Mit: Tom Hiddleston, Brie Larson, Samuel L. Jackson, John Goodman, John C. Reilly, Corey Hawkins, John Ortiz, Tian Jing, Toby Kebbell, Jason Mitchell, Shea Whigham, Thomas Mann u.a.
Kurzinhalt:
Der Vietnam-Krieg wurde beendet, doch lüstet es Preston Packard nach einem Sieg. Er soll mit seiner ihm unterstellten Hubschraubereinheit eigentlich nach Hause. Als er den Auftrag erhält, eine Gruppe von Forschern auf eine unerforschte Insel im Pazifik zu fliegen und zu begleiten, nutzt er die Chance und verpflichtet seine müden Soldaten. Ohne es zu erahnen, begeben sie sich auf das Territorium von Legenden und Kreaturen und die Entdeckungsreise wird zum Überlebenskampf…
Review:
King Kong ist zurück! Nach der ersten Monsterneuaufalge durch Hollywood mit "Godzilla" (2014), ist nun der Riesenaffe am Drücker. "Kong: Skull Island" setzt die Kooperation von Warner Bros und Legendery Pictures fort um ein neues verbundenes Kinouniversum, oder Franchise, der Riesenmonster zu schaffen. Als verbindendes Element taucht auch in Kong die geheimnisvolle Organisation "Monarch" auf, die sich der Erforschung urzetilicher Wesen und ihrer Auwirkung auf die Menschheit widmet. Als Vertreter dieser Organisation tritt diesmal nicht Ken Watanabe auf, sondern John Goodman (als Bill Randa), dessen Motivation, nach Skull Island zu gelangen nicht nur rein wissenschaftlich zu sein scheint. Die ersten paar Minuten verbringt man im Film damit, das Team zusammenzusetllen und das geschieht hier sehr effizient. Es dauert weder zu lange, eh man endlich aufbricht, noch zu kurz, als dass einer der Charaktere auf der Strecke bleibt. Brie Larsons Mason Weaver wird als Kriegsfotografin angeheuert und Tom Hiddlestons James Conrad als besserer Fährentleser, der sich als Ex-Agent der Briten in Shanghai rumtreibt. Alle sind quasi Huckepack auf einer Expedition von Landsat, die die Insel vermessen wollen. Als das Schiff ausläuft, tut es das mit einer wilden Mischung von Charakteren, die von Anfang an viel Konfliktpotential mitbringt.
"Kong: Skull Island" ist nicht "Godzilla". Trotz einer gemeinsamen Mythologie, verfolgt Regisseur Jordan Vogt-Roberts ("Kings of Summer") einen eigenen Stil. Alle, die sich an Edwards "Monsters"-Ansatz, Godzilla lange nicht voll zu zeigen, gestörrt haben, können bei Kong aufatmen. Es geht mit Rabatz los und eine Insel voller kreativer Ideen der Designabteilung, bietet Action quasi am laufenden Band. Im Vergleich zu Peter Jacksons Remake, konzentriert man sich hier auf ein paar sehr ausgefallene Kreaturen, anstatt Dinosaurier und überdimensionale Insekten in schierer CGI-Masse auf die Forschungsreisenden loszulassen. Das gefiel mir sehr gut. Sam Jacksons Charakter war vielleicht ein wenig zu sehr auf Konflikt hin konstruiert, der alle anderen für seine Lust auf die Jagd mit ins Verderben ziehen will. Tom Hiddleston und Brie Larson funktionierten auch nicht so gut als taffe Dschungelexpediteure. Die große Überraschung ist John C. Reilly, der zwar offensichtlich als comic relief dient, das aber mit sehr viel Herz macht. Seine Figur des Hank Marlow wird natürlich auch keine Preise für Schauspiel gewinnen, es hebt "Kong: Skull Island" aber definitiv eine Stufe höher. Vogt-Roberts visueller Stil ist eindeutig von "Apokalypse Now" inspiriert. In Summe ist das eine Spur zu übertrieben.
Wer zum Riesenaffen ins Kino geht wird nicht enttäuscht werden, denn seine neueste Verfilmung ist in hohem Maße unterhaltent. Die Actionsequenzen lassen nicht lange auf sich warten und sind spektakulär. Kong selbst spielt eine gleichwertige Rolle im eigenen Film, wie die menschlichen Figuren, ohne dass erneut eine Liebe zu der menschlichen Frau angedeutet wird. Damit ist auch klar, dass wir nicht die klassische Story zu Gesicht bekommen, wie sie noch Peter Jackson hat wieder aufleben lassen. Auf die Kletterei am Empire State Building und den Kampf mit den Flugzeugen verzichtet man aber gerne, wenn man dafür einen spannenden und mitfühlenden King Kong mit eigener Hintergrundgeschichte bekommt. Durch das Darstellerensemble und ihre mindestenes drei verschiedenen Motivationen, zerfasert Skull Island in seinem Verlauf ein wenig, nicht nur hinsichtlich der Schaupätze. Dafür, dass "Kong: Skull Island" ein Action-Blockbuster mit nicht unbekannter Geschichte und nur mittelmäßig ausgearbeiteten Figuren ist, ist er erstaunlich intelligent gemacht.
Fazit:
"Kong: Skull Island" hat einen verrückten Sam Jackson und geniale Monster. Das Highlight ist freilich John C. Reilly als gestrandeter Soldat. Das sieht auch alles super aus, auch in 3D. Außerdem macht es sehr viel Spaß und untherält ungemein. Klare Empfehlung, wenn man auf Monsterfilme steht.