Originaltitel:Listen Episodennummer: 8x04 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 13. September 2014 Erstausstrahlung D: 22. November 2014 Drehbuch: Steven Moffat Regie: Douglas MacKinnon Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswald.
Gastdarsteller:
Samuel Anderson als Danny Pink/Orson Pink,
Remi Gooding als Rupert Pink,
Robert Goodman als Reg,
Kiran Shah als Figure u.a.
Kurzinhalt:
Während der Doktor allein mit der TARDIS herumreist, theoretisiert er über eine Spezies, die es perfektioniert hat, sich zu verstecken und von niemandem entdeckt zu werden. Handelt es sich dabei vielleicht um genau jene Monster, die in der Nacht unter unseren Betten lauern, und plötzlich hervorschnellen und unsere Knöchel mit ihren Fingern umschlingen? Clara soll ihm dabei helfen, sie aufzuspüren. Da sie jedoch gerade erst ein eher katastrophal verlaufendes Date mit Danny hinter sich hat, denkt sie in dem Moment, als sie die Kontrolle der TARDIS übernimmt an ihn, und sie landen so in dessen Vergangenheit, und besuchen ihn in einem Waisenhaus. Dort wird er in der Tat gerade von Ängsten rund um das Monster unter dem Bett heimgesucht. Der Doktor und Clara versuchen, ihn zu beruhigen, und zugleich mehr über das Wesen herauszufinden. Ihre Suche verschlägt sie schließlich als Ende des Universums…
Review:
Schaffen wir den offensichtlichsten und größten Kritikpunkt gleich aus dem Weg: Wenn das Monster unter dem Bett Clara war, und sie dem Doktor in dem Moment diese ganze Idee eingeimpft hat – wer oder was versteckte sich dann bei Danny unterm Bett, und in weiterer Folge dann unter dem Laken? Ja, ok, es könnte theoretisch sein, dass es einer seiner "Mitbewohner" war, aber mir persönlich blieb das zu vage und ungeklärt. Davon abgesehen hat mir "Hör zu" aber sehr gut gefallen. Bereits der Einstieg war nett, mit dem Date zwischen Clara und Danny, das nicht gerade vielversprechend und harmonisch verläuft. Zuerst wissen sie nicht so recht, worüber sie sich unterhalten sollen, und gerät ihre Konversation immer wieder ins Stocken, und dann bekommen sie sich wegen seiner Soldaten-Vergangenheit in die Haare. Woraufhin Clara aus dem Restaurant stürmt, sich zu Hause in der Wohnung dann selber schellt – und just in dieser aufgeladenen Stimmung kommt der Doktor daher. Kein Wunder, dass es sie statt in ihre in Dannys Vergangenheit verschlug!
Auch alles rund um ihren Besuch bei ihm fand ich nett. Vor allem das Sounddesign stach in der Szene rund um die Bettdecke für mich hervor. Zugleich muss ich aber auch gestehen, diesen Moment – im Vergleich zu früheren "Doctor Who"-Episoden, wie z.B. den ersten Auftritt der steinernen Engel – nicht übermäßig packend oder gar beängstigend gefunden zu haben. So richtig drehte die Folge dann aber auf, nachdem man bis ans Ende des Universums gereist ist. Gut, ok, das es sich beim Zeitreisenden just um den Enkel von Clara und Danny handelt, war mir persönlich dann doch wieder ein etwas zu großer Zufall. Davon, dass er genauso aussieht, wie Danny, ganz zu schweigen (so etwas überzeugt mich persönlich nie, wenn die gleichen Darsteller ihre Väter/Söhne/Enkel/usw. spielen). Dafür gefiel mir einerseits die optische Umsetzung der Landschaft, und im Inneren des Raumschiffs kam dann – im Vergleich zu vorhin – doch eine ziemlich dichte Stimmung auf, die mich in ihren Bann zog. Vor allem auch das Klopfen fand ich wesentlich effektiver als die Szene mit der Decke zuvor. Und abseits des oben angegebenen Kritikpunkts rund um die ungeklärte Szene mit der Bettdecke – und genau genommen auch der Herkunft der Geräusche am Ende (auch da wieder, ja, könnte nur sich verziehendes Metall gewesen sein, aber so richtig überzeugt mich diese Erklärung halt nicht) – und die sind zugegebenermaßen nicht unwesentlich, hat mir die Auflösung rund um den Besuch des Schuppens, der sich als jener Ort offenbart, an dem der Doktor aufgewachsen ist, dann sehr gut gefallen. Dass sich Clara als jenes Monster unter dem Bett erweist, vor dem der Doktor Angst hat, war schon ein netter Einfall. Zudem hatte die Szene einen netten, emotionalen Touch, die er neben dem netten Inhalt – nämlich dass Clara ihn tröstet und ihm die Angst nimmt – auch wieder einmal Murray Golds toller Musik verdankte. Insgesamt hat mir "Hör zu" also schon sehr gut gefallen – nur die eine oder andere offenbleibende Frage hat mich rückwirkend halt schon ein wenig frustriert.
Fazit:
Insgesamt fand ich "Hör zu" sehr gelungen. Der Einstieg war schon nett, die Szenen in Dannys Vergangenheit noch besser, so richtig drehte die Folge dann aber auf, als sich der Doktor und Clara zum Ende des Universums begaben. Im Gegensatz zur Bettdecken-Szene zuvor fand ich dort das Klopfen dann auch wirklich packend und angsteinflößend. Das war schon wirklich gut gemacht. Die Auflösung konnte mir grundsätzlich auch sehr gut gefallen, und bot auf emotionaler Ebene einen überaus gelungenen und befriedigenden Abschluss der Handlung. Leider aber bleiben bei genauerer Betrachtung so manche Szenen von zuvor durch diese ungeklärt, und insgesamt konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Moffat hier (wieder einmal?) einer ach-so-cleveren Auflösung den Vorzug gegenüber einer schlüssigen und stimmigen gab. Zudem hätte der Zeitreisende auf den man in der Zukunft trifft ruhig eine andere Identität haben können, um die Spannung in der persönlichen Beziehung zwischen Danny und Clara zu wahren. Ansonsten hat mir "Hör zu" aber sehr gut gefallen, und trumpfte neben dem überwiegend gefälligen Drehbuch vor allem mit guten schauspielerischen Leistungen, einem phantastischen Sound-Design, einer atmosphärisch dichten Inszenierung sowie der Musik von Murray Gold auf.