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The Expanse - 2x03: Static Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Static
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08.02.2017
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Robin Veith
Regie: Jeff Woolnough
Hauptdarsteller: Thomas Jane als Detective Josephus Miller, Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Roberta "Bobbie" Draper, Florence Faivre als Juliette Andromeda Mao, Shawn Doyle als Sadavir Errinwright, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Chad L. Coleman als Fred Johnson, Hugh Dillon als Lt. Sutton, Nick E. Tarabay als Cotyar, Cara Gee als Drummer, Andrew Rotilio als Diogo, Carlos Gonzalez-Vio als Cortazar, Sarah Allen als Pvt. Hillman, Mpho Koaho als Pvt. Travis, Dewshane Williams als Pvt. Sa'id, Alden Adair als Staz, Jeff Clarke als McCann u.a.


Kurzinhalt: Zurück auf Tycho verhören Fred Johnson und Holden den gefangen genommen Wissenschaftler. Zur Überraschung aller schafft es ausgerechnet Amos zu dem Gefangenen durchzudringen. Millers eigenmächtiges Handeln während des Angriffs auf die Ringstation kostet ihn seinen Platz in Holdens Crew. Avasarala nimmt heimlich Kontakt zu Fred Johnsons auf…

Review: Episodenbild (c) SyFy Nach dem Spektakel der letzten Folge schaltet "The Expanse" in "Static" erwartungsgemäß ein paar Gänge zurück. Die Folge ist eine bitter nötige Verschnaufpause für die Figuren, um die aufregenden Ereignisse des Staffelanfangs, insbesondere aber die Folgen von Millers Alleingang aufzuarbeiten. Dessen Exekution des Chefwissenschaftlers kollidiert natürlich mit Holdens Weltbild. Aus Holdens Sicht hat Miller nicht nur einen unbewaffneten Mann kaltblütig erschossen, sondern die vielleicht einzige Chance auf ein mögliches Heilmittel gegen das Protomolekül für seine Rache geopfert. Miller versucht gar nicht erst, sich zu erklären. Er weiß, dass er bei Holden auf taube Ohren stößt. Interessant ist Millers Gespräch mit Amos. Amos, der, wenn er auf sich allein gestellt ist, nicht zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch unterscheiden kann und deswegen bisher allein Naomi als seinen moralischen Kompass herangezogen hat, folgt mittlerweile auch Holdens Drang nach Gerechtigkeit ohne zu zögern. Naomi und Holden sind aber Figuren, die oft feste Meinungen vertreten und ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn sie während einer Krise in Gegenwart von Amos grundsätzlich gegenteiliger Ansicht sind.

Amos ist dann auch derjenige, der zu dem gefangen genommenen Wissenschaftler durchdringen kann. Amos erkennt, nachdem Holdens und Fred Johnsons Verhörmethoden, entweder durch einen Appell an Cortazars Gewissen oder durch Drohungen den Gefangenen zum Sprechen zu überreden, sich als wirkungslos herausgestellt haben, dass er, durch ihm bekannte auffällige Verhaltensweisen von Cortazar, dem Gefangenen näher steht als alle anderen. Die Erklärung, dass bei den Wissenschaftlern des Eros-Experiments durch einen medizinischen Eingriff der Teil des Gehirns verändert wurde, der für das Empathieempfinden verantwortlich ist, ist gar nicht so weit hergeholt, wenn es um ein Experiment geht, bei dem ganz beiläufig zahllose Menschenleben für das höhere Wohl geopfert werden und das Gewissen der Beteiligten die größte Hürde darstellen würde. Für seine Frage, ob der Eingriff umkehrbar sei, verdient sich Amos eine große Portion Mitleid. Amos möchte ein guter Mensch sein. Er weiß ohne fremde Hilfe nur nicht wie. "Static" spart auch nicht mit neuen Informationen hinsichtlich des Protomoleküls und die Episode wird gegen Ende immer unheimlicher: Der Asteroid Eros oder etwas auf dem Asteroiden spricht in Form eines Countdowns. Das Experiment läuft weiter und die nächste Krise steht unmittelbar bevor.

Episodenbild (c) SyFy Weniger gut hat mir der Handlungsteil um Bobbie Draper und ihre Marines gefallen. Nach der Zerstörung von Deimos durch die Erdstreitkräfte sind die Bobbies Marines frustriert und wollen zurückschlagen. Da ihnen dies verwehrt bleibt, leben die Marines ihren Frust an einen von ihnen aus. Sgt. Travis wird als Zielscheibe für die Häme auserwählt, weil er erst als Kind von der Erde emigriert ist und damit in den Augen seiner Kameraden weniger Marsianer ist als diese. Das ist zwar wieder ein schönes Beispiel für den in der Serie portraitierten Rassismus, der nicht mehr von der Hautfarbe abhängig ist, sondern davon, auf welchem Himmelkörper man geboren wurde. Jedoch zerstört der zur Schau gestellte Mangel an Disziplin etwas das Alleinstellungsmerkmal der Marsianer, die bisher als ein Volk gezeigt wurden, welches vereint hinter der Verwirklichung ihres generationenumspannenden Projekts steht, die lebensfeindliche Felswüste genannt Mars in einen Garten Eden zu verwandeln und sich deren Überlegenheit und Professionalität bei den ersten Anzeichen einer Krise ziemlich schnell als hohle Phrasen entpuppen. Klar, die Autoren versuchen hier mit möglichst wenigen Szenen Drapers Trupp etwas Persönlichkeit zu geben, aber das ist mir in Anbetracht der Umstände etwas zu plump.

Zum Glück haben, wie von Avasarala richtig spekuliert, kühlere Köpfe die Entscheidungsgewalt und ihr Vorschlag, Deimos als Vergeltung für die Zerstörung von Phoebe ins Fadenkreuz zu nehmen, hat wahrscheinlich einen offenen Krieg zwischen Erde und Mars zumindest für den Moment verhindert. Ihr Vorgesetzter, Sadavir Errinwright, fürchtet um die Vormachtstellung der Erde. Die Streitkräfte der Marsrepublik sind denen der Erde zwar nicht zahlenmäßig, dafür aber technologisch überlegen und das Zeitfenster, in dem die Erde der Marsrepublik noch Bedingungen diktieren kann, droht sich aus Errinwrights Sicht zu schließen, falls die Marsianer es schaffen, ihren Technologievorsprung weiter auszubauen. Ein offener Krieg zwischen den beiden Parteien könnte jedoch das Ende der Spezies Mensch bedeuten, da die Erde der einzige Ort im Sonnensystem ist, dessen Biosphäre von sich aus menschliches Leben und Überleben ermöglicht.

Fazit: "Static" überzeugt mit einer Reihe von intimen Charakterszenen und trotz dessen, dass die Folge auf Action und allzu komplexe Effektszenen verzichtet, vergehen die 40 Minuten wie im Flug. Während die Serie in der Vergangenheit oft Probleme beim Jonglieren der Handlungsstränge hatte, zahlt sich die Vorarbeit aus der ersten Staffel nun aus und die Handlungsteile verbinden sich hier mühelos zu einem kohärenten großen Ganzen. Lediglich die Darstellung von Bobbie Drapers Marines hätte etwas mehr Fingerspitzengefühl vertragen können.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © 2017 SyFy)




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