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Star Wars: Eine neue Dämmerung Drucken E-Mail
Mäßiger Prequel-Roman zu "Star Wars Rebels" Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 05 Februar 2017
 
Titel: "Eine neue Dämmerung"
Originaltitel: "A New Dawn"
Bewertung:
Autor: John Jackson Miller
Übersetzung: Michaela Link
Umfang: 542 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 15. August 2016 (D), 31. März 2015 (E)
ISBN: 978-3-7341-6072-1
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Bei einer Minenoperation im Gorse-System kommt es immer wieder zu Unruhen unter den Arbeitern. Da das Imperium auf das dort benötigte Thorilidium dringend angewiesen ist, wird Graf Vidian ins System geschickt, um dafür Sorge zu tragen, dass die vereinbarten Quoten eingehalten werden. Mit eiserner Hand sorgt er zusammen mit Rae Sloane, der Kommandantin des Sternenzerstörers Ultimatum dafür, dass die Produktion gesteigert wird – jedoch auf Kosten der Sicherheit der Arbeiter. Einer von ihnen, Skelly, der für Sprengungen in jenem Mond verantwortlich ist, wo das Thorilidium abgebaut wird, ist davon überzeugt, dass dieser zunehmend instabil wird, und demnächst auseinanderbrechen könnte. Als Graf Vidian die Mine besucht, versucht er ihn zu warnen, wird jedoch von diesem fast getötet. Einzig das Eingreifen des draufgängerischen Frachterpiloten Kanan Jarrus – eins ein Jedi-Padawan – rettet ihm das Leben. Auf dem Planeten Gorse will Kanan diesen dann eigentlich absetzen. Doch in weiterer Folge wird er in eine weitreichende Verschwörung gegen das Imperium hineingezogen, die ihn zum Verbündeten der rebellischen Twi'lek Hera Syndulla und der ehemals in der imperialen Überwachung arbeitenden Sullustanerin Zaluna Myder macht. Gemeinsam versuchen sie, die Zerstörung des Mondes zu verhindern und so das Leben der Arbeiter zu retten…

Review: Da ich ab heute damit beginne, mir "Rebels" vorzuknöpfen, habe ich meine Betrachtung des Expanded Universe kurz unterbrochen, um den allerersten Roman des neuen "Star Wars"-Kanons, der zugleich als Prequel zur Serie fungiert, einzuschieben. Ich hatte im Vorfeld bereits erwartet, dass mir der Übergang nicht unbedingt leicht fallen würde, letztendlich tat ich mir damit dann aber sogar noch schwerer, als ich dachte. Bislang gab es für mich wenn es um "Star Wars" ging halt einfach zwei Welten: Jene der Filme und Serien, die den Hauptkanon bildeten, und jene der Bücher und Comics, die an diese anknüpfte. Dabei war klar, dass sich die Filme und Serien nicht an das EU gebunden sahen, dennoch taten die Romane ihr Bestes, um immer schlüssig zu bleiben, und teilweise auch später hinzugekommene Informationen aus den Prequels einzubauen, um einen durch die neuen Filme angerichteten Schaden zu reparieren. Zugegebenermaßen war zwar das EU selbst in sich nicht immer 100%ig stimmig; gerade die allerersten Bücher, wie "Skywalkers Rückkehr" oder auch die Trilogien von Brian Daley und L. Neil Smith zu Han Solo und Lando Calrissian, oder auch die Comics von Marvel, stehen mit dem späteren EU kaum in Verbindung, und wollen sich auch mit den Filmen teilweise nicht so recht in Einklang bringen. Aber ab Timothy Zahns erster Fortsetzungstrilogie (damals noch mit dem Hinweis, George Lucas hätte alles abgesegnet, und es würde sich somit um die offizielle Weiterführung der Geschichte handeln) machte man insgesamt einen guten Job dabei, dass alles in sich stimmig blieb. Insofern war ich, sobald ich einen Comic oder einen Roman in die Hand nahm, in der – nach zahlreichen Veröffentlichungen umfangreichen – Welt des Expanded Universe, mit zahlreichen Verknüpfungen untereinander usw. Nun ebenfalls wieder einen Roman in die Hand zu nehmen, der jedoch mit diesem nicht in Verbindung steht, fühlte sich irgendwie falsch an. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt, und dies mag mit ein Grund sein, warum es mir bis zuletzt nicht so recht gelang, in die Story einzutauchen.

Zwar tat ich trotz dieses Umstands, sowie meiner zugegebenermaßen generellen Widerwillen gegen den neuen Kanon, mein Bestes, um dem Buch eine faire Chance zu geben. Ob mir das auch wirklich gelungen ist, wage ich allerdings nicht zu beurteilen, und es steht euch frei, mein Review als Geschwafel eines verbitterten, missmutigen EU-Fans abzutun. Aber auch wenn ich mich bemühe, den Roman wirklich rein für sich zu betrachten, muss ich sagen: Ich habe schon weitaus bessere "Star Wars"-Bücher gelesen (der eine oder andere davon auch von John Jackson Miller). Gerade auch angesichts der Tatsache, dass "Eine neue Dämmerung" der Start in einen neuen literarischen Kanon war, hätte ich mir eigentlich erwartet, dass man mit einem Feuerwerk starten würde, dem es zumindest ansatzweise gelingen würde, gegen meinen Missmut anzukommen. Im besten Falle könnte ich, allein für sich betrachtet, dem Roman aber nur das Prädikat "durchschnittlich" verleihen. Da war einfach nichts, was mich sonderlich gepackt, interessiert oder gar begeistert hätte. Die Geschichte war durch und durch gewöhnlich, ohne zündende Ideen oder hervorstechende Merkmale. Die Figuren waren bestenfalls ok, wobei ich gerade auch Kanan als weiteren, widerstrebenden Helden eher mäßig fand. Und vor allem Graf Vidian, die x-te Mischung aus Mensch und Maschine bei "Star Wars" (selbst wenn man nur den neuen, offiziellen Kanon heranzieht), fand ich extrem unoriginell. Und gerade auch den Vergleich mit einigen Charakteren aus dem EU – und das ist finde ich ein Vergleich, der nicht nur legitim ist, sondern dem sich der neue Kanon nun mal einfach stellen muss – halten die neuen hier einfach nicht stand. Auch die Action fand ich nicht sonderlich spannend oder originell, und insgesamt fehlte es dem Roman an Einfallsreichtum, war er mir einfach zu standardmäßig. Immerhin gingen mir die Figuren aber wenigstens (überwiegend) nicht auf die Nerven, und vereinzelte kurze Momente gab es dann doch. Auch hat mich der Roman – und das hilft ja vielleicht dabei, dem Eindruck entgegenzuwirken, ich hätte "Eine neue Dämmerung" von vornherein keine Chance geben – insgesamt immerhin noch eine Spur besser unterhalten als der letzte EU-Roman, den ich gelesen habe ("Der Aufstieg der Jedi-Ritter").

Fazit: Ich gebe offen und ehrlich zu, dass dieser erste Roman aus dem neuen Kanon bei mir von vornherein einen schweren Stand hatte. Über zwanzig Jahre lang hatte ich mich nun, wenn ich ein "Star Wars"-Buch oder -Comic in die Hand genommen habe, im gleichen Universum bewegt, welches mir viele schöne und unterhaltsame Stunden bescherte. Nun jedoch musste ich mich daran gewöhnen, zwar wieder einen Roman zu lesen, der jedoch vom bisherigen literarischen Werk losgelöst ist – was mir doch sehr schwer gefallen ist. Dass es kaum Verknüpfungen zum Film- und Serienkanon gab, half dabei sicherlich ebensowenig, wie die insgesamt sehr durchschnittliche Handlung, die es an Einfallsreichtum und den zündenden Ideen vermissen ließ. Auch unter den neuen Figuren konnte ich kein Highlight entdecken; im Gegenteil, gerade auch der x-te kybernetisch aufgerüstete Mensch – Graf Vidian – stieß mir als unoriginell doch eher sauer auf. Die Handlung fand ich wenig interessant und/oder ausgeklügelt, und die Action weder übermäßig originell noch sonderlich packend. Was "Eine neue Dämmerung" ansatzweise rettete, war John Jackson Millers guter Schreibstil, der mit seiner flüssigen Erzählweise wenigstens nie Langeweile aufkommen ließ. Dennoch: Gerade auch vom allerersten Roman des neuen Kanons hätte ich mir erwartet, dass man ein großes Feuerwerk entzündet, welches die kritischen – EU-treuen – Stimmen verstummen lässt. Ein Anspruch, dem zumindest "Eine neue Dämmerung" mal nicht gerecht wurde.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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