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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Crossfire
Episodennummer: 4x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. Januar 1996
Erstausstrahlung D: 28. Oktober 1996
Drehbuch: René Echevarria
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Duncan Regehr als First Minister Shakaar Edon, Bruce Wright als Sarish Rez, Charles Tentindo als Jimenez u.a.

Kurzinhalt: Der neue Erste Minister Bajors, Shakaar, kommt für einen Besuch nach Deep Space Nine. Kurz nach dessen Ankunft erfährt Sicherheitschef Odo, dass die cardassianische Extremistenbewegung "Der wahre Weg" einen Anschlag auf ihn geplant hat, und stellt diesen unter strengsten Personenschutz, wobei er sich auch gleich selbst als dessen Leibwächter einsetzt. Dabei wird er aufgrund seiner nach wie vor verborgenen Gefühlen für Kira Nerys auf eine harte Probe stellt, da sich Shakaar und sie zunehmend näher zu kommen scheinen. Schließlich vertraut sich Shakaar just Odo an, was seine zunehmend romantischen Gefühle für Kira betrifft. Dieser findet sich daraufhin nun in einer Zwickmühle wieder: Soll er Kira gestehen, wie er empfindet, oder weiterhin tatenlos dabei zusehen, wie sich Shakaar und sie näherkommen? Als ihn dieses Dilemma mehr und mehr belastet, vernachlässigt Odo zunehmend seine Pflichten…

Denkwürdige Zitate: "It's just Quark's luck that you would be assigned quarters right above his."
"Luck had nothing to do with it."
(Ach Odo, du hinterlistiger Teufel.)

"Do you have to stare like that? I think it's making people nervous."
"Good."
(Odo kann in seiner Wirkung keinen Nachteil erkennen.)


Review: Episodenbild (c) CBS Die Sache ist: An und für sich fand ich die Handlung rund um Odo soweit ja eh nett. Aber einerseits fand ich es schade, dass sich hier am Status Quo wieder einmal nichts verändert und die Figuren (abseits der Tatsache, dass Quark nun auch von Odos Schwärmerei weiß) am Ende an genau der gleichen Stelle stehen wie zuvor. Und vor allem aber hätte ich die Handlung zwar als B-Story wohl durchaus mögen können (ja trotz des gerade erwähnten Mankos) – aber den Schwerpunkt darauf legen, so dass es letztendlich in der Folge um nichts anderes mehr geht, sich die Bedrohung durch den wahren Weg als insignifikantes Plotkonstrukt offenbart um die Handlung ins Rollen zu bringen, und man Odo letztendlich 40 Minuten beim Schmachten und Leiden zusehen kann? Ich verstehe ja die Motivation hinter solchen Episoden, und begrüße es grundsätzlich auch, die Figuren hier noch stärker als bei TOS und TNG ins Zentrum zu stellen. Aber dann doch bitte als B-Story, oder noch besser als fortlaufende Nebenhandlung (wie das "Babylon 5" immer wieder so schön gemacht hat).

Dabei konnte ich mich grundsätzlich durchaus in Odo hineinversetzen und bei dieser unerwiderten Liebe mitfühlen – bzw. auch bei seiner Befürchtung, ihre Freundschaft zu gefährden, wenn er Kira seine Gefühle ihr gegenüber offenbart. Als Beihandlung zu einer netten SF-Story oder von mir aus auch einer packenden Terroristenhatz an Bord der Station – prima! Aber zumindest ich schalte halt nicht bei "Star Trek" ein, um dann eine Herzschmerz-Geschichte vorgesetzt zu bekommen. Zumindest nicht, wenn dies letztendlich das einzige ist, worum es sich in einer Folge dreht. Und eben das ist die Krux bei "Emotionen": Mir persönlich war die Liebesgeschichte allein zu wenig – weshalb die Folge letztendlich, obwohl mir diese grundsätzlich ja nicht einmal so schlecht gefallen konnte, doch eher mäßig abschneidet. Hinzu kommt dann eben der mangelnde Mut gegenüber einer klaren Veränderung des Status Quo – wenn man die Episode auslässt, verpasst man wieder einmal nichts – sowie die auf mich doch recht verkrampft und konstruiert wirkende Entwicklung, dass sich Shaakar just Odo anvertraut, der sein Dilemma (ohne dessen Wissen) teilt. Wie ich mit Shaakar in dieser Folge irgendwie generell nicht wirklich etwas anfangen konnte. Und wie gesagt, der Terroristen-Plot erweist sich in weiterer Folge als gänzlich unnötig und unwichtig, was sogar so weit geht, dass Worf die Übeltäter off-screen gefangen nimmt. Und auch die Szene mit dem in seiner Wohnung wütenden Odo fand ich eher (unfreiwillig) belustigend, als tragisch. Zudem wunderte ich mich darüber, wie lang und tief der Aufzug fiel. Und wenn ich schon bei unwichtigen Kleinigkeiten bin, aber… das Händeschütteln als Begrüßung innerhalb der Bajoraner war mir persönlich zu menschlich (hätte man sich da nicht was anderes/eigenes überlegen können? Insgesamt sehe ich in "Emotionen" aber leider eine ziemlich überflüssige Folge, die sich als B-Story weitaus besser geschlagen hätte.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Die Story von "Emotionen" fand ich grundsätzlich ja nicht schlecht. Ich fühlte mit Odo durchaus mit, und zwischen ihm und Kira und insbesondere Quark gab es einige wirklich nette Momente. Am besten gefielen mir die Szenen zwischen Odo und Kira, sowie zwischen ihm und Quark, wo sich die ehemalige Fehde langsam aber sicher in so etwas wie wenn schon nicht Freundschaft so doch zumindest gegenseitigen Respekt zu entwickeln scheint. Leider jedoch litt die Folge bei mir einerseits darunter, dass sich am Status Quo zwischen Kira und Odo nichts ändert, was sie etwas überflüssig wirken lässt. Vor allem aber wäre mir dieser Handlungsstrang als B-Story wesentlich lieber gewesen, oder hätte ich zumindest noch irgendetwas anderes gebraucht, sei es irgendeine nette Science Fiction-Geschichte, oder zumindest eine packende Handlung rund um die Terroristen vom Wahren Weg, die sich ohnehin als reine McGuffins erweisen, um die Handlung in Gang zu bringen. Zwischenmenschliches ist mir bei "Star Trek" zwar grundsätzlich ebenfalls willkommen, dann aber doch lieber als Beilage, und nicht als Hauptgericht. Stattdessen konzentrierte sich die Episode aber leider auf eine Thematik, die zumindest ich nicht vordergründig mit dem Franchise verbinde. Und so bot mir "Emotionen" insgesamt leider wieder einmal zu viel Soap, und zu wenig "Star Trek".

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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