Kurzinhalt:
Die Zeichen stehen auf Krieg: Selbst den optimistischsten Diplomaten und Strategen auf der Erde ist bewusst, dass die aktuellen Verhandlungen mit den Klingonen nur mehr Schein sind, und sich diese im Hintergrund auf einen Krieg mit der Föderation vorbereiten. Und neuerlich ist es die Enterprise, die den Auftrag erhält, ihrer Kriegsmaschinerie einen ordentlichen Rückschlag zu bescheren: Auf dem Planeten Chandra IV lassen die Klingonen Waffen fertigen, die sie im kommenden Krieg gegen die Föderation einzusetzen gedenken. Captain Kirk führt einen Landetrupp an, der die Anlagen außer Betrieb nehmen und der Bevölkerung dabei helfen soll, sich gegen ihre Unterdrücker aufzulehnen. Nachdem die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, fliegt man zum Planeten Organia, wo bereits die nächste Konfrontation mit den Klingonen auf sie wartet. Kirk und Spock warnen die Organier davor, dass die Klingonen in Kürze ihren Planeten besetzen werden, um diesen auszubeuten. Doch die Organier zeigen sich unbeeindruckt, und lehnen jegliche Gewaltanwendung strikt ab. Auf sich allein gestellt versuchen Kirk und Spock, gegen die Klingonen zu rebellieren – nichtsahnend, dass sich der Kampf um Organia als kriegsentscheidend erweisen wird…
Review:
Ich hatte offen gestanden nach den ersten beiden, eher mittelmäßigen Romanen der "Errand of Fury"-Trilogie nicht mehr wirklich damit gerechnet, aber mit "Sacrifices of War" ist es Kevin Ryan nun doch noch gelungen, seine Prequel-Saga zu "Kampf um Organia" auf gelungene Art und Weise abzuschließen – wobei ich rückwirkend angesichts drei guter und drei mittelmäßiger Romane wünschte, er hätte statt zwei Trilogien nur eine verfasst, und die Handlung komprimiert (gerade auch "Demands of Honor" wirkte ja eigentlich nur mehr wie eine Wiederholung). Der Hauptgrund warum "Sacrifice of War" bei mir wieder wesentlich besser ankam war wohl, dass der Fokus diesmal klar auf den aus der Serie bekannten Hauptfiguren, insbesondere James T. Kirk, liegt. Fuller, Parrish und Karel kommen zwar auch wieder vor, ihre Handlungen verlaufen jedoch nur mehr parallel im Hintergrund. Eben so sollte es meines Erachtens auch sein: Die Erzählungen durch die Beleuchtung von neu geschaffenen Figuren bereichern, den Schwerpunkt aber ganz klar auf den aus der Serie bekannten Figuren belassen. Was Kevin Ryan hier ebenfalls wieder besser gelungen ist als zuletzt ist, seinen Roman in die aus der Serie bekannte Kontinuität einzubinden. Zwar unterläuft ihm ein kleinerer Fehler, was die zeitliche Einordnung von "Horta rettet ihre Kinder" betrifft, davon abgesehen konnten mir die Verknüpfungen zur klassischen Serie, wie z.B. die Auftritte von Kang und Mara, sehr gut gefallen.
Im Vergleich zu selbst seinen ersten, noch stark in der Serienkontinuität verankerten Romanen, geht er bei "Sacrifices of War" dabei sogar noch einen Schritt weiter: Denn nachdem auf den ersten rund 200 Seiten eine eigene, von ihm erdachte Story erzählt wurde, welche die Vorgeschichte von "Kampf um Organia" schildert, hört er dann nicht etwa mit dem Beginn der Episode auf, sondern erzählt die dortigen Ereignisse nach, bzw. baut da und dort auch auf diese auf und ergänzt sie. Dies sorgt dafür, dass Ryan seine Klingonen-Sextologie auch wirklich vollständig abschließt, und sie somit auch abseits der Episoden selbst funktioniert, da er den Leser eben nicht einfach auf die betreffende Folge verweist (und man sich diese somit auch ansehen muss, um die gesamte Geschichte zu erhalten). Das fand ich überaus positiv. Generell konnte mir gerade auch dieser Teil des Romans, der die Ereignisse auf dem Planeten eben auch um das Geschehen im Orbit erweitert, mit am besten gefallen. Positiv überrascht war ich zudem, dass die Reihe nicht so (klischeehaft) ausgegangen ist, wie ich das in Bezug auf Karel und Fuller eigentlich erwartet hatte. Wobei auch für die beiden insgesamt ein schöner, runder Abschluss gefunden wird. Mein einziger Kritikpunkt ist die Handlung rund um Leslie Parrish, die vom Rest der Geschichte recht losgelöst wirkt, und die meines Erachtens nichts zum Roman beigetragen hat. Generell könnte man rückwirkend darüber diskutieren, ob es nicht besser gewesen wäre, Parrish und Fuller quasi zu fusionieren, und sie erst am Ende dieses Romans, als die Bedrohung durch die Klingonen erst Mal gebannt ist, die Entscheidung trifft, Andersons Kind zu bekommen. Das ist aber eher ein Kritikpunkt, der sich an "Errand of Fury" im Allgemeinen als an "Sacrifices of War" im Speziellen richtet.
Fazit:
Während ich die ersten beiden Romane nach wie vor für nur bedingt lesenswert halte, hat Kevin Ryan mit "Sacrifices of War" nun doch noch einen sehr gefälligen Abschluss für seinen die Vorgeschichte zu "Kampf um Organia" erzählenden Sechsteiler vorgelegt. Im Gegensatz zu den ersten beiden Romanen der "Errand of Fury"-Reihe konzentriert er sich dabei dankenswerterweise wieder stärker auf die aus der Serie etablierten Charaktere, wie Kirk, Spock, McCoy, aber auch Sulu, statt auf unbekannte, von ihm geschaffene Gastfiguren (Fuller, Parrish, Karel). Zudem war "Sacrifices of War" wieder stärker in die aus der Serie bekannten Kontinuität eingebunden, wobei ich es vor allem sehr spannend und interessant fand, wie er auf den letzten 100 Seiten die Geschichte aus "Kampf um Organia" nacherzählte und dabei auch um den einen oder anderen Nebenschauplatz den man in der Folge nur erahnen konnte bereicherte (wie z.B. der Kampf im Orbit). Und neben Kor wurden auch Koloth und Kang wunderbar in die Handlung eingebunden. Einzig Leslie Parrishs Handlung wirkte etwas aufgesetzt und doch eher überflüssig. Davon abgesehen ist "Sacrifices of War" aber ein toller Abschluss der Sextologie.
Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
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