Originaltitel: One Episodennummer: 4x25 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 13. Mai 1998 Erstausstrahlung D: 03. Januar 1999 Drehbuch: Jeri Taylor Regie: Kenneth Biller Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Wade Williams als Trajis Lo-Tarik,
Ron Ostrow als Hallucinated Borg drone u.a.
Kurzinhalt:
Auf ihrem Weg zurück in den Alpha-Quadranten stößt die Voyager auf einen Weltraumnebel der Mutara-Klasse. Dieser würde grundsätzlich kein Hindernis darstellen, allerdings weißt dieser Nebel besondere Eigenschaften auf, die bei einem Großteil der Crew zu gefährlichen und potentiell tödlichen Nebenwirkungen führen. Tatsächlich verliert ein Crewmitglied sein Leben, ehe es der Voyager gelingt, wieder umzudrehen. Aufgrund der Größe des Nebels würde ein Umfliegen allerdings bedeuten, dass man statt einem Monat ein ganzes Jahr brauchen würde, um den betreffenden Raumbereich zu durchfliegen. Daher arbeitet die Crew fieberhaft an einer Lösung. Der Doktor hat dann schließlich die Idee, dass die Besatzung den Nebel unbeschadet überstehen könnte, wenn sie sich dafür in Stasiskammern begeben. Seven of Nine ist die Einzige, die von den Auswirkungen des Nebels nicht betroffen war. Daher ist es an ihr, mit Hilfe des Doktors, dafür zu sorgen, dass die Voyager den Nebel unbeschadet durchquert. Doch die Isolation hat schon bald negative psychische Auswirkungen auf die einstige Borg-Drohne, die es gewohnt ist, Teil des Kollektivs zu sein…
Denkwürdige Zitate:"Describe the nature of your sexual relationship with Lieutenant Paris."
(An ihrem Small Talk sollte Seven of Nine doch besser noch ein bisschen arbeiten.)
"After being in the Collective, it wasn't easy for you to adjust to a ship with only a hundred and fifty people on it, was it, Seven? How would you feel with only the Doctor for company?" "I will adapt."
(Seven ist zuversichtlich, sich an die Isolation gewöhnen zu können.)
Review:
Auch wenn die Idee, die Crew in Stasis zu versetzen, vom Doktor kommt, und dieser ursprünglich das Schiff allein durch den Nebel hätte steuern sollen, konzentriert sich "Eine" in erster Linie auf das einzige "biologische" Crewmitglied der Voyager, das wach bleibt: Seven of Nine. Zu Beginn wird uns gezeigt, wie der Doktor versucht, ihr in Holodeck-Simulationen Small Talk beizubringen – mit überschaubarem Erfolg. Sprich: Es fällt ihr immer noch schwer, sich in dieses neue, deutlich kleinere und insgesamt gänzlich andere Kollektiv einzugliedern. Und nun, bevor überhaupt mal dieser Prozess abgeschlossen ist, bleibt sie – mit Ausnahme des Doktors, und selbst auf den muss sie in weiterer Folge verzichten – allein zurück. Seven versichert Captain Janeway, dass sie sich anpassen würde, doch "Eine" macht deutlich, dass diese Situation, die schon für jeden normalen Menschen ebenfalls eine Herausforderung wäre, für Seven eine ganz besonders schwierige Aufgabe ist – der sie sich allerdings in weiterer Folge als gewachsen erweist.
"Eine" sticht insofern hervor, als innerhalb der "Star Trek"-Geschichte nur sehr selten derart eindeutig als Muster für eine spätere Episode diente ("Gedankengift" kommt in den Sinn, aber dort sprach man die Vorlage ja direkt an, insofern zählt das nicht wirklich). Denn in der dritten "Enterprise"-Staffel fand ich Phlox in einer ganz ähnlichen Situation. Die konnte zwar auch mit einer netten Atmosphäre aufwarten, litt aber halt darunter, wie offensichtlich von "Eine" geklaut wurde. Insofern erweist sich das Original der Kopie als überlegen, denn "Eine" macht in der Tat einen guten und gelungenen Eindruck. Vor allem das letzte Drittel, wo Seven dann auch den Doktor verliert, und sich ihren Ängsten und ihrer Einsamkeit stellen muss – und sie von den Borg halluziniert – ist sehr stark. Generell herrschte in den leeren Korridoren teilweise eine nette, klaustrophobische Stimmung. Gefreut habe ich mich auch auf die Anspielung auf "Der Zorn des Khan", und der Nebel selbst war nett getrickst und sah sehr schön aus. Insofern bot "Eine" also effekttechnisch auch wieder was fürs Auge. Ganz perfekt ist jedoch auch "Eine" nicht, und insgesamt würde ich fast sagen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn man sich auch bei "Discovery" dieses Konzepts nochmal bedienen und versuchen würde, das Optimum herauszuholen (ev. sind aller gute Dinge ja drei?). Denn: Ich hätte es vorgezogen, wenn man den Doktor schon viel früher deaktiviert und Seven somit länger ganz allein auf der Voyager gestrandet hätte. Generell braucht die Episode ein bisschen, ehe die zentrale Idee rund um Sevens Isolation so wirklich greift. Ich hätte mir da gerade auch im zweiten Drittel – ehe die Halluzinationen anfangen – noch ein paar mehr Einstellungen der allein durch die Korridore schleichenden Seven gewünscht, um ihre Isolation und Einsamkeit zu verdeutlichen. Und die letzte Szene – auch wenn ich verstehe, was man damit erreichen wollte – fand ich auch eher… na ja. Insgesamt war die Folge aber schon ok.
Fazit:
"Eine" ist insgesamt eine gute Folge, aber ich denke, da hätte man mehr draus machen können. So nimmt sich die Episode relativ viel zeit, ehe sie langsam daran geht, uns Sevens Isolation nachfühlen zu lassen. Ein paar zusätzliche Szenen der einsamen Seven und der verlassenen Gänge hätte es ruhig sein dürfen, damit man als Zuschauer stärker in ihre Rolle schlüpft und ihre zunehmende Einsamkeit spürt. Diesbezüglich hätte es auch nicht geschadet, wenn sich der Doktor schon früher ausgeschaltet hätte. Und während die einige ihrer Halluzinationen, insbesondere die Borg, gelungen fand, wirkte der Außerirdische etwas beliebig, und hinterließ nicht wirklich Eindruck. Die Grundidee hinter der Folge gefiel mir aber sehr gut, und vor allem im letzten Drittel gelingt es dann endlich zunehmend, das darin steckende Potential auch wirklich auszuschöpfen. Generell fand ich es sehr interessant, just die ein Kollektiv gewohnte Seven in diese für sie ungewohnte Position zu stecken. Inszenatorisch bot die Und auch die Effekte konnten sich wieder sehen lassen, wobei es mir vor allem die Aufnahmen des Weltraumnebels angetan hatten. Insgesamt war "Eine" also eine gute Folge, ich bleibe aber dabei: Da wäre mehr drin gewesen.