Originaltitel: Starship Down Episodennummer: 4x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 06. November 1995 Erstausstrahlung D: 22. Oktober 1996 Drehbuch: David Mack & John J. Ordover Regie: Alexander Singer Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Michael Dorn als Lt. Commander Worf,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
James Cromwell als Hanok,
F.J. Rio als Enrique Muniz,
Jay Baker als Stevens,
Sara Mornell als Carson u.a.
Kurzinhalt:
Im Orbit eines Gasplaneten trifft sich die U.S.S. Defiant mit Vertretern der Karemma, die an der von ihnen mit der Föderation – genauer gesagt, Quark – getroffenen Vereinbarung das eine oder andere auszusetzen haben. Man ist gerade dabei, eine neue Einigung zu erzielen, als man von gleich mehreren Schiffen der Jem'Hadar angegriffen wird. Die Schiffe der Karemma flüchten sich in die Atmosphäre des Gasplaneten, und die Defiant folgt ihnen, um sie zu beschützen. Allerdings gelingt es den Angreifern des Dominion schon bald, die Defiant schwer zu beschädigen. Daraufhin ist die Crew auf dem ganzen Schiff verstreut, und kämpft ums Überleben: Major Kira tut ihr Bestes, um den an einer schweren Gehirnerschütterung leidenden Captain Sisko wach zu halten. Doktor Bashir und Lieutenant Dax stecken in einer kleinen Kammer fest, und sind vom Rest des Schiffes abgeschnitten. Quark und Hanok sind ebenfalls im Gästequartier eingesperrt, wo sie es schon bald mit einem Torpedo zu tun bekommen, der die Außenhülle durchschlagen hat, dabei jedoch zum Glück nicht explodiert ist. Und im Maschinenraum setzt O'Brien unter dem Kommando von Worf alles daran, zusammen mit seiner Crew die wichtigsten Systeme des Schiffes wieder herzustellen…
Denkwürdige Zitate:"How long?" "Twenty minutes." "You've got ten."
(Erinnerte nur ich mich bei diesem Dialog unweigerlich an Scottys Gespräch mit Geordi zurück?)
"It's funny. A year ago if you'd have done something like this, I would've thought you were just trying to be a hero." "And now?" "Now that I know you better I realize it was just a really stupid thing to do."
(Schön zu sehen, dass Jadzia ihren Sinn für Humor nicht verloren hat.)
"I thought you said you never sold substandard merchandise. This was supposed to explode on impact, wasn't it?"
(Quarks Beschwerde in Richtung Hanok dürfte dann wohl doch nicht 100%ig ernst gemeint sein.)
Review:
"Das Wagnis" war damals die erste "Star Trek"-Folge, die stark auf CGI einsetze. Von den diesbezüglichen Effekten in den ersten drei Voyager-Staffeln war ich ja überwiegend weniger angetan; und an die guten, alten Modellaufnahmen kommt für mich ja ohnehin nichts heran (nicht zuletzt auch deshalb war ich von "Der Weg des Kriegers" so begeistert). Umso überraschter war ich, welch hochwertigen Eindruck die CGI in dieser Folge auf mich machten. Zugegebenermaßen wären mir zwar klassische Modellaufnahmen dennoch lieber gewesen, insgesamt konnten sich die Effekte aber absolut sehen lassen; vor allem die Aufnahmen der Defiant in der Gasatmosphäre des Planeten sehen meines Erachtens auch heute immer noch sehr gut aus. Generell fand ich das Raumgefecht sehr gut und packend umgesetzt. Klar muss man da unweigerlich an "Der Zorn des Khan" denken, und an die dortige Sequenz kommt man zweifellos bei weitem nicht heran. Aber ein Schiff der Sternenflotte mal derart unterlegen und ums nackte Überleben kämpfen zu sehen, war mal was anderes, und durchaus interessant.
Allerdings: Nach dem ersten Angriff der Jem'Hadar splittert sich die Episode in mehrere verschiedene Handlungsstränge auf, die der Folge nicht nur einen teils sehr zerfahrenen Eindruck gaben (und mich unweigerlich an die diesbezüglich sehr ähnlich aufgebaute TNG-Episode "Katastrophe auf der Enterprise" denken ließ), sondern vor allem auch bei mir doch eher unterschiedlich ankamen. Am besten schnitt noch alles rund um Dax und Bashir bei mir ab. Es war schön, auf diese Art und Weise die Entwicklung ihrer Freundschaft – und damit die Weiterentwicklung ihrer Beziehung – mitzuerleben, bzw. auch so direkt in der Serie angesprochen zu bekommen. Soweit auch noch ganz ok, war alles rund um O'Brien und Worf im Maschinenraum, wobei ich leider fand, dass die Figur des Klingonen hier aus drehbuchtechnischen Gründen wieder einen Schritt zurück machen musste. Fast könnte man meinen, der hätte noch nie unter bzw. mit Menschen gedient. Hat sich der in sieben Jahren Enterprise echt nicht weiterentwickelt? Ich verstehe, was die Macher hier beabsichtigen, aber es geht halt leider auf Kosten der Figur. Noch schlechter fand ich alles rund um Quark und Hanok, ein Handlungsstrang, der mich weitestgehend gelangweilt hat. Die einzige rühmliche Ausnahme ist die Szene mit dem Torpedo, die tatsächlich sehr lustig war, und viel zum Unterhaltungswert der Folge beitrug. Ich wünschte nur, man hätte ihre Szenen davor ähnlich unterhaltsam gestaltet. Am wenigsten anfangen konnte ich mit allem rund um Sisko und Kira – was insofern nicht sonderlich überraschend sein sollte, als ich bekanntermaßen kein Freund der religiösen Elemente der Serie bin. Problematisch war dies insofern, als mir eben darauf der Schwerpunkt der Folge zu liegen schien. Vor allem Kiras Gebete fand ich mühsam. Mir geht’s da jedenfalls so wie Sisko: Ich kann das Wort "Abgesandter" schon nicht mehr hören. Und nachdem diesbezüglich zuletzt längere Zeit Ruhe war, zerschmetterte die Folge meine Hoffnungen, das Thema hätte sich erledigt. Verdammt!
Fazit:
An "Das Wagnis" konnte mir in erster Linie der Teil rund um den Weltraumkampf in der Atmosphäre eines Gasriesen gefallen. Dafür, dass es der erste größere Einsatz von CGI bei "Star Trek" war, können sich die betreffenden Szenen in meinen Augen auch heutzutage noch absolut sehen lassen. Nach dem interessanten Einstieg zerfasert die Episode jedoch in mehrere verschiedene Handlungsstränge, die bei mir doch eher unterschiedlich ankamen. Gut fand ich alles rund um Bashir und Dax, ok alles bezüglich Worf, O'Brien, und dessen Maschinenraum-Crew. Überwiegend langweilig fand ich die Szenen zwischen Quark und Hanok; dafür hatte just dieser Handlungsstrang mit dem amüsanten Moment rund um den eingeschlagenen jedoch nicht explodierten Torpedo die amüsanteste Szene der Episode zu bieten. Wenig bis gar nichts anfangen konnte ich dafür mit der Geschichte rund um Kira und Sisko, wo die religiösen Überzeugungen der Bajoraner wieder einmal in den Mittelpunkt rückten, und sehr zu meinem Bedauern nach längerem wieder einmal die Abgesandten-Thematik aufgegriffen wurde. Und eben diese ist halt nun einmal so überhaupt nicht meins. Dank der netten Raumschlacht bzw. Effekte sowie der überwiegend kurzweiligen Handlung reicht es aber doch noch für eine überdurchschnittliche Wertung.