Originaltitel: Concerning Flight Episodennummer: 4x11 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 26. November 1997 Erstausstrahlung D: 02. Januar 1999 Drehbuch: Jimmy Diggs & Joe Menosky Regie: Jesús Salvador Treviño Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
John Rhys-Davies als Leonardo da Vinci,
John Vargas als Tau,
Don Pugsley als Alien Visitor,
Doug Spearman als Alien Buyer,
Majel Barrett als Computer Voice u.a.
Kurzinhalt:
Während Captain Janeway gerade wieder einmal ihr Holoprogramm mit Leonardo da Vinci besucht, wird die Voyager von Außerirdischen angegriffen. Diese haben eine Technologie, die es ihnen erlaubt, durch die Schilde des Schiffes zu beamen – was sie dazu benutzen, um zahlreiche technologische Geräte zu stehlen, wie z.B. den Hauptcomputer, oder auch den mobilen Holoemitter des Doktors. Es gelingt, die Spur des Schiffes auf einen Planeten zurückzuverfolgen, auf dem reger Handel getrieben wird. Captain Janeway und Tuvok beamen sich runter, um die Diebe ausfindig zu machen und die gestohlene Technologie wieder zurückzuerlangen. Sie staunen nicht schlecht, als sie kurz nach ihrer Ankunft auf Leonardo da Vinci treffen. Möglich ist dies durch den Holoemitter, über den er aktiviert wurde. Mit seinem begrenzten Wissen auf dem Stand des späten 15. Jahrhunderts versucht er sich einen Reim auf die Geschehnisse und die seltsamen Kreaturen zu machen, und wähnt sich in der Neuen Welt. Währenddessen versuchen Janeway und Tuvok, den räuberischen Aliens eine Falle zu stellen. Doch um ihre Technologie aufzuspüren und diese aus deren Lager zu stehlen und sicher wieder an Bord der Voyager zurückzubringen, ist der Captain auf da Vincis Hilfe angewiesen…
Denkwürdige Zitate:"I feel like we've just been mugged."
(Damit trifft Tom Paris den Nagel auf den Kopf.)
"Well, this fascinating conversation has left me as dry as Vulcan." "Vulcan?" "An island off Sicily. Have you been there?"
(Amüsanter Dialog zwischen da Vinci und Tuvok.)
"It is puzzling that even a Vulcan would refer to a holographic character by name, as if it were alive. It seems somehow… illogical."
(Sevens Analyse dürfte wohl selbst den stoischen Vulkanier treffen.)
"Your new world is a prison. You are under its control." "When are we not in prison? Hmm? When are our lives free from the influence of those who have more power than us? If this New World is a cage, then it is a cage of gold, of marvels, of opportunities."
(So leicht will sich Leonardo sein Paradies nicht schlecht reden lassen.)
Review:
Die hinter "Apropos Fliegen" stehende, zentrale Grundidee lässt sich wohl so zusammenfassen: Eine historische Persönlichkeit wird Teil einer typischen, waschechten "Star Trek"-Mission. Möglich wird dies im vorliegenden Fall durch das Holoprogramm Leonardo da Vincis, das es mit Hilfe des holographischen Emitters des Doktors auf einen außerirdischen Planeten verschlägt. Eine der wesentlichen Stärken der Folgen war dabei seine Ausdrucksweise, und wie da Vinci mit seinem zwar für damalige Verhältnisse gehobenen und visionären, aber letztendlich halt auch vom damaligen Wissensstand geprägten, Verstand das Geschehen interpretiert. All dies wirkte sehr schlüssig und überzeugend. Die zweite wesentliche Stärke ist John Rhys-Davies, den ich ja generell sehr schätze, und der da Vinci wieder einmal überaus charmant verkörpert, und die Rolle – und auch die Episode – mit Leben füllt. Nett fand ich auch die originelle Idee rund um den Überfall auf die Voyager, und wie die Außerirdischen fortschrittliche Technologie stehlen. Und insgesamt war die Folge recht kurzweilig.
Leider aber fand ich sie letztendlich auch sehr belanglos. Die Grundidee war zwar an und für sich nett, gab letztendlich meinem Empfinden nach zu wenig her, um daraus eine ganze und vollends zufriedenstellende Episode zu machen. Zumal man einerseits da und dort mit altbekannten Thematiken flirtet (wie das Hologramm, dass sich seiner holographischen Existenz bewusst wird – wie dies bei da Vinci nach dem Phaserschuss kurz der Fall zu sein scheint), und andererseits der Fokus auch nicht eindeutig genug auf ihm liegt, sondern er sich die Aufmerksamkeit der Folge mit den diebischen Aliens teilt. Letztendlich hätte ich es wohl spannender gefunden, wenn man da Vinci für eine Mission gebraucht und ihn mittels Holoemitter auf eben diese geschickt und sich die Grundidee rund um den Überfall für eine andere Folge aufgehoben hätte. Denn so hatten die verschiedenen Ideen, die hier zusammengewürfelt wurden, nicht immer ausreichend Zeit und Luft, um sich zu entfalten. Wobei ich mir generell einen stärkeren Fokus auf da Vinci gewünscht hätte; so hätte man z.B. die erste Ankunft von Janeway und Tuvok in der außerirdischen Stadt deutlich kürzen können. Auch die digitalen Hintergründe waren schon einmal überzeugender; die Stadt sah doch irgendwie künstlich aus. Und die Fabrik war nicht nur für "Star Trek" eine überaus ungewöhnliche Location, es wirkte mir persönlich auch viel zu sehr wie die zeitgenössische Erde. Ich fühlte mich in dem Moment einfach nicht wie auf einem fremden Planeten. Die eine oder andere Entwicklung, wie z.B. rund um sein Fluggerät, war zudem sehr vorhersehbar. Generell verfehlte die besagte Szene leider die gewünschte erhebende Wirkung bei mir. Und zuletzt ist auch noch zu kritisieren, dass es doch ziemlich weit hergeholt scheint, dass da Vincis Programm irgendwie in den Holoemitter geladen wurde – und besagter Umstand nie so recht aufgeklärt wird. Hier machte man es sich aus meiner Sicht doch etwas zu leicht.
Fazit:
"Apropos Fliegen" war zwar nicht schlecht, letztendlich aber ungemein belanglos. Positiv fand ich in erster Linie die Idee, eine historische Figur – oder genau genommen, deren Programm – auf eine "Star Trek"-Mission zu schicken. Das war mal etwas Neues, und hatte zweifellos seinen Reiz. Davon abgesehen wurde die Folge in erster Linie durch John Rhys-Davies überaus charmante Performance aufgewertet. Und auch die Weltraumschlacht, so kurz sie auch war, war wieder einmal nett getrickst, und konnte zudem mit einer originellen Taktik der Angreifer aufwarten. Etwas konstruiert fand ich allerdings, wie es dazu kommt. Einen anderen Ablauf der Ereignisse – wie z.B. dass man den visionären Denker für eine Mission rekrutiert – wäre mir lieber gewesen. Wie man hier generell etwas zu viele Ideen in einen Topf wirft, was einen etwas wilden und unbefriedigenden Mix ergibt, da diese oftmals nicht den notwendigen Raum haben, um sich so richtig entfalten zu können. Auch produktionstechnisch hatte ich diesmal – untypischerweise – etwas auszusetzen, wobei vor allem das etwas gar zu "weltliche" Fabriks-Setting hervorstach. Und letztendlich fehlte es mir dann doch irgendwie an den zündenden Ideen und hervorstechenden Momenten. Insgesamt war die Folge aber, in erster Linie dank John Rhys-Davies charmantem Auftritt, gerade noch so ok.