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The Clone Army Attacketh Drucken E-Mail
Frei nach William Shakespeare und George Lucas Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 19 März 2017
 
Titel: "The Clone Army Attacketh"
Bewertung:
Autor: Ian Doescher, nach dem Drehbuch von George Lucas
Umfang: 162 Seiten
Verlag: Quirk Books (E)
Veröffentlicht: 07. Juli 2015 (E)
ISBN: 978-1-59474-807-1
Buch kaufen: Gebunden (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Um der Bedrohung durch Count Dooku und seine Separatistenbewegung zu begegnen, erwägt der Senat die Gründung einer großen Armee der Republik. Senator Amidala von Naboo gehört zu deren größten Kritikerinnen, fürchtet sie doch, dass die Bestellung einer ebensolchen zu einem Krieg führen könnte. Als sie nach Coruscant fliegt um vor dem Senat vorzusprechen, wird auf sie ein Anschlag verübt. Kanzler Palpatine bittet daraufhin den Jedi-Rat darum, sie zu beschützen. Nachdem es Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker gelungen ist, ein weiteres Attentat zu vereiteln, trennen sich die Wege zwischen Meister und Schüler vorerst. Während Obi-Wan einer vom Attentäter hinterlassenen Spur nachgeht, die ihn nach Kamino führt, wo seit mittlerweile fast zehn Jahren an einer Klonarmee für die Republik gebaut wird, bringt Anakin Padmé Amidala zurück zu ihrem Heimatplaneten. Dort ist sie zwar vor weiteren Anschlägen in Sicherheit, nicht jedoch vor den Avancen des jungen Padawans. Im paradiesischen Naboo beginnt die Liebe zwischen den beiden zunehmend aufzublühen. Doch solche Gefühle sind den Jedi strikt verboten…

Review: "The Clone Army Attacketh" hat mir sogar noch eine Spur besser gefallen als die erste von mir gelesene Vermischung zwischen William Shakespeare und George Lucas, "The Phantom of Menace". Was wohl einerseits daran liegen dürfte, dass ich die Handlung an sich stärker und besser finde, jedoch auch, weil die zweite "Star Wars"-Episode mit ihrer verbotenen und damit quasi von vornherein zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte zwischen Anakin und Padmé von vornherein wie eine Erzählung wirkt, die genauso gut von Shakespeare hätte geschrieben sein können – wobei man sich natürlich insbesondere an "Romeo und Julia" erinnert fühlt. Auch Ian Doescher war sich dieser Parallele bewusst, und ließ sich daher von Shakespeares hierzulande wohl bekanntestem Liebesdrama inspirieren. So sprechen Anakin und Padmé in ihren gemeinsamen Szenen in Reimform, wobei er sich zudem genau desselben ABAB-Reimschemas wie bei "Romeo und Julia" bediente. Eben dies spiegelt auf effektive Art und Weise ihre Verbundenheit zueinander wider. Aber auch davon abgesehen waren ihre Dialoge sehr gut geschrieben, und irgendwie haben ihre – im Film ja teilweise übertrieben kitschige – Gespräche in dieser shakespearigen Fassung gleich weniger gestört, da sie sich in diese stimmiger und schlüssiger einfügten.

Generell hat mich die Geschichte, obwohl die Actionmomente natürlich auf dem Papier nicht so packend sind wie auf der Leinwand, auch als Theaterstück neu interpretiert sehr gut gefallen – was dafür spricht, dass die Story von Episode II jener aus Episode I nun mal klar überlegen ist. Die Bühnenanweisungen sowie die Umsetzung der Actionszenen, wie dem Podrennen, mögen zwar bei "The Phantom of Menace" noch eine Spur einfallsreicher gewesen sein, konnten mir jedoch auch hier wieder sehr gut gefallen. Wie schon bei der Umsetzung zu "Episode I" verspürte ich während dem Lesen jedenfalls auch hier wieder den Wunsch, jemand würde diese Shakespeare-Fassungen der "Star Wars"-Filme tatsächlich auf einer Bühne umsetzen. Ich wäre sofort dabei! Ein weiteres Schmankerl waren die Anspielungen auf die zahlreichen Filme von Samuel L. Jackson, die sich in Mace Windus Text eingeschlichen haben. In meinem Review zum ersten Teil noch sträflich vernachlässigt, seinen zudem auch die zwischendurch eingestreuten Illustrationen, welche die "Star Wars"-Saga als mittelalterliches Drama neu interpretieren, positiv hervorgehoben. Und auch meine Skepsis ob des in seiner Interpretation den Narren ja nur spielenden Jar Jar Binks erwies sich als unbegründet, hat er doch eine schlüssige Erklärung dafür gefunden, warum dieser dennoch den Antrag auf Notstandsvollmachten für Kanzler Palpatine einbrachte. Insgesamt konnte mich jedenfalls auch die zweite Shakespearifizierung der "Star Wars"-Saga wieder überzeugen.

Fazit: "The Clone Army Attacketh" profitiert im Vergleich zu "The Phantom of Menace" zur besseren Grundhandlung, die Ian Doescher für seine Adaption zur Verfügung stand. Zumal vor allem auch die tragische, verbotene Liebesgeschichte zwischen Padmé Amidala und Anakin Skywalker von vornherein einen starken William Shakespeare-Touch hat (vor allem "Romeo und Julia" drängt sich auf), weshalb der Ansatz hier sogar noch besser passt als bei "Episode I". Sehr gelungen und interessant fand ich auch die Idee, dass sich Anakin und Padmé, wie ihre Shakespeare-Vorbilder Romeo und Julia, wenn sie allein sind in Reimform miteinander unterhalten. Und auch davon abgesehen haben sich wieder ein paar interessante und originelle Ideen in die Adaption eingeschlichen. Und auch die Grundidee konnte mir auch beim zweiten Mal wieder sehr gut gefallen. Einzig bei der Umsetzung der Action, die zudem beim Vorgänger teilweise etwas einfallsreicher war, lässt sich Ian Doescher für die anderen Teile noch etwas Luft nach oben. Dennoch ist auch "The Clone Army Attacketh" für Fans des Barden oder (bzw. idealerweise "und") "Star Wars" wieder eine Empfehlung wert.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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