Originaltitel: The Omega Directive Episodennummer: 4x21 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15. April 1998 Erstausstrahlung D: 26. März 1999 Drehbuch: Lisa Klink, Jimmy Diggs & Steve J. Kay Regie: Victor Lobl Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Jeff Austin als Allos,
Kevin McCorkle als Alien Captain,
Majel Barrett als computer voice u.a.
Kurzinhalt:
Als die Sensoren der Voyager eine außergewöhnliche Energiesignatur empfangen, erscheint auf den Bildschirmen plötzlich ein Omega-Symbol, und alle sind von ihren Arbeitsstationen ausgesperrt. Captain Janeway kommt auf die Brücke, bestätigt den Erhalt, gibt damit die Kontrollen wieder frei, meint dass sie sich darum kümmern werde – und verschwindet in ihren Bereitschaftsraum. Ursprünglich möchte sie das Problem nur mit Seven of Nines Hilfe lösen, die dank des kollektiven Wissens der Borg, die Sternenflotten-Kapitäne assimiliert haben, ebenfalls informiert ist. Dann jedoch kann Chakotay sie doch davon überzeugen, den Kommandostab des Schiffes ins Vertrauen zu ziehen. Sie erzählt ihnen daraufhin von der streng geheimen Omega-Direktive, die nur Raumschiffkapitänen der Sternenflotte bekannt ist. Dabei geht es um das höchst gefährliche und instabile Omega-Partikel, das, unkontrolliert freigesetzt, den Warpflug unmöglich machen könnte. Deshalb haben alle Captains den Befehl, diese Partikel sobald man sie ausfindig macht unverzüglich zu vernichten – eine Order, die sogar sämtliche andere Direktiven außer Kraft setzt. Für die Borg ist das Omega-Partikel jedoch eine Art heiliger Gral, symbolisiert es doch genau jene Perfektion, nach der sie streben. Weshalb Seven of Nine auch dafür plädiert, es zu erforschen, statt es zu vernichten, Doch Captain Janeway will sich von ihrem Weg nicht abbringen lassen…
Denkwürdige Zitate:"I have allocated three hours twenty minutes for the task, and an additional seventeen minutes for Ensign Kim's usual conversational digressions."
(Seven of Nine ist auf ihren Arbeitstag bestens vorbereitet.)
"The final frontier has some boundaries that shouldn't be crossed, and we're looking at one."
(Janeway philosophiert über das Omega-Partikel.)
Review:
Die Grundidee rund um eine bislang verborgene streng geheime und alle andere Regeln außer Kraft setzende Direktive der Sternenflotte fand ich ja eigentlich soweit ganz nett. Zu viel nachdenken darf man darüber allerdings nicht, weil man sich sonst fragen müsste, wie sinnvoll das ist, auch wirklich nur die Captains in diese einzuweihen. Natürlich, wenn ein solcher stirbt oder zumindest für tot erklärt wird, würde der erste Offizier bzw. der neue Captain wohl diese Information erhalten. Aber was, wenn ein Captain mal nicht an Bord ist, weil er/sie eine längere Außenmission hat, gefangen genommen wurde, oder sonst was – und das Schiff ein entsprechendes Signal empfängt? Vor allem auch die Tatsache, dass die Kontrollen gesperrt und niemand mehr etwas tun kann, wirkt da doch etwas unratsam. Man stelle sich vor, wenn sich das Schiff da gerade im Kampf befindet! Sprich: Idee an sich nett, Ausführung aber schon etwas seltsam.
Schwerer wiegt aber ohnehin, dass es dem Einstieg trotz des Mysteriums rund um die titelspendende Direktive nicht gelang, mich zu packen. Tatsächlich fand ich die ersten 10-15 Minuten fast erschreckend langweilig, und merkte, wie meine Aufmerksamkeit zu wandern beginnt. Generell ist mir nicht klar, was die Macher mit dieser Episode beabsichtigten bzw. damit aussagen wollten. Es ist alles doch sehr schwammig, und so sehr uns auch ständig gesagt wird wie gefährlich das Omega-Partikel nicht sei, und wir durch die beschädigte Raumstation auch die Auswirkungen des schiefgelaufenen Experiments sehen gelang es der Episode nie, die Bedrohung für mich greif-und spürbar zu machen. Gut möglich, dass dies eher an mir lag, und mir das Ganze einfach zu abstrakt war. Insgesamt hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass die Folge lange recht ziellos und spannungsarm dahingesiecht ist. Erst in der letzten Viertelstunde dreht die Episode dann langsam auf, als die Meinungsverschiedenheit zwischen Janeway und Seven auf ihren Höhepunkt zusteuert, und letztere sich entscheiden muss, ob sie den Befehlen ihres Captains Folge leistet oder ihre Bestrebungen gegen deren Willen fortsetzt. Der Gedanke, dass Seven hier letztendlich genau das zerstören muss, nachdem sie ihr Borg-Leben lang gesucht hat, war dabei durchaus interessant. Wobei ich letztendlich auch diesen Moment nicht optimal umgesetzt fand, und ihm irgendwie die entsprechende Schwere und Tragweite fehlte. Was auch daran liegen mag, dass es zuvor nicht wirklich gelang, warum Seven – nicht den Borg, sondern Seven als Individuum – diese Entdeckung so wichtig ist. Insgesamt wirkte "Die Omega-Direktive" auf mich jedenfalls sehr unausgegoren; so als hätte hier eine wirklich interessante Idee dringesteckt, die nie so recht zusammenkommen wollte. Fast ein bisschen wie das instabile Omega-Partikel selbst.
Fazit:
Mit "Die Omega-Direktive" habe ich mir doch ein bisschen schwer getan. Die erste Viertelstunde fand ich trotz der eigentlich interessanten Idee rund um so eine streng geheime Direktive überaus fad. Irgendwie gelang es dem Mysterium dort überhaupt nicht, mich zu packen, und mein Interesse zu wecken. Zumal die Idee einer solchen Direktive, die nur Captains bekannt ist, halt auch nicht so sehr hinterfragen sollte, da sich sonst ein paar ungemütliche (logische) Fragen auftun. Im letzten Drittel gewann die Folge dann ein bisschen an Fahrt, vor allem aus den widersprüchlichen Meinungen zwischen Janeway, welche die Gefahr durch das Partikel als zu groß einschätzt und bei der ausnahmsweise mal Vorsicht gegenüber ihrer (wissenschaftlichen) Neugier gewinnt, und Seven of Nine, für die das Partikel Perfektion darstellt, und die es erforschen und bewahren will. Vor allem die Szene, wo Seven dann Janeways Anweisungen folgt und das Partikel entgegen ihren Wunsch zerstört, bleibt in Erinnerung – wobei man selbst aus dieser, wie ich fand, noch mehr hätte machen können. Was halt vor allem auch für die Folge im Gesamten gilt.