Kurzinhalt:
Die Orionerin Shift hat sich ihres Lehrmeisters, dem Magier Buxtus Cross, entledigt, und sich zudem als Agentin der Breen offenbart. Nun übernimmt sie das Kommando über die Blackstone, und erpresst die Crew dazu, ihr Zugriff auf die Archive der Magier zu gewähren. Sie ruft daraufhin das alte Program die Göttin Niamlar auf, und erscheint den Kinshaya in der Hauptstadt ihres Heimatplaneten, um sie zum heiligen Krieg gegen die Klingonen anzustacheln. Daraufhin startet die Flotte der Kinshaya in Richtung klingonischen Raum. Dort gelang es Worf und Kahless indes, die Unbesungenen davon zu überzeugen, ins Reich zurückzukehren und die Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen – auch wenn sie dabei von Cross manipuliert wurden. Korgh setzt indes seine Bemühungen fort, das Khitomer-Abkommen zwischen den Klingonen und der Föderation zu beenden. Die Stimmung auf Qo'nos scheint dabei zunehmend zu kitten. Die Hoffnungen der Föderation ruhen nun auf den Crews der U.S.S. Enterprise, U.S.S. Titan und U.S.S. Aventine, die alles daran setzen, den Frieden mit den Klingonen zu wahren, und die Kinshaya zurückzuschlagen…
Review:
"The Hall of Heroes" setzte leider den mäßigen Eindruck der ersten beiden Bände der "Prey"-Trilogie ungehindert fort. Wieder einmal passierte mir für über 380 klein gedruckte Seiten viel zu wenig, wobei sich vor allem die ersten 200 Seiten unendlich ziehen. Ewiges Gequatsche und Selbstreflexionen, ohne dass die Handlung auch nur einen Schritt nach vorne machen würde. Was kein Problem wäre, wenn ich die Geschichte und/oder die Figuren interessant finden würde, leider war dies nicht der Fall. Zumal auch "The Hall of Heroes" wieder in erster Linie auf die für die Trilogie neu geschaffenen Charaktere konzentriert ist, und die Stammbesetzung viel zu kurz kommt – was gerade auch bei so einer Jubiläums-Reihe schräg und unpassend wirkt. Der einzige, der ein bisschen mehr zu tun bekommt, ist Worf, aber auch dessen Story fand ich wenig packend. Ansonsten steht von den innerhalb der Serie etablierten Figuren in erster Linie Kahless im Mittelpunkt, mit dem ich jedoch immer schon weniger anfangen konnte. Und die neu geschaffenen Charaktere fand ich halt allesamt nicht interessant. Der Auftritt von Adra wertete die Folge für mich auch nicht wirklich auf. So faszinierend fand ich diese Widersacherin dann auch wieder nicht, als dass ich unbedingt ein Wiedersehen mit ihr gebraucht hätte. Zumal es irgendwie – angesichts des anderen Magiers und seiner Schülerin – sehr absehbar war, dass man sich für den abschließenden Teil der Trilogie ihre Hilfe sichern würde.
Auch beim Angriff der Kinshaya kam irgendwie keine rechte Spannung auf. So wie die meisten Romane, die seit David Macks "Destiny"-Trilogie eine Art Invasion oder sonstige Bedrohung beschreiben, leidet "The Hall of Heroes" darunter, dass David Mack dort halt wirklich aus den vollen schöpfen und unzählige Welten – darunter auch durchaus in den Serien etablierte Planeten – verwüsten und vernichten ließ. Wenn man nicht grade die gesamte Galaxis bedroht, ist es praktisch unmöglich, da noch eins draufzusetzen; es wirkt einfach alles vergleichsweise harmlos. Und dann kommt halt zugegebenermaßen auch noch das Problem dazu, dass ich generell bei "Star Trek" kein Freund dieser Geschichten rund um Politik, Intrigen, Kriege usw. bin. Was sich ja u.a. auch schon bei den "Typhon Pact" und "The Fall"-Reihen bemerkbar gemacht hat, und von diesen – und dem dortigen Fokus auf genau diese Themen – noch verstärkt wurde. Letztendlich sind mir immer noch die Geschichten, die sich um die Erforschung des Alls, das Kennenlernen neuer Zivilisationen, von mir aus auch mal der einen oder anderen Bedrohung die es zu beseitigen gilt, und/oder die sich auf die aus den Serien bekannten Hauptfiguren konzentrieren, immer noch am liebsten. All dies traf auf "The Hall of Heroes" nur halt leider wieder einmal nicht zu. Immerhin, auf den letzten 150 Seiten dreht die Geschichte dann zumindest ein bisschen auf, und durch die vielen verschiedenen Schauplätze und Brennpunkte war das Ganze auch recht abwechslungsreich. Dadurch verstand es das letzte Drittel sogar ansatzweise, zu unterhalten. Trotzdem, zumindest mir hat John Jackson Miller mit dieser Trilogie zum 50. Geburtstag von "Star Trek" leider nicht wirklich ein Geschenk gemacht.
Fazit:
Zugegeben, wer die "Typhon Pact" und "The Fall"-Reihen mochte, mit all den Intrigen, politischen Winkelzügen, dem Kalten Kriegs-Feeling, den einzelnen Blöcken und ihren Motivationen, und so weiter, dem wird auch die "Prey"-Trilogie weitaus besser gefallen als mir. Meines sind solche Geschichten – gerade auch im "Star Trek-"Rahmen – nur halt leider nicht. Auch "The Hall of Heroes" gelang es nicht mehr, mich mit der "Prey"-Reihe doch noch zu versöhnen. Vor allem die ersten rund 200 Seiten fand ich wieder einmal ungemein lahm und mühsam. Viel zu viel Text für viel zu wenig Handlung. Erst danach beginnt der Roman dann halbwegs, aufzudrehen, und verstand es zumindest mal, mich nicht mehr zu langweilen – wenn es dem Geschehen auch leider nie gelang, mich so richtig zu packen. Neben der thematischen Ausrichtung störte ich mich auch wieder am zu starken Fokus auf neu geschaffene Gastfiguren, statt auf die uns bekannten Helden – was ich gerade auch für eine Jubiläumstrilogie für den falschen Ansatz halte. Wie gesagt, die letzten 100-150 Seiten mögen wieder halbwegs anständig gewesen sein, davon abgesehen war aber leider auch der dritte und letzte Teil der "Prey"-Reihe wieder mal nicht meins.
Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
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