Incarnate - Teuflische Besessenheit |
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Schwacher Exorzisten-Horror vom "San Andreas"-Regisseur
Kategorie:
Filme -
Autor: Björn Flügel - Datum:
Dienstag, 25 April 2017
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Produktionsland/jahr: |
USA 2016 |
Bewertung: |
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Studio/Verleih: |
Blumhouse Productions/Concorde Home Entertainment |
Regie: |
Brad Peyton |
Produzenten: |
U.a. Jason Blum, Trevor Engelson & Michael Seitzman |
Drehbuch: |
Ronnie Christensen |
Filmmusik: |
Andrew Lockington |
Kamera: |
Dana Gonzales |
Schnitt: |
Jonathan Chibnall & Todd E. Miller |
Genre: |
Horror |
Heimkino-Premiere Deutschland: |
06. April 2017 |
Kinostart USA: |
02. Dezember 2016 |
Laufzeit: |
91 Minuten |
Altersfreigabe: |
FSK ab 16 |
Trailer: |
YouTube |
Kaufen: |
Blu-Ray, DVD |
Mit: Aaron Eckhart, Carice van Houten, David Mazouz, Catalina Sandino Moreno, Keir O'Donnell, Matt Nable, Emily Jackson, Paul Vincent O'Connor u.a.
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Kurzinhalt:
Dr. Ember ist ein moderner Exorzist: Unterstützt von seinem IT-Team vermag er, sich in das Unterbewusstsein von Menschen zu begeben, die von Dämonen besessen sind! Als er mit dem Fall des 11-jährigen Cameron konfrontiert wird, gerät der Exorzismus zu einer Auseinandersetzung mit seinen eigenen inneren Dämonen…
Review:
Bis heute gilt "Der Exorzist" (1973) als Meilenstein des Horrorfilms, und bis heute ist er der einzige Film, der mit dem Thema Teufelsaustreibung auch die Kinokassen ordentlich klingeln ließ. Und auch wenn weder die Prequels, noch die Sequels und die TV-Serie, die im Laufe der Jahrzehnte ein umfassendes Franchise geschaffen haben, jemals an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten, ist "Der Exorzist" in seinem Metier immer noch das Maß aller Dinge. Daran ändert auch "Incarnate - Teuflische Besessenheit" nichts. Ganz im Gegenteil: Das neueste Machwerk von Regisseur Brad Peyton ("San Andreas", 2015) zeigt noch einmal auf, dass "Der Exorzist" seinen Nachahmern bis heute überlegen ist und seinen Kultsatus völlig zurecht erreicht hat. Allein schon die Grundidee des Films ist haarsträubend. Die Formel ist ganz einfach: Der Exorzist + Avatar + Inception = Incarnate. Der an den Rollstuhl gefesselte Dr. Ember dringt in das Unterbewusstsein von Menschen ein, die von Dämonen besessen sind, ist dort in bester körperlicher Verfassung und führt seine Patienten zurück in die Realität. Ein noch schamloseres Potpourri bekannter Hollywood-Blockbuster habe ich selten gesehen!
Und es ist keine Frage, dass dieses Konzept überhaupt keinen Sinn ergibt und ergo nicht aufgeht. Es ist in keinster Weise nachvollziehbar, ob es sich dabei vielleicht um eine besondere Gabe Dr. Embers handelt oder ob nicht jeder Esel dieses Talent hätte, wenn er entsprechend verkabelt würde. Auch ist der gesamte Hintergrund, was "Maggie" angeht, nicht schlüssig. Aufgrund dessen kann einem Aaron Eckhart ("Londo has Fallen") eigentlich nur leidtun: Er liefert nämlich eine durchaus gute Performance ab, obwohl seine Figur völlig unglaubwürdig und fremd bleibt. Dass das Drehbuch aus der Feder von Ronnie Christensen (Hust, wer ist das? Der hat nicht einmal einen Wikipedia-Eintrag...) aus dieser Prämisse nichts macht, verwundert nicht. Alles wirkt schrecklich banal, alles ist vorhersehbar, keine überraschenden Wendungen, keine Aha-Effekte, gar nichts. Und Peytons Regie macht eben auch nichts daraus. Man weiß meist schon vorher, wann und wo man sich erschrecken soll, sogar die vermeintlichen Wendungen stehen von Vornherein fest. Die Kamera arbeitet ähnlich inspirationslos und setzt keine eigenen Akzente, die den Film in irgendeiner Weise bemerkenswert machen würden. Das ist nicht einmal "Dienst nach Vorschrift", das ist ein Griff ins Klo!
Fazit:
"Incarnate - Teuflische Besessenheit" ist nicht unbedingt eine Enttäuschung, da ich ihn mir ohnhehin mit einer sehr geringen Erwartungshaltung angesehen habe. (Vor allem, da "San Andreas" damals der erste Film war, wo ich meinem Geld für die DVD wirklich sehr, sehr nachgetrauert habe!) Aber er ist ein unsäglich schlechter Film, wo nicht einmal mir ersichtlich ist, was das Ganze überhaupt soll. Einziger Lichtblick ist Aaron Eckhart, den ich im Grunde genommen seit "Thank you for Smoking" sehr schätze und dem ich bei seiner zukünftigen Rollenauswahl ein glücklicheres Händchen wünsche.
Wertung:3 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2017 Concorde Home Entertainment)
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