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Invasion vom Mars Drucken E-Mail
Nicht allzu gut gealterte 50s-B-Movie-Science Fiction Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 08 Dezember 2016
 
Advents-SPECiAL

 
Invasion vom Mars
Originaltitel: Invaders From Mars
Produktionsland/jahr: USA 1953
Bewertung:
Studio/Verleih: Edward L. Alperson Productions/J. Arthur Rank Film
Regie: William Cameron Menzies
Produzent: Edward L. Alperson
Drehbuch: Richard Blake
Filmmusik: Raoul Kraushaar
Kamera: John F. Seitz
Schnitt: keine Angabe
Genre: Science Fiction
Kinostart Deutschland: 28. November 1958
Kinostart USA: 22. April 1953
Laufzeit: 78 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD
Mit: Helena Carter, Arthur Franz, Jimmy Hunt, Leif Erickson, Hillary Brooke, Morris Ankrum, Max Wagner, William Phipps, Milburn Stone, Janine Perreau u.a.


Kurzinhalt: Der kleine David wird mitten in der Nacht von einem seltsamen Geräusch geweckt, und wird Zeuge, wie ganz in der Nähe des Hauses seiner Familie eine fliegende Untertasse abstürzt. Aufgeregt gibt er seinen Eltern Bescheid, und sein Vater meint, sie würden morgen in der Früh losgehen und schauen, ob sie etwas finden. Allerdings geht sein Vater dann doch schon in der Nacht los, und kommt in der Früh zurück. Er behauptet, nichts gefunden zu haben, verhält sich jedoch seltsam distanziert und abweisend. Als David auf seinem Nacken ein seltsames Mal entdeckt, ist er davon überzeugt, dass die Außerirdischen irgendetwas mit seinem Vater angestellt haben, und eventuell dessen Gedanken kontrollieren. In weiterer Folge entdeckt er die gleichen Male bei einigen weiteren Menschen, wie seiner Mutter, dem Nachbarsmädchen, zwei Polizisten, oder auch einer seiner Lehrerinnen. Als er in der Schule zunehmend verängstigt agiert, vertraut er sich schließlich der Schulärztin Dr. Blake an. Dieser fällt es anfänglich schwer, ihm zu glauben – bis sie die selben Male entdeckt. Daraufhin wendet man sich an einen Wissenschaftler des Observatoriums, der schließlich das Militär einschaltet. Gemeinsam versucht man, die Invasion vom Mars zurückzuschlagen…

Review: Szenenbild. Wenn man mit solchen uralten Klassikern nicht aufwächst, sondern erst spät im Leben zu ihnen stößt, ist das natürlich immer ein bisschen schwierig. Zugleich sollte meine durchaus wohlwollenden Reviews solcher 50er-Jahre-SF-Filmen wie "Der Tag, an dem die Erde stillstand", "Kampf der Welten" und "Das Ding aus einer anderen Welt" bewiesen haben, dass ich diesen grundsätzlich wohlgesonnen und dazu bereit bin, für die heutzutage etwas altbacken wirkende Inszenierung und die natürlich längst nicht mehr zeitgemäßen Effekte Zugeständnisse zu machen. Bei "Invasion vom Mars" wollte jedoch der Funke irgendwie nicht so recht überspringen. Gut gefallen hat mir in erster Linie der Einstieg, der nett inszeniert war, mit David, der in der Nacht aufwacht, dem Gewitter, dem Absturz der fliegen Untertasse, und so weiter. Generell verströmte der Film zu Beginn noch eine nette, düstere, unheimliche und paranoide Stimmung. Davon abgesehen sticht in erster Linie das Finale auf dem Raumschiff hervor. Vor allem der marsianische Anführer war sehr cool umgesetzt, und seine Gehilfen waren zwar deutlich als Männer in Gummikostümen erkennbar, gefielen mir grundsätzlich auch sehr gut. Die Sets konnten sich ebenfalls sehen lassen, und das schöne, alte, nostalgische Technicolor hatte für mich auch seinen Charme.

Allerdings, angesichts der erwähnten positiven Aspekte lässt es sich im Umkehrschluss vielleicht schon erahnen: Zwischen dem interessanten Einstieg und dem netten Finale plätschert "Invasion vom Mars" leider völlig spannungsarm vor sich hin. Alles rund um David, der seine Schulärztin informiert, über ihren Besuch des Observatoriums (wo vor allem in der noch etwas längeren europäischen Fassung minutenlang die pseudowissenschaftliche Grundlage für die titelspendende Invasion erklärt wird), bis hin zum Einschalten des Militärs, war irgendwie völlig langweilig. Andere Filme konnten auch so einen Teil durch gut geschriebene, witzige Dialoge oder den Charme ihrer Darsteller kompensieren – "Invasion vom Mars" gelingt dies mangels solcher Stärken leider nicht, wobei man wie ich finde gerade auch bei Jimmy Hunt merkt, wie viel sich im Bereich von Kinderdarstellern in den letzten Jahrzehnten getan hat. Und so fand ich die komplette mittlere Stunde leider sehr öd. Was zugegebenermaßen auch nicht hilft, wenn ich es dem Film auch nicht vorwerfe, da er nun mal ein Kind seiner Zeit ist, ist die offensichtliche Analogie zur Kommunistenhatz. Denn die bösen Marsianer "indoktrinieren" die guten, aufrechten US-Bürger ja quasi, und übernehmen die Kontrolle über ihren Geist. Der Feind, so will uns der Feind machen, ist direkt unter uns. Damit feuert "Invasion vom Mars" die damals herrschende Paranoia, die McCarthy als Grundlage für seine Hexenjagd diente, zusätzlich an. Wie gesagt, es hat auf die Wertung keine Auswirkung, weil war damals halt so. Gut finden muss ich es aber trotzdem nicht, weil selbst damals schon wäre die gegenteilige Aussage mutiger und lobenswerter gewesen, anstatt auf den Paranoia-Zug aufzuspringen. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch der billige Doppel-Twist am Ende der US-Fassung, wo sich zuerst (Achtung, Spoiler!) alles nur als Traum herausstellt (geht’s noch blöder?), und unmittelbar darauf David wieder in der Nacht aufwacht, und diesmal scheinbar tatsächlich eine Untertasse in ihrem Hinterhof landet, genau so, wie er das vorher geträumt hat (scheinbar ja)(Spoiler Ende). Dieser peinlich-dämliche Doppelt-Twist kostet "Invasion vom Mars" dann letztendlich auch eine akzeptable, durchschnittliche Wertung.

Fazit: Szenenbild. Natürlich haben es solche Klassiker immer schwer, wenn man nicht mit ihnen aufgewachsen ist, und ihnen erst nach all der Zeit mal eine Chance gibt. Das allein kann es aber im Fall von "Invasion vom Mars" – angesichts der Tatsache, das mir viele ähnlich alte Filme wesentlich besser gefallen konnten –auch nicht gewesen sein. Vielmehr fand ich fast eine komplette Stunde des Films, nämlich zwischen dem interessanten und vielversprechenden Einstieg sowie dem dann wieder gefälligen und unterhaltsamen Finale im Raumschiff, überaus langweilig. In dem Teil des Films hatte mir "Invasion vom Mars" leider so gut wie gar nichts zu bieten. Kritisch sehe ich auch, wie man sich hier auf die damalige Kommunisten-Paranoia stützt, und diese zusätzlich anfeuert – ich werfe es dem Film zwar nicht vor, aber freuen tut's mich halt auch nicht. Und vor allem das Ende der US-Fassung, welches mit zwei Twists auf einmal aufwartet, einer dümmer als der andere, zieht in letztendlich enorm herunter. Natürlich hat das Ganze auch heute noch einen gewissen Charme, zumindest sofern man sich auf die Filme der 50er einlassen kann. Und wie gesagt, sowohl der Einstieg als auch das Finale konnten mir sehr gut gefallen. Letztendlich konnten die paar Minuten allein nur halt leider auch nicht mehr viel retten. Mal schauen, ob sich das Remake besser schlägt.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1953 Edward L. Alperson Productions)


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