Mit: Robert Sampson, Will Bledsoe, Joe Turkel, Camilla More, John Diehl, Wendy MacDonald, Alan Blumenfeld, Ken Lesco u.a.
Kurzinhalt:
Im Jahr 2022 kommt es auf einem Raumschiff, dass im Orbit der Erde Satelliten repariert, zu einer verheerenden Fehlfunktion, weshalb dieser auf der dunklen Seite des Mondes strandet. Dort entdeckt man schließlich ein altes Space Shuttle, welches vor Jahrzehnten verschollen ist. Die Crew hofft, darauf jene Teile zu finden, die man benötigt, um die eigenen Systeme zu reparieren und das Schiff somit wieder funktionstüchtig zu machen. Doch statt der erhofften Rettung erwartet sie auf dem Shuttle vielmehr eine finstere Bedrohung, die nicht nur ihr Leben, sondern die gesamte Menschheit bedroht…
Review:
"The Dark Side of the Moon" wurde mir von einem guten Freund… empfohlen ist das falsche Wort, aber sagen wir, ich wurde von ihm auf ihn hingewiesen. Und zu Beginn machte der Film in der Tat auf trashige B-Movie Art und Weise auf mich noch einen überaus guten und vielversprechenden Eindruck. Schon allein der klischeehaft-typische Einleitungstext, der dann in der übertrieben dramatischen Textzeile mündet: "Due to the atomic capabilities of these satellites, refabbing is considered dangerous… Very dangerous." (Hervorhebung von mir). Mehr brauchte es nicht, und schon hatte mich der Film auf seiner Seite. Auch die hochwertige deutsche Synchro, die mich bei solch einem billig-trashigen Film doch angenehm überraschte, nahm mich schnell für ihn ein. Zwar schaue ich mir Filme mittlerweile überwiegend im O-Ton an, allerdings war auf der DVD nur die deutsche Synchronfassung vorhanden. Aufgrund der durchaus markanten Sprecher, die noch dazu eine gute Leistung zeigen, war dies jedoch in diesem Fall kein Beinbruch; vielmehr freute ich mich über das Wiederhören mit einigen mir bekannten Stimmen (wie z.B. Niels Clausnitzer).
Auch danach genoss "The Dark Side of the Moon" für einige Zeit noch mein Wohlwollen. Über das Wiedersehen mit Joe Turkel habe ich mich sehr gefreut, es gab den einen oder anderen lustigen Spruch ("Ich bin Arzt, kein Detektiv" – Pille lässt grüßen!), ein paar interessante, originelle und/oder denkwürdige Szenen (wie z.B. den wohl schmerzhaftesten Blowjob ever) sowie coole und nette Einfälle, wie z.B. alles rund ums Bermuda-Dreieck. Das kam für mich völlig unerwartet, und war so blöd, dass ich es schon wieder lustig fand. Auch die Modellaufnahmen fand ich für so eine Billig-Produktion durchaus ansehnlich. Zudem verfügte der Film vor allem in der ersten Hälfte noch über eine nette, düstere Atmosphäre, die in den besten Momenten an "Alien" (das schlängeln durch düstere Gänge) und "The Thing" (die um sich greifende Paranoia) zurückerinnerte. Natürlich ist er schon in diesem Teil des Films nach objektiven Maßstäben nicht unbedingt gut, klaut er ordentlich aus vielen verschiedenen bekannten und erfolgreichen Filmen zusammen, und sieht z.B. das Innere der Discovery sowas von überhaupt nicht nach einem Space Shuttle aus. Zu diesem Zeitpunkt war der Film aber noch unterhaltsam genug, um mich wohlwollend über diese Punkte hinwegsehen zu lassen. Leider aber nahmen mit der Zeit die Kritikpunkte Überhand. Der Wendepunkt kam für mich wohl ab der ersten Erwähnung des Teufels. Das war dann selbst mir zu blöd. An dieser Stelle hat mich der Film jedenfalls leider eher verloren, und konnte mich danach auch nie mehr so recht zurückgewinnen. Das Finale litt dann darunter, dass ich zu keiner der Figuren eine richtige Verbindung fühlte und das ganze demnach eher nur mit klinisch-distanziertem Interesse verfolgte, aber nicht wirklich in der Handlung drin war und so richtig mitfieberte. Zumal ich ihn zum Ende hin auch zunehmend vorhersehbar fand. Und generell empfand ich den Showdown nach dem netten Setup als ziemliche Enttäuschung. Insofern fand ich es schon schade, dass der Film nach dem guten und vielversprechenden Einstieg das Niveau leider nicht halten konnte.
Fazit:
"The Dark Side of the Moon" beginnt eigentlich, soweit es ein trashiges SF-B-Movie betrifft, recht vielversprechend, baut dann aber leider mit der Zeit zunehmend ab. In der ersten Hälfte fand ich ihn noch recht charmant und unterhaltsam, und bot er einige lustige, coole und/oder denkwürdige Momente. Natürlich waren selbst hier schon die Anleihen bei bekannten und erfolgreichen Filmen wie "Alien" und "The Thing" unverkennbar, allerdings war die düstere Stimmung an Bord gut und überzeugend genug umgesetzt, um darüber hinwegzutrösten. Mit der Wendung rund um Satan kam ich aber leider nicht mehr mit. Die Interpretation dieser Legende mag interessant, neu und originell sein, aber ab dem Punkt konnte ich mich auf die Handlung des Films leider nicht mehr wirklich einlassen. Das war halt dann selbst mir zu weit hergeholt. Zumal der Teufel auch für meinen Geschmack etwas zu trashig umgesetzt wurde. Zudem wurde "The Dark Side of the Moon" mit zunehmender Laufzeit immer vorhersehbarer. Auch litt er zunehmend unter dem wenig charismatischen Hauptdarsteller. Und das Finale fand ich leider insofern nur leidlich spannend, als ich mich keiner der Figuren so richtig verbunden fühlte. Immerhin, das Ende an sich fand ich dann wieder recht cool, die Modellaufnahmen waren durchaus ansehnlich, und die Inszenierung angenehm düster und recht stimmungsvoll. Wer auf trashige SF-B-Movies steht, kann ruhig einen Blick riskieren; als Geheimtipp kann ich ihn aber leider guten Gewissens nicht wirklich bezeichnen.