FilmRückblick 2016 - Die besten Filme des Jahres: Das Verfolgerfeld
Die Plätze 25-11 werden enthülltKategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 14 Januar 2017
Die besten Filme des Jahres 2016 – Das Verfolgerfeld
Dass es im letzten Kinojahr wenig wirklich beeindruckende und begeisternde Filme gab, zeigt sich auch bei dieser Liste. Wo ich im letzten Jahr gleich mehrere Filme mit 8er-Wertung außen vor lassen musste, hat sich für 2016 doch tatsächlich noch drei 7er eingeschlichen. Auch die Höchstwertung war mir heuer wieder einmal nur ein einziger Film wert. Immerhin, vor allem in der Top 10 finden sich viele Filme, die ich mir sicher auch in Zukunft noch das eine oder andere Mal ansehen und hoffentlich auch dabei mit ihnen noch bzw. wieder viel Freude haben werde. Wie immer ist dabei festzuhalten, dass die nachfolgende Liste nicht nur absolut subjektiv ist, sondern zudem auch immer bis zu einem gewissen Grad eine Momentaufnahme ist. Wenn ihr mich in einem halben Jahr fragt, könnte diese schon wieder ganz anders aussehen. Hier jedenfalls nun die Plätze 25 bis 11 der meines Erachtens besten Filme des Kinojahres 2016:
Platz 25: The Neon Demon
Der letzte Platz in meiner Liste geht an "The Neon Demon", der sich somit gegen 21 andere Kandidaten durchgesetzt hat. Dies in erster Linie deshalb, da er aus der Masse an Filmen, die ich letztes Jahr gesehen habe, heraussticht, weil er doch etwas anderes und recht ungewöhnlich war. Zudem war er – für Refn typisch – visuell wieder einmal absolut bestechend, und konnte mit einer überragenden Elle Fanning aufwarten, welche die Wandlung ihrer Figur ungemein natürlich und überzeugend zum Besten gibt. Aber auch inhaltlich hat mir "The Neon Demon" als Parabel auf die Schönheit, und unsere Besessenheit mit ihr, zugesagt. Neben kleineren Längen zwischendurch war es in erster Linie das Ende, das eine höhere Wertung und/oder eine Platzierung weiter vorne verhindert hat. Zwar muss ich dem Film immerhin zu gute halten, dass mir dieses – im Vergleich zu vielen anderen austauschbaren, unbemerkenswerten Filmen aus 2016 – wenigstens in Erinnerung geblieben ist. Aber mir persönlich war es mir der Konsumation der Schönheit doch etwas zu wörtlich und "on the nose" (oder "eye"?). Zumal es sich auch etwas gezogen hat. Ich persönlich hätte halt einen früheren Zeitpunkt fürs Ende oder zumindest eine raschere Abhandlung des Epilogs vorgezogen. Nichtsdestotrotz zählt "The Neon Demon" in der meines Erachtens durchwachsenen Filmographie Refns zu den besseren Filmen, und reiht sich aktuell in dieser Mal hinter seinem Meisterwerk "Drive" ein. 7/10 >> Zum Review
Platz 24: Das unbekannte Mädchen
Eines der Themen, das sich ein bisschen durch die heurige Viennale zogen, war Schuld. Wie z.B. auch in diesem französischen Film, wo eine junge Ärztin nach dem Ende ihrer Sprechstundenzeit eine hilfesuchende Frau, die an ihrer Tür klingelt, nicht hinein lässt – und diese kurz darauf tot aufgefunden wird. Natürlich ist ihr letztendlich nicht wirklich etwas vorzuwerfen – wie hätte sie schon wissen können, dass der jungen Frau so etwas zustoßen wird? Und doch macht sich Jenny deswegen Selbstvorwürfe, und wird ihr Leben davon bis zu einem gewissen Grad aus der Bahn geworfen – weshalb sie in weiterer Folge eigene Ermittlungen anstellt, um die Identität des unbekannten Opfers aufzuklären. Getragen von einer wieder einmal großartigen Adèle Haenel, entfaltet sich daraufhin eine interessante Story, die irgendwo zwischen Drama, Krimi und Thriller angesiedelt werden kann. Dabei bin ich selbst der lebende Beweis dafür, dass der Film auch für jene genießbar ist, die mit den bisherigen Filmen der Dardenne-Brüder keine Erfahrungen haben und daher die zahlreichen Anspielungen und Gastauftritte nicht verstehen. Insgesamt halte ich "Das unbekannte Mädchen" jedenfalls für ein packendes Schulddrama mit einigen gesellschaftskritischen Untertönen, an dem ich lediglich die etwas zu offensichtliche Auflösung rund um den Täter etwas schade fand. 7/10
Platz 23: Nocturnal Animals
Tom Fords jüngster (zweiter) Film ist für mich ganz klar der beste "7er" – da auch wirklich nur haarscharf an einer acht vorbeigeschrammt. Eben dies ist in erster Linie dem Ende geschuldet, welches für mich – wie schon bei "A Single Man" – den Hauptkritikpunkt darstellte. Ich hätte mir da halt einfach irgendwie noch mehr gewünscht. Mich störte dabei weniger, dass es so offen und extrem frei interpretierbar war, als dass mir einfach noch irgendwas knackiges gefehlt hat. Ein echter Höhepunkt. Mir persönlich war das was geboten wurde einfach zu wenig. Davon abgesehen konnte mir "Nocturnal Animals" aber wirklich sehr gut gefallen. Positiv überrascht war ich dabei, wie gut das mit den zwei – oder genau genommen ja eigentlich drei – parallelen Erzählebenen funktioniert hat, die wirklich sehr schön miteinander verbunden waren. Zudem ist der Film toll besetzt und grandios gespielt, wobei vor allem Adams und Gyllenhaal für mich hervorstachen. Und optisch wie schon "A Single Man" wieder einmal eine absolute Wucht, sowohl was die Kameraarbeit als auch die Farbgebung, Sets, Kostüme und so weiter betrifft. Insgesamt stellte sich "Nocturnal Animals" jedenfalls als durchaus gelungener und würdiger Abschluss meines letzten Kinojahres heraus – war jedoch zugegebenermaßen auch nicht ganz das Highlight, dass ich mir von ihm erhofft hatte. 7/10
Platz 22: La Isla Mínima - Mörderland
Die Reihung meiner 8er-Filme ist mir heuer überaus schwer gefallen, und ich kann euch jetzt schon sagen, dass diese in ein paar Tagen, Wochen oder gar Monaten wohl wieder ganz anders aussehen würde. Im Moment hat jedoch mal " La Isla Mínima - Mörderland " von allen Filmen mit einer 8er-Wertung die rote Laterne inne. Dies könnte durchaus daran liegen, dass es von allen Filmen auf der Liste bei ihm am längsten her ist, dass ich ihn gesehen habe (/slash einhalb, Anfang Mai 2015). Oder auch an den Kritikpunkten, die ich damals an ihm ausgemacht habe, insbesondere die teils übernatürlichen Anspielungen, auf die ich lieber verzichtet hätte. Nichtsdestotrotz ist "Mörderland" ein wirklich toller und packender spanischer Thriller, der vor allem Fans der ersten "True Detective"-Staffel ansprechen sollte, an die er mich teilweise doch recht stark erinnert hat, sowohl was die Figuren, den Fall, vor allem aber die allgemeine, düster-trostlose Stimmung betrifft. Und auch wenn die Inszenierung eher ruhig und unaufgeregt ist, aber wenn Alberto Rodríguez an der Spannungsschraube dreht, dann so richtig. Insbesondere der Showdown war sehr packend. Und auch die zahlreichen Luftaufnahmen des Sumpfgebiets hatten es mir angetan. Jedenfalls: Trotz der Letztplatzierung unter den 8er-Filmen ist "Mörderland" ein wirklich starker und empfehlenswerter Thriller. 8/10
Platz 21: The Lady in the Van
Ein wirklich wunderschöner Film; leicht, aber nicht seicht. "The Lady in the Van" erzählt, wie sich die titelspendende Lady im Van in der Auffahrt eines Theaterschreibers einquartiert. Die unvergleichliche Maggie Smith ist dabei gewohnt großartig, aber auch Alex Jennings hat mir in seiner Rolle sehr gut gefallen. Zugegeben, dank der ersten Szene ist relativ früh klar, was in etwa passiert ist, dass sich Miss Shepherd so von der Gesellschaft verabschiedet hat. Zudem fand ich das Ende ein bisschen na ja. Und vor allem auch die inneren Monologe des Schriftstellers waren etwas aufgesetzt, und in dieser Form auch eher gewöhnungsbedürftig umgesetzt. Davon abgesehen ist "The Lady in the Van" aber ein sehr netter Film, der eine durchaus berührende Geschichte erzählt. 8/10
Platz 20: Deadpool
Die drittbeste Komödie und zugleich der zweitbeste Comicfilm des Jahres: Gerade auch in einem Jahr, das so von austauschbarer Massenware geprägt war, sticht ein Film wie "Deadpool" ganz besonders hervor. R-Rated, brutal, sich was Sexszenen und Kraftausdrücke betrifft kein Blatt vor dem Mund nehmend, und insgesamt schön frech, politisch unkorrekt und vor allem halt auch einfach anders. Überaus ungewöhnlich waren dabei vor allem auch jene Anspielungen, welche die vierte Wand zum Zuschauer durchbrachen. Ryan Reynolds konnte mich hier zudem nach langer Zeit in einer Rolle wieder einmal so richtig überzeugen, und dominierte den Film. Monica Baccarin ist von mir ebenfalls immer wieder gern gesehen. Und Brianna Hildebrand erweist sich als interessante Neuentdeckung. Der Rest der Besetzung war jedoch eher unauffällig, die Story insgesamt nichts Besonderes, und der Film an sich als R-Rated-Comicverfilmung nicht ganz so revolutionär, wie er sich selbst wohl sieht (siehe "Watchmen" und vor allem "Kick-Ass"). Dennoch "Deadpool" hat mich sehr gut unterhalten, und zählte 2016 definitiv zu jenen Filmen, die für mich aus der Masse hervorstachen. 8/10 >> Zum Review von Michael Spieler
Platz 19: April und die außergewoehnliche Welt
Versteht's mich nicht falsch: Die Filme von Disney und Pixar sind ja üblicherweise eh auch sehr gelungen (ich habe mir erst über die Weihnachtsfeiertage zum ersten Mal "Frozen" und "Inside Out" angesehen – beide absolut phantastisch). Und ich schließe nicht aus, dass der von mir noch nicht gesehene "Zootopia" letztendlich die Krone unter den Animationsfilmen 2016 gewonnen hätte. Aber ich habe halt ganz einfach auch immer noch ein großes Herz für klassische 2D-Zeichentrickfilme, und finde es doch auch etwas schade, dass man sich in Hollywood nur mehr auf 3D-CGI verlegt. "April und die außergewöhnliche Welt" ist (wie auch der erst im März startende "Die rote Schildkröte") ein weiteres Beweisstück dafür, dass diese schöne, altmodische Art der Animation auch heute noch gefallen kann. Noch mehr als mit dem Zeichenstil, den wundervollen Bildern, sowie dem starken Steampunk-Einschlag überzeugte mich "April und die außergewöhnliche Welt" jedoch mit der zauberhaften Story, die so wie die besten Zeichentrickfilme zwar in erster Linie an Kinder ausgerichtet sein mag, jedoch weder auf diese von oben herabreden und/oder sie für dumm verkaufen, noch für Erwachsene zu kindisch wären. Ich fand den Film jedenfalls einfach nur bezaubernd. 8/10
Platz 18: Love & Friendship
Die zweitbeste Komödie des Jahres, und jedenfalls wesentlich gelungener als die Pseudo-Austen-Verfilmung "Pride & Prejudice & Zombies" (wobei der eh auch nicht schlecht war). Ungemein amüsant, unterhaltsam und kurzweilig, mit gut aufgelegten SchauspielerInnen, sowie zahlreichen köstlichen Dialogen und Szenen. Genau das Richtige, wenn man sich einfach mal nur neunzig Minuten lang entspannen, abschalten, und die Sorgen des Lebens vergessen will. Gerade auch im Jahr 2016, das mit zahlreichen weniger lustigen Entwicklungen aufwarten konnte, kam "Love & Friendship" somit gerade recht. Kate Beckinsale hat mich jedenfalls schon lange nicht mehr so überzeugt wie hier, aber auch der Rest der Besetzung hatte es mir – vielleicht mit Ausnahme von Matt Smith, der hier wieder einmal seine Doktor-Nummer abgezogen hat (ich hab bei seinen Szenen wirklich die ganze Zeit darauf gewartet, dass im Hintergrund eine blaue Polizeibox erscheint) – angetan, wobei neben den wundervollen Frauen im Ensemble vor allem noch der köstliche Tom Bennett hervorstach. Jedenfalls: Gerade auch nach einigen doch eher schwermütigen "Viennale"-Filmen kam mir der gerade recht, und hat mich bestens unterhalten. 8/10
Platz 17: The Witch
Zugegeben, "The Witch" ist alles andere als unumstritten, und hat aufgrund seines ungewöhnlichen Charakters auch seine Gegner – die ich bis zu einem gewissen Grad sogar verstehen kann. "The Witch" ist zweifellos ein Film, der es seinem Zuschauer nicht einfach macht, ihn zu mögen. Angefangen vom Setting im New England der 1630er, über die altmodische Ausdrucksweise, die streng religiösen Figuren, bis hin zum kontroversen Ausgang des Geschehens. Ich kann daher niemandem einen Vorwurf machen, wenn "The Witch" nicht nach seinem Geschmack war – aber abseits der einen oder anderen etwas gar hysterischen Szene, sowie der in der Tat etwas schwierigen Hexen-Thematik (wobei sich das Geschehen selbst diesbezüglich auf interessante und letztendlich unverfängliche Art und Weise interpretieren lässt) hatte ich an ihm nichts auszusetzen. Ich hab zwar auch nichts gegen Mainstream-Horror, so lange er gut gemacht wird – ein entsprechender Vertreter wird uns im Laufe meiner Bestenliste noch unterkommen – aber auch bei "The Witch" gilt halt wieder, dass solche außergewöhnlichen Filme eben gerade in Kinojahren, die von Filmemachen nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner dominiert waren, besonders positiv hervorstechen.
8/10 >> Zum Review
Platz 16: Maggies Plan
Auch hier haben wir wieder einen Film, der doch ein bisschen von der Norm abweicht: "Maggies Plan" lässt sich dabei genretechnisch gar nicht einmal so leicht einordnen. Er ist sicherlich keine klassische romantische Komödie, sondern vermengt vielmehr Comedy, Romantik und Drama in einen eigenen und eigenwilligen Mix. Im Zentrum steht dabei eine starke, unabhängige Frau. Denkt man zuerst, der Titel würde sich auf ihren Plan beziehen, sich künstlich befruchten zu lassen und alleine ein Kind großzuziehen, offenbart sich später, was wirklich dahintersteckt. Eben dieser eigentliche Plan war es dann auch, der den Film für mich unter anderem herausstechen ließ, war dies doch eher ungewöhnlich. Positiv fand ich auch die vielschichtigen Figuren, die allesamt ihre positiven Seiten, jedoch auch eindeutig ihre Macken haben. Gerade auch Maggie ist alles andere als perfekt, hat sie doch zweifellos eine kontrollierende, manipulative Seite – wobei es die Tatsache, dass sie immer nur in den besten Absichten agiert, einfach(er) macht, ihr dies zu verzeihen. Greta Gerwig war wie immer phantastisch, Ethan Hawke war im Linklater-Modus (ja, das ist ein Kompliment), und Julianne Moore ist ohnehin eine der verlässlichsten Darstellerinnen, die Hollywood zu bieten hat. Zusammen strahlen sie in diesem warmherzigen und überaus vergnüglichen Film, der mir im Sommer – wo es mich nicht unbedingt nach allzu anspruchsvoller Kost verlangte – gerade recht kam. 8/10
Platz 15: The Nice Guys
Mir liegt Shane Blacks Humor halt einfach. Ich gehöre zu jenen, die "Iron Man 3" sehr mochten und ihn sogar für den besten der drei Filme halten. "Kiss Kiss Bang Bang" verehre ich sogar noch eine ganze Ecke mehr. Und über "Lethal Weapon" brauchen wir ja erst gar nicht reden. An diese beiden kommt "The Nice Guys" zwar nicht ganz heran, dennoch erweist sich Shane Black auch mit dieser Krimikomödie wieder als der König der Buddy-Comedies. Wieder einmal hat er zwei Figuren erschaffen, die widersprüchlicher nicht sein könnten, sich aber eben genau deshalb so gut ergänzen. Zudem erweisen sich Ryan Gosling und Russell Crowe als tolles komödiantisches Gespann, wobei sie u.a. von Kim Basinger, Yaya da Costa, Gil "Buck Rogers" Gerard und insbesondere der wunderbaren Angourie Rice wertvolle Unterstützung erhalten. Der wahre Star des Films ist aber wieder einmal das Drehbuch, das nicht nur mit zahlreichen ungemein witzigen Momenten aufwarten kann, sondern auch wieder mit einer nett ausgeklügelten und ersonnenen Krimi-Handlung glänzt. Und auch aus dem Setting in den 70ern bezieht der Film zusätzlichen Reiz. Über einen weiteren Einsatz von Holland und Jackson zumindest ich mich sehr freuen! 8/10
Platz 14: Creed – Rocky's Legacy
Dieser Film hat mich wirklich ungemein positiv überrascht, denn: Ich bin weder der größte Sportfilm- noch Box-Fan, und stehe eigentlich auch den ursprünglichen Rocky-Filmen relativ indifferent gegenüber. Aber diese Mischung aus alt und neu, aus Nostalgie und konsequenter Weiterführung der Saga, hat mich wirklich überzeugt. Und so schaffte man letztendlich auch das Kunststück, dass der Film, der fast ein 1:1-Remake des Originals ist, sich dennoch frisch und nicht wie eine reine Kopie anfühlt. Zudem gelang es ihm gerade auch mit der Geschichte rund um Rocky und Apollo Creed im Hinterkopf, eine größere Emotionalität als das Original zu erreichen, da man so zu beiden Figuren – dem alten Rocky und dem neuen Herausforderer Creed – schon eine Art Verbindung hatte. Zudem war Sylvester Stallone schon sehr lange nicht mehr so gut, wie hier, und auch Michael B. Jorden hatte es mir in der Titelrolle wirklich angetan. Die Boxszenen waren auch wieder einmal sehr gut inszeniert (wenn ich hier ev. auch "Balboa" den Vorzug geben würde), und der Film insgesamt wirklich mitreißend. (Dass ich seitdem ich sie in "Veronica Mars" das erste Mal gesehen habe in Tessa Thompson verschossen bin, hat sicherlich auch nicht geschadet.) Aus meiner Sicht hat man jedenfalls bei "Creed", was eine späte Fortsetzung bzw. den Reboot einer alten Filmreihe betrifft, alles richtig gemacht. Da hätten sich die "Ghostbusters" ruhig ein Beispiel nehmen können… 8/10
Platz 13: Brooklyn
Diese überaus gelungene Mischung zwischen Aus- bzw. Einwandererdrama und romantischem Liebesdrama hat es mir auch ein Jahr nachdem ich ihn gesehen habe immer noch angetan. Saoirse Ronan glänzt wieder mal in einer wundervollen Rolle, aber auch der Rest der Besetzung weiß zu gefallen. Überaus positiv fand ich auch, dass beide Männer in ihrem Leben eine ernstzunehmende Option sind, und sich nicht einer von ihnen als Arschloch offenbart. Und natürlich auch, dass letztendlich was diese Entscheidung betrifft eben mehr dranhängt, als nur der Mann, der sich auf dem jeweiligen Kontinent befindet. Kehrt Eilis in ihre Heimat zurück, oder setzt sie den eingeschlagenen Weg in eine neue Welt und ein neues Leben, trotz aller damit einhergehender Herausforderungen und Beschwerlichkeiten, fort? Und das bereits unter den besten Momenten des Filmjahres erwähnte letzte Bild war ohnehin über jeden Zweifel erhaben, und der perfekte Ausklang für diesen wunderbaren Film. 8/10 >> Zum Review
Platz 12: Spotlight
Der Skandal mag zwar mittlerweile ein paar Jahre her sein, dennoch hat "Spotlight" in meinen Augen nichts an Bedeutung und Relevanz verloren. Dass sich Priester gerne mal an Kindern vergehen, mag zwar damals schon ein offenes Geheimnis gewesen sein, mehr noch als dies erschütterte mich aber das Bewusstsein rund um die institutionelle Vertuschung, und welche Kreise diese zog – was sogar so weit geht, dass der eine oder andere Anwalt munter vom Leid dieser Kinder profitiert. Getragen von einem wundervollen Ensemble, aus dem für mich in erster Linie Mark Ruffalo und Rachel McAdams hervorstachen, und angenehm sachlich und unaufgeregt erzählt, rollt "Spotlight" die betreffenden Nachforschungen des Boston Globe auf, und schildern uns so die Vorgeschichte bzw. Hintergründe zur Schlagzeile. Das Ergebnis ist einerseits ein Plädoyer auf den klassischen Journalismus, und andererseits ein erschütterndes Mahnmal gegen das Vergessen. 8/10 >> Zum Review
Platz 11: Anomalisa
Bei meiner kürzlichen Zweitsichtung musste ich den Film zwar leider um einen Punkt abwerten, da sich die Kritikpunkte – seine etwas aufgesetzte Rede, insbesondere aber die völlig überflüssige, unrealistische und vor allem auch viel zu ausgedehnte Traumsequenz – dabei doch nochmal eine ganze Ecke stärker bemerkbar machten. Dennoch mag ich den Film nach wie vor sehr. Er ist optisch ausgesprochen nett umgesetzt, und auch das Voice Acting war über jeden Zweifel erhaben. Am besten gefiel mir aber das Konzept dahinter, und wie man die Freiheiten eines Animationsfilms dazu verwendet, um uns in Michael Stones Kopf vordringen zu lassen, da dir die Welt und die Umgebung nun mal eben genau so wahrnehmen, wie er dies tut. Eben durch diesen Geniestreich erweist sich "Anomalisa" als tragische Charakterstudie eines psychisch gestörten Menschen, für den ich doch einiges an Mitleid empfand. Und so kam es, dass sich ein Stop Motion-Film letztendlich als einer der menschlichsten Filme erweisen sollte, die mir im Kinojahr 2016 untergekommen sind. 8/10 >> Zum Review