Originaltitel: Home Episodennummer: 2x05 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 22.02.2017 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Mark Fergus & Hawk Ostby Regie: David Grossmann Hauptdarsteller:
Thomas Jane als Detective Josephus Miller,
Steven Strait als James Holden,
Cas Anvar als Alex Kamal,
Dominique Tipper als Naomi Nagata,
Wes Chatham als Amos Burton,
Frankie Adams als Roberta "Bobbie" Draper,
Florence Faivre als Juliette Andromeda Mao,
Shawn Doyle als Sadavir Errinwright,
Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller:
Chad L. Coleman als Fred Johnson,
Byron Mann als Admiral Nguyen,
Nick E. Tarabay als Cotyar,
Cara Gee als Drummer,
Brian George als Arjun Avasarala,
Andrew Rotilio als Diogo,
Alden Adair als Staz,
Carlos Gonzalez-Vio als Cortazar,
Conrad Pla als Colonel Janus,
Jonathan Whittaker als Esteban Sorrento-Gillis u.a.
Kurzinhalt:
Der mit dem Protomolekül infizierte Asteroid Eros ist auf direktem Kollisionskurs mit der Erde. Während die Erdstreitkräfte einen Nuklearschlag vorbereiten, um den Asteroiden zu sprengen, versucht Miller im Innern der Station den Ursprung des Protomoleküls zu finden und zu vernichten. Der Weg dahin führt ihn zurück an den Ort, wo Julie Mao gestorben ist…
Review:
Ich habe ja schon des Öfteren die Serie aufgrund ihrer Bodenständigkeit gelobt und das Internet feiert The Expanse als die Serie, die die Science wieder in die Science Fiction steckt. Letzteres ist sicherlich übertrieben, zumal The Expanse bei weitem keine Hard Science Fiction ist, die Serie hebt sich aber vor allem durch ein gesundes Maß an wissenschaftlicher Plausibilität von den fantastischeren Vertretern des Genres ab. Am Ende der letzten Folge macht der Asteroid Eros aber buchstäblich einfach mal einen Schritt zur Seite, um die Nauvoo vorbeizulassen. In "Home" ändert der Felsbrocken dann auch noch selbstständig seinen Kurs und beschleunigt in Richtung Erde. Als ich die entsprechenden Passagen im Buch das erste Mal gelesen hatte, bin ich nicht in Begeisterungsstürme ausgebrochen und habe wohl eher ein langes "Okaaay…." vor mich hingemurmelt, da der Teil um das Protomolekül auf den ersten Blick nicht so recht zum geerdeten Rest passen mochte. Unter dem Gesichtspunkt des 3. Clarkeschen Gesetzes, dass jede hinreichend fortschrittliche Technologie nicht von Magie zu unterscheiden ist, lehnen sich die Macher hier vielleicht gar nicht so weit aus dem Fenster, sondern demonstrieren vielmehr die Machtlosigkeit der Menschheit gegenüber dem, was sich nicht nur unserer Kontrolle, sondern auch unserer Vorstellungskraft entzieht. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet funktioniert der allzu offensichtliche Gebrauch von "Space Magic" hier für mich, ich hoffe aber auch, dass derartig abgehobene Elemente auch in Zukunft möglichst sparsam eingesetzt werden und auf das Protomolekül beschränkt bleiben.
Nichtsdestotrotz ist "Home" eine tolle Folge und einem Staffelfinale würdig. Der Eindruck kommt auch nicht von ungefähr, da die Serie mit "Home" die Handlung des ersten Bandes der Vorlage abschließt. Unter idealen Produktionsbedingungen wäre "Home" wahrscheinlich das Finale der ersten Staffel geworden. Der Spannungsbogen wurde zwar durch die lange Pause zwischen den Staffeln etwas ungeschickt unterbrochen, aber letzten Endes war es aus meiner Sicht die richtige Entscheidung, die Handlung von "Leviathan Wakes" nicht in die 10 Episoden der ersten Staffel zu quetschen. Die Macher haben sich stattdessen Zeit genommen, um die Geschichte zu erzählen. Ich wage sogar zu behaupten, anders hätte die Finalszene, die allein Miller und Julie Mao oder einer Version dessen, was Julie Mao einmal gewesen ist, gehört, auch gar nicht funktioniert. Ich bin zwar weiterhin der Ansicht, dass die Charakterzeichnung nicht zu den Stärken der Serie gehört und die meisten Figuren nicht viel mehr als nuancierte Klischees sind. Aber dadurch, dass wir als Zuschauer an dieser Stelle bereits eine recht lange Zeit mit diesen Figuren verbracht und im Fall von Miller, den neben Amos am besten ausgearbeiteten Charakter von Anfang an bei seiner Suche nach Julie Mao begleitet haben, hat die Serie uns zumindest eine Chance gegeben, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Im Zusammenspiel mit der angenehm ruhigen Inszenierung, den wiedermal gelungenen Effekten, den guten Schauspielleistungen von Thomas Jane und Florence Faivre, sowie Clinton Shorters atmosphärischem Score haben die letzten 10 Minuten der Folge ihre Wirkung bei mir jedenfalls nicht verfehlt. Bravo!
Fazit:
Während sich die erste Staffel der Serie bisweilen wie ein sehr ausführlicher Prolog einer größeren Geschichte angefühlt hat, zahlt sich die Vorarbeit der Autoren nun aus. "Home" schließt nicht nur mit dem ersten Band der Vorlage, sondern auch mit der Handlung um Miller und Julie Mao, die in einem wunderbar intim-emotionalen Moment für die beiden Figuren kulminiert, ab.