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Star Wars - Episode IV: A New Hope Drucken E-Mail
Review zur überarbeiteten Marvel-Adaption aus 1977 Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 23 April 2017
 
Titel: "Star Wars - Episode IV: Eine neue Hoffnung"
Originaltitel: "Star Wars - Episode IV: A New Hope"
Bewertung:
Autor: Roy Thomas
Übersetzung: Nicht bekannt
Zeichnungen: Howard Chaykin
Tusche: Howard Chaykin, Steve Leialoha, Rick Hoberg & Bill Wray
Farben: Sotocolor
Lettering: Jim Novak, Tom Orzechowski, Carol Lay & Michael W. Royer
Cover: Adi Granov
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Marvel Comics (E)
Veröffentlicht: 06. Mai 2015 (E)
ISBN: 978-3-7416-0268-X (D), 978-1-61655-551-3 (E)
Kaufen: Hardcover (E), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Der Rebellin Prinzessin Leia ist es gelungen, die Pläne für die neue mächtige Kampfstation des bösen galaktischen Imperiums, dem TODESSTERN, in die Hände zu bekommen. Als ihr Raumschiff von Lord Vader aufgegriffen wird, gelingt es ihr in letzter Sekunde, die Pläne im Droiden R2-D2 zu verstecken, der zusammen mit C-3PO in einer Rettungskapsel startet und auf dem abgelegenen Wüstenplaneten Tatooine landet. Dort fallen die beiden dem Farmerjungen Luke Skywalker in die Hände, der schon lange davon träumt, sich der Rebellion gegen das Imperium anzuschließen. Als er auf den alten Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi trifft, erhält er genau dazu Gelegenheit. Im Raumhafen Mos Eisley chartern die beiden einen Flug beim Weltraumpiraten Han Solo und dessen treuem Weggefährten Chewbacca, um die gestohlenen Pläne nach Alderaan zu bringen. Doch als man an den entsprechenden Koordinaten eintrifft, fehlt vom Planeten jede Spur. Stattdessen wird der Millennium Falke in den Todesstern gezogen. Während Luke, Han und Chewie aufbrechen, um die gefangene Prinzessin zu befreien, stellt sich Obi-Wan Kenobi seinem Schicksal…

Review: Die ursprüngliche Adaption des Kinofilms – oder genauer gesagt, des Drehbuchs – von Marvel, welche 1977 erschienen ist, habe ich ja bereits im Zuge meines Reviews zum Omnibus "A Long Time Ago" besprochen. Die Veröffentlichung einer Art "Special Edition" mit verbesserter Farbgebung als Sammelband will ich aber einerseits zum Anlass nehmen, um mit den Reviews der Comic-Adaptionen – nach meinen chronologischen Abstecher – auf die nun anstehenden Reviews der Post-OT-Abenteuer aus dem EU einzustimmen, und andererseits, um die Adaption an sich noch einmal separat, ohne die weiteren dort enthaltenen (sehr freien und der Kontinuität teilweise widersprechenden) Comics zu besprechen. Zumal die neue Farbgebung die Adaption ohnehin in völlig neuem Licht erscheinen lässt. Die Änderungen der "Special Edition" sowie aller weiterer Film-Editionen mögen umstritten sein, aber an der Kolorisation durch Sotocolor sollten selbst die größten Puristen nichts auszusetzen haben. Im Gegenteil, denn erst durch die neuen, modernisierten Farben kommen die Zeichnungen von Howard Chaykin erst so richtig zur Geltung. In der ursprünglichen Fassung kamen deren Detailreichtum und Qualität nämlich aufgrund der – den damaligen Möglichkeiten entsprechenden, aber halt auch sehr schlichten – Farbgebung nämlich kaum zur Geltung. Wie die Neuauflage von Marvels Adaption generell ein Lehrstück dafür ist, wie wichtig die Kolorierung ist – wirkt sie doch fast wie ein völlig neuer Comic. Jedenfalls ist es Sotocolor phantastisch gelungen, den Comic durch die neue Farbgebung zu modernisieren, und so in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Inhaltlich konnte mir die Adaption von Roy Thomas, abseits der etwas zu inflationär verwendeten, beschreibenden Erzähltexte, ja ohnehin schon immer gut gefallen (und sticht die auf vier Ausgaben zurechtgestutzte und damit durch die Handlung hetzende Adaption der "Special Edition" durch DC Comics klar aus). Einen besonderen Reiz erhält sie dadurch, dass sie eben nicht auf den fertigen Film, sondern das Drehbuch basiert, und damit noch den einen oder anderen Moment erhält, der aus diesem dann gestrichen wurde. Wie Luke, der die sich im Orbit von Tatooine abspielende Raumschlacht beobachtet, sein Besuch bei Anchorhead inkl. seiner Begegnung mit Biggs Darklighter, sowie Jabbas Besuch bei Han – wobei dieser hier weder der "menschlichen" Darstellung des Original-Filmmaterials noch seinem späteren Aussehen aus "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" entspricht. Auch die Dialoge spielen sich teilweise ein bisschen anders ab, wobei ich die Unterschiede sehr interessant fand und zumindest ich mich an diesen nicht gestört habe. Auch gibt’s bei der Comic-Fassung zu "A New Hope" überhaupt keinen Zweifel daran, wer zuerst geschossen hat – denn Greedo kommt hier gar nicht erst dazu, noch einen Schuss abzufeuern. Lustig finde ich auch immer die beiläufige Erwähnung bei der Medaillenzeremonie am Ende, dass Chewbacca natürlich auch eine bekommen wird (nur halt für Leia zu groß ist, als dass sie ihm diese um den Hals legen könnte). Und auch die mehrmalige Erwähnung einer "Hidden Fortress" – und damit einer von George Lucas Inspirationen für "Star Wars" – fand ich nett.

Zugegebenermaßen fehlt der eine oder andere ikonische Moment aus dem Film, allen voran Lukes schwermütiger Blick in den Untergang der Doppelsonnen auf Tatooine (der sich in Comic-Form zumindest in einem Bild grundsätzlich schön hätte darstellen lassen). Und der eine oder andere Fehler hat sich ebenfalls eingeschlichen und wurde auch im Zuge der Überarbeitung nicht korrigiert (so spricht Han statt von "Detention level" von "Detonation level"). Und auch das Cover der letzten Ausgabe der Adaption ist insofern eine Kuriosität, als es ein Lichtschwert-Duell zwischen Luke und Vader ankündigt, dass dann – wie wir wissen – nicht stattfindet (stattdessen findet das Duell im All statt – und ist genau genommen nicht mal wirklich eins). Heutzutage kann man darüber lächeln – hätte ich sie damals 1977 "live" gekauft, wäre ich mir aber wohl veräppelt vorgekommen. Sei's drum, die Marvel-Adaption ist der DC-Fassung, gerade auch in dieser neuen Kolorisation, haushoch überlegen.

Fazit: Bereits im Zuge des Sammelbands "A Long Time Ago" hatte mir die Marvel-Adaption des Original-Drehbuchs ja bereits sehr gut gefallen. Die neue, moderne Farbgebung durch Sotocolor wertet sie aber noch einmal ungemein auf. Sie macht nicht nur deutlich, wie viel diese bei Comics ausmacht – wirkt die Adaption dadurch doch praktisch wie neu – sondern lässt auch Howard Chaykins tolle Illustrationen in neuem Glanz erstrahlen. Inhaltlich sticht vor allem positiv hervor, dass man aufgrund der sechs Ausgaben genug Zeit bzw. Platz hatte, um auch wirklich die gesamte Geschichte des Films zu erzählen, ohne durch diese durchzuhetzen. Zumal es auch den einen oder anderen Moment gibt, der aus dem fertigen Film gestrichen wurde – und diese Comic-Adaption für mich noch einmal zusätzlich aufwertete. Der eine oder andere ikonische Moment mag fehlen, und der Comic selbst in dieser gelungenen Adaption sowie der neuen, bestechenden Farbgebung dramaturgisch nicht ganz an den Film herankommen. Dennoch kann Marvels Neuauflage ihrer Ur-Adaption aus 1977 jedem "Star Wars"-Fan uneingeschränkt empfohlen werden.
Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2015 Marvel Comics






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