Originaltitel:The Day of the Doctor Episodennummer: Sx13 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 25. Dezember 2013 Erstausstrahlung D: 25. Dezember 2013 Drehbuch: Steven Moffat Regie: Jamie Payne Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswin Oswald.
Gastdarsteller:
Orla Brady als Tasha Lem,
James Buller als Dad,
Elizabeth Rider als Linda,
Sheila Reid als Gran,
Mark Brighton als Colonel Albero,
Rob Jarvis als Abramal,
Tessa Peake-Jones als Marta,
Jack Hollington als Barnable,
Sonita Henry als Colonel Meme,
Tom Gibbons als Young Man,
Ken Bones als Voice,
Aidan Cook als Cyberman,
Kayvan Novak als Voice of Handles,
Nicholas Briggs als Voice of the Cybermen/Daleks,
Barnaby Edwards als Dalek,
Nicholas Pegg als Dalek,
Ross Mullan als Silent,
Dan Starkey als Sontaran,
Sarah Madison als Weeping Angel,
Karen Gillan als Amy Pond,
Peter Capaldi als The Doktor u.a.
Kurzinhalt:
Alle möglichen Feinde und Verbündeten des Doktors versammeln sich und um einen vorerst unbenannten Planeten. Sie reagieren auf ein Signal, welches sie zu ihm gelockt hat. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um den bereits bekannten Riss im Raum-Zeit-Kontinuum handelt, als dem die erste und letzte Frage des Universums erschallt: "Doctor Who?" Schließlich findet der Doktor den Ursprung der Frage heraus: Es handelt sich um die Time Lords, die von ihm in ein Taschenuniversum verfrachtet wurden, um sie zu retten, und die auf diesem Weg fragen, ob es für sie sicher ist, wieder zurückzukehren. Doch der Doktor weiß: Wenn er auf ihre Frage antwortet und seinen Namen ausspricht, werden sie zurückkehren, und der Zeitkrieg würde von neuem beginnen. Eben dies wollen die Feinde des Doktors – u.a. die Daleks, die Cybermen, die weinenden Engel sowie die Kirche der Stille – verhindern, indem sie den Planeten in Asche verwandeln. Und so bleibt der Doktor jahrhundertelang dort, um einen Angriff nach dem anderen abzuwehren, und das Dorf mit dem Namen Weihnachten zu beschützen. Dann jedoch ist selbst der Time Lord ein alter Mann, den der Tod in Kürze ereilen wird…
Review:
So, jetzt bin ich also auch mit dem Elften – oder ja eigentlich schon Zwölften? – Doktor durch. An Eccleston und vor allem Tennant kam er zwar für mich nie so recht heran, mit "Die Zeit des Doktors" hat man Matt Smith aber immerhin einen schönen Abschied beschert. Perfekt fand ich ihn allerdings nicht ganz. So brauchte es doch ein bisschen, bis die Handlung so richtig in Fahrt kam, und der Planet als Trenzalore offenbart wurde. Auch der – teils sehr kurze – Auftritt der verschiedensten Widersacher des Doktors wirkte auf mich teilweise etwas zweckmäßig, so als hätte man sie halt alle noch einmal auffahren wollen. Gerade auch der Auftritt der Engel wirkt sehr beliebig eingestreut. Etwas unklar war mir auch, warum der Doktor jetzt auf einmal – und doch recht stark – zu altern beginnt. Hatte er nicht während den beiden Amy-Staffeln auch teilweise schon mehrere Jahrhunderte durchlebt, ohne dass sich sein äußeres Erscheinungsbild verändert hätte? Und vor allem seine Angst vor dem Tod, aufgrund seiner Überzeugung, eigentlich schon alle Reinkarnationen abgearbeitet zu haben, übertrug sich insofern nicht wirklich auf mich, da der 12. (oder 13.) Doktor ja schon in "Der Tag des Doktors" gezeigt wurde. So gesehen wäre es vielleicht besser gewesen, Capaldi dort noch außen vor zu lassen. So war der Plot nämlich nicht übermäßig spannend.
Gut gefallen haben mir einerseits die Verknüpfungen über die Smith-Ära hinweg, mit der man diese quasi noch einmal in ihrer Gesamtheit Revue passieren lässt, und zugleich erklärt, dass bzw. wie alles davon in Zusammenhang zueinander steht, wie z.B. der Riss im Raum-Zeit-Kontinuum, den er erstmals bei Amy entdeckt hat, die Kirche der Silence, Trenzalore, die in ein Taschenuniversum "verbannten" Time Lords, und so weiter. All dies wurde hier sehr schön und schlüssig zusammengeführt. Sehr nett fand ich auch noch den Einstieg rund um Claras Weihnachtsfeier. Nachdem der Rest der Folge dann doch eher ernst, düster und nachdenklich war, bot dies noch einmal einen luftig-lockeren, amüsanten Moment. An der weiteren Handlung konnte mir dann in erster Linie die nette Pattsituation zwischen dem Doktor und den Feinden im Orbit gefallen. Er wehrt einen Angriff nach dem anderen ab, ist jedoch zugleich quasi dort gefangen, da er weiß, dass er sobald er Trenzalore verlässt, sie den Planeten in Schutt und Asche legen und die Bewohner dort töten würden (dass er den Planeten am Ende trotzdem und erst recht verlässt, darüber hüllen wir besser mal den Mantel des Schweigens. Wäre ja sonst wohl auch eine ziemlich langweilige achte Staffel geworden). Eine der größten Stärken waren aber die emotionalen Momente. Während der "Tod" des befreundeten Cybermen-Kopfes bei mir noch keine Wirkung hatte, konnten mir vor allem die weiteren stillen Szenen zwischen dem Doktor und Clara gefallen. Vor allem auch, als diese kommt, um den Doktor vermeintlich ein letztes Mal vor seinem Tod zu besuchen. Das war durchaus berührend. Gut gefallen konnte mir auch der Moment, als Clara an die Time Lords appelliert, und so den Doktor ein weiteres Mal rettet. Und nach dem etwas gar lauten "Showdown" freute es mich, dass man Smith noch einmal eine schöne, ruhige Szene auf der TARDIS gab (Surprise-Cameo-Auftritt von Karen Gillan inklusive), um sich sowohl von Clara als auch von den Zuschauern zu verabschieden. Der erste Blick auf Capaldi war hingegen erstmal noch nicht wirklich aussagekräftig. Hier muss ich erstmal noch abwarten, wie sich dieser in meinen Augen in der Rolle schlagen wird. Aufgrund seines höheren Alters halte ich ihn aber grundsätzlich jedenfalls mal für eine interessante Wahl. Alles Weitere wird sich weisen.
Fazit:
Mit den letzten Auftritten von Eccleston und Tennant konnte "Die Zeit des Doktors" in meinen Augen zwar nicht ganz mithalten, dennoch hat man mit diesem Weihnachtsspecial auch die Smith-Ära zu einem gefälligen Abschluss geführt. Kritisch sehe ich in erster Linie den etwas schleppenden Mittelteil, die mangelnde Spannung rund um seinen vermeintlichen Tod (da wir in "Der Tag des Doktors" ja schon einen kurzen Blick auf Capaldi erhaschen konnten), sowie die teilweise etwas zweckmäßigen Auftritte der Feinde des Doktors, die alle nochmal kurz in die Kamera winken dürfen. Gut gefallen konnte mir neben dem noch amüsanten Einstieg vor allem der nette Aufbau der Handlung, der den Doktor aufgrund er Pattsituation quasi dazu zwingt, sein Leben auf diesem Planeten zu verbringen, sowie insbesondere auch die ruhigen, emotionalen Momente, als sich der Doktor mit seinem Schicksal abfindet, und Clara ihn vermeintlich ein letztes Mal besuchen kommt. Zudem fand ich es sehr schön, dass man ihm nach der lauten, dramatischen Regenerationsszene auf dem Uhrturm nochmal eine nette, kleine, stille Abschiedsszene an Bord der TARDIS gegönnt hat. Insgesamt war ich mit "Die Zeit des Doktors" also durchaus zufrieden – bin zugleich aber auch schon sehr gespannt, wie sich Capaldi in der Rolle schlagen wird.