrund dieser Vorbehalte war "Guardians of the Galaxy" dann eine der größten positiven Überraschungen im Filmjahr 2014, und eroberte sowohl die Kinokassen als auch die Herzen der (nicht nur Marvel-)Fans im Sturm. Nun sind Star-Lord, Gamora, Drax, Rocket und (Baby-)Groot zurück, und sehen sich ihrer bisher größten Herausforderung gegenüber: Der im Vergleich zum Vorgänger völlig konträren Erwartungshaltung. Denn die Fortsetzung zu einem solchen – sowohl finanziellen als auch künstlerischen – Überraschungserfolg hat es natürlich immer besonders schwer, an den Vorgänger anzuknüpfen. "Volume 2" gelingt dies jedoch – denn was ihm an Frische und Überraschungseffekt fehlt, macht er durch mehr Charaktertiefe, eine interessante Entwicklung der Figuren, sowie vor allem auch der mit Abstand bislang emotionalsten Szene aus dem Marvel Cinematic Universe wieder wett.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war dabei sicherlich auch die Rückkehr von James Gunn, dem es auch diesmal wieder gelingt, den Film nicht nur aufgrund der herrlich schrägen Figuren und des Settings, sondern auch tonal, vom Rest der Marvel-Filme abzugrenzen und ihn dadurch aus diesen hervorstechen zu lassen. So haben sich auch diesmal wieder zahlreiche köstliche Momente und tolle Gags eingeschlichen, die bei den anderen Marvel-Helden wohl doch eher fehl am Platz wären. Zumal es sich bei der wilden Truppe der Guardians wohl um die interessantesten und charmantesten Figuren handelt, welche das MCU zu bieten hat – was es für sich allein genommen, und noch völlig unabhängig von der Geschichte an sich, vergnüglich macht, ein weiteres Abenteuer mit ihnen zu bestreiten. In weniger sorgsamen Händen als James Gunn und Chris Pratt hätte Star-Lord schnell zu einem reinen Klischee verkommen können – so verleiht man ihm jedoch eine angenehme Tiefe, die ihn nicht einfach zu einer Han Solo-Kopie werden lässt. Gamora wiederum muss sich diesmal nicht nur ihren Gefühlen für Peter stellen, sondern sich auch mit ihrer Schwester Nebula auseinandersetzen (die, so wie Yondu, hier einen großen und überaus interessanten Schritt aus dem Eck der reinen, klischeehaften Bösewichte macht, und für eine – ehemalige – Widersacherin erstaunlich viel Tiefe erhält). Generell zieht sich diesmal ein starkes Familien-Thema durch das Geschehen (was zugegebenermaßen so kurz nach "Fast & Furious 8" nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik entbehrt). So hat Rocket offenkundig Angst, von seiner "Wahl-Familie" verstoßen zu werden. Seine zunehmende Freundschaft mit Peters Ziehvater Yondu führt zu einigen der schönsten Momente des Films, und ist auch für dessen Wandlung vom Saulus zum Paulus (die für mich einen der besten und interessantesten Charakter-Arcs aus dem Marvelverse darstellt) maßgeblich.

Szenenbild. Generell war für mich eine der größten Stärken des Films, was man hier aus Yondu und Nebula, im Vorgänger noch Widersacher, gemacht hat. Eine solche Entwicklung machen Bösewichte im MCU nun wirklich selten mit. Wie sich die Loyalitäten hier verschoben haben war sehr interessant. Auch von ihnen abgesehen bekommen die Guardians hier Zuwachs, in Form von Egos (zu diesem gleich) Handlangerin Mantis. Auch diese erweist sich als interessante Figur, und gerade auch ihre gemeinsamen Szenen mit Drax machten viel Spaß. Überhaupt, Drax. Wie schon beim ersten bleibt dieser einer der größten Stärken der Filme. Wer hätte gedacht, dass der Ex-Wrestler Dave Bautista in einer solch dialoglastigen und komödiantischen Rolle derart überzeugen würde? Jedenfalls gehörten ihm wieder einmal einige der besten Momente des Films. Gleiches gilt – wenig(er) überraschend – für Baby Groot, der einfach nur niedlich ist, und ebenfalls von Anfang bis Ende zu begeistern versteht. Was ebenfalls hervorsticht ist, dass praktisch jede Figur nicht nur ein oder mehrere ganz große Momente bekommt, um zu glänzen, sondern auch den einen oder anderen kleineren Charaktermoment – die nicht einfach nur schmuckes Beiwerk sind, um die Figuren zu vertiefen, sondern fast allesamt in einem – meist emotionalen – Payoff münden.

Am offenkundigsten ist die zuvor erwähnte Familienthematik aber natürlich beim Handlungsstrang rund um Peters Vater Ego. Nach dem entsprechenden Mysterium in Teil 1 fand ich es überaus erfrischend, wie schnell die betreffende Frage hier nun beantwortet wurde. Mit Kurt Russell wurde zudem wohl die Idealbesetzung gefunden (einzig Jeff Bridges hätte irgendwie noch besser gepasst, aber der ist ja im MCU bereits vergeben) – denn der Vater einer Figur wie Star-Lord braucht natürlich einen ebenso charismatischen und ikonischen Darsteller, der mit ihm zweifellos gefunden wurde. Beachtlich auch, wie man bei Marvel die digitale Verjüngung mittlerweile perfektioniert hat. Der junge Kurt Russell gleich zu Beginn sah für mich sogar noch überzeugender aus als der entsprechende Michael Douglas bei "Ant-Man". Jedenfalls ist die Geschichte aus "Volume 2" schon allein aufgrund dieses zentralen Handlungsstrangs um einiges persönlicher als im ersten Teil – auch wenn man es in beiden Fällen letztendlich mit einem ähnlich gelagerten, egomanischen Bösewicht zu tun bekommt und auch hier die Galaxis wieder einmal gerettet werden muss. Womit wir auch schon die Brücke zu den (wenigen und nicht wirklich gravierenden) Kritikpunkten geschlagen hätten. So hätte ich es persönlich vorgezogen, wenn nicht gleich wieder das ganze Universum auf dem Spiel gestanden wäre, sondern die Guardians "nur" darum gekämpft hätten, Peter zu retten. Zudem mag die Handlung zwar persönlicher gewesen sein, aber doch auch irgendwie geradliniger und weniger abwechslungsreich. Die Action war zudem diesmal nochmal eine Ecke überzogener, und das daraus resultierende CGI-Fest zum Finale ist, trotz der grundsätzlich wieder einmal sehr guten Effekt-Arbeit, der am wenigsten überzeugende (und gewöhnlichste) Teil des Films. Und last but not least konnte es was den Kult-Faktor betrifft nur ein Song aus "Vol. 1" mit dem Mixtape des ersten aufnehmen; was die Lieder betrifft fiel die Fortsetzung also doch etwas ab. Wobei das großartige – und zudem phantastisch eingesetzte – letzte Lied dafür zumindest ansatzweise wieder entschädigte.

Fazit: Szenenbild. Die Fortsetzung eines Überraschungserfolgs hat es natürlich immer ganz besonders schwer, aus meiner Sicht gelang es aber bei "Guardians of the Galaxy – Vol. 2", ein ebenbürtiges Sequel zu erschaffen. Natürlich fühlt sich das ganze beim zweiten Auftritt nicht mehr ganz so frisch und originell an, und fehlt der Reiz, diese abgefahrenen Figuren zum ersten Mal kennenzulernen. Zudem war die Action beim ersten mitreißender und überzeugender (da nicht ganz so überzogen), die Songauswahl (mit einer Ausnahme) kultiger und gelungener, und die Story etwas abwechslungsreicher. All dies wird jedoch von "Volume 2" durch mehr Charaktertiefe, der teils interessanten Weiterentwicklung der Figuren, sowie der mit Abstand bislang emotionalsten Szene des MCUs kompensiert. Und davon abgesehen sind die Stärken von "Guardians of the Galaxy" ohnehin immer noch dieselben: Die herrlichen, originellen und teils schrägen Figuren sowie ihr phänomenales Zusammenspiel, die zahlreichen gelungenen Gags und grandiosen Einfälle, das coole Setting welches den Film im Vergleich zu den anderen Marvel-Filmen hervorstechen lässt, sowie der durchgängig hohe Unterhaltungswert, den er verströmt. Mit den Guardians ein Abenteuer zu erleben macht einfach auch beim zweiten Einsatz immer noch ungemein viel Spaß. All dies sorgt insgesamt dafür, dass "Guardians of the Galaxy – Vol. 2" für Fans von Space Operas nicht einfach nur ein Film ist, um die Wartezeit auf "Episode VIII" zu verkürzen, sondern vielmehr der Maßstab sein wird, an dem sich diese messen muss.

Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Walt Disney Pictures)


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Weiterführende Links:
"Guardians of the Galaxy Vol. 2"-Gewinnspiel
"Guardians of the Galaxy"-Review von Michael Spieler




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