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Kleine, grüne Männchen PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Little Green Men
Episodennummer: 4x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. November 1995
Erstausstrahlung D: 21. Oktober 1996
Drehbuch: Toni Marberry, Jack Treviño, Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe
Regie: James L. Conway
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Megan Gallagher als Faith Garland, Charles Napier als Rex Denning, Max Grodénchik als Rom, Aron Eisenberg als Nog, Conor O'Farrell als Jeff Carlson, James G. MacDonald als Wainwright u.a.

Kurzinhalt: Nog hält auf Deep Space Nine eine typische ferengische Abschiedszeremonie ab, da er in Kürze seine Ausbildung an der Sternenflottenakademie beginnen wird. Quark, dessen Vetter ihm doch tatsächlich ein lang versprochenes Raumschiff geschenkt hat, bietet an, Nog und Rom zur Erde zu bringen – wenn auch nicht ganz uneigennützig, schmuggelt er im Lagerraum doch höchst instabiles Kemocite. Eben dieses führt jedoch im Zusammenhang mit einem fehlerhaften System des Raumschiffs zu einer Fehlfunktion, welche die Ferengi beim Eintritt in die Erdatmosphäre in die Vergangenheit katapultiert. So stellt sich heraus, dass der weltbekannte – angebliche – UFO-Absturz in Roswell im Jahr 1947 auf das Konto von Quark, Rom und Nog geht. Diese werden daraufhin vom amerikanischen Militär gefangen genommen, untersucht und verhört. Doch nicht alle stehen den vermeintlichen Marsianern skeptisch oder gar feindlich gegenüber. Der Wissenschaftler Jeff Carlson und die Krankenschwester Faith Garland tun ihr Möglichstes, um den Aufenthalt der Ferengi so angenehm wie möglich zu gestalten, und friedliche Beziehungen zu den Außerirdischen herzustellen. Als jedoch die außerirdischen-feindliche Sicht innerhalb der Militärbasis die Überhand gewinnt, treffen Jeff und Faith die Entscheidung, den Gästen bei der Flucht zu helfen…

Denkwürdige Zitate: "All I ask is a tall ship and a load of contraband to fill her with."
(Quark, frei nach John Masefield.)

"A few years from now, mankind could have rocket ships of our own. We could travel the galaxy, exploring new worlds and new civilizations."
(Und mutig dorthin vorstoßen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist!)

"Are you saying that all the women on your world walk around naked?."
"It's the law."
"You don't say?"
"Well I guess I'm never going to visit your world. And neither are you."
(Faith hat etwas dagegen, dass ihr Zukünftiger Ferenginar besucht.)

"Here. Right by that blue blob."
"You mean your people are going to invade Cleveland?"
(Wo sollten außerirdische Invasoren denn auch sonst als erstes zuschlagen?)


Review: Episodenbild (c) CBS Für eine Ferengi-Comedy-Folge (die bekanntermaßen nicht gerade zu meinen Lieblingen zählen) schlägt sich "Kleine, grüne Männchen" – nicht zuletzt aufgrund des netten Konzepts – erstaunlich wacker. Wobei ich auch gleich sagen muss, von ihr jetzt nicht ganz so begeistert gewesen zu sein, wie manch andere. Ja, die Grundidee war ganz witzig – aber irgendwie denke ich, hätte man daraus noch ein bisschen mehr herausholen können. Zumal es auch wieder den einen oder anderen Moment gab – wie Roms nerviges "Moogie"-Rufe, oder die neuerlichen Earjobs – wo die Macher die gewünschte erheiternde Wirkung bei mir völlig verfehlten. Problematisch sehe ich auch, dass die kritischen Aussagen rund um Atomkraft und Tabak teilweise sehr belehrend und von oben herab wirken. Andere "Star Trek"-Episoden waren da schon mal subtiler. Und auch wenn es nur ein kurzer Kommentar war, aber Worfs Bemerkung zu Beginn über Nogs Aufnahme in die Sternenflottenakademie gefiel mir insofern nicht, als sie ihn – wie O'Brien durch seine Antwort auch noch einmal deutlich macht – xenophob erscheinen lässt. In dem Fall war mir der Preis für den "Gag" entschieden zu hoch.

Überhaupt nahm der recht lange Einstieg rund um Nogs Abschied, so wichtig er grundsätzlich aus Sicht der fortlaufenden Handlung gewesen sein mag (was insbesondere für die Szenen zwischen ihm und Jake gilt) wertvolle Laufzeit der Episode weg, die der Handlung in der Vergangenheit dann gefehlt hat. Ganz besonders negativ bemerkbar machte sich das in meinen Augen dann beim Finale, dass es völlig an Spannung vermissen ließ, und viel zu überhastet wirkte. Da hätte man deutlich mehr herausholen können, wenn nicht gar müssen. Rückwirkend betrachtet denke ich jedenfalls, dass die Episode mit einem originelleren Zugang erfolgreicher gewesen wäre: Nämlich, wenn man sie nur aus der Perspektive der Menschen aus der Vergangenheit erzählt hätte. Dann wären nämlich einerseits Jeff, Faith und die ganzen anderen Figuren besser zur Geltung gekommen, und der Schwerpunkt auf ihnen statt auf den drei bereits altbekannten Ferengi gelegen, was zumindest ich interessanter gefunden hätte (so kamen sie nämlich irgendwie leider kaum zur Geltung). Und auch die Parallelen zur TOS-Folge "Morgen ist Gestern" wären dann nicht ganz so groß gewesen. Am besten konnte mir an "Kleine, grüne Männchen" die Grundidee gefallen, wo sich Quark, Rom und Nog als jene Aliens entpuppen, die im Jahr 1947 nahe Roswell abgestürzt sind. Das war wirklich clever und witzig. Gut fand ich auch die anfänglichen Sprachschwierigkeiten, wo nach langer Zeit wieder einmal der Universaltranslator (der sich bei Ferengi also im Ohr befindet) angesprochen wurde. (Die Thematik der Kommunikation nach Außerirdischen war auch insofern ganz lustig, als ich am gleichen Abend im Kino (zum 2. Mal) "Arrival" gesehen hatte, aber das nur am Rande.) Wie Quark sich selbstverständlich nicht an eine temporale erste Direktive gebunden sieht, und versucht, den Menschen futuristische Technologie zu verkaufen, war so amüsant wie zur Figur passend (und es war auch einfach mal was anderes als die sich ständig vor einer Veränderung der Zeitlinie "fürchtenden" Sternenflottenoffiziere). Und der eine oder andere Moment war durchaus witzig. An die besten "Star Trek"-Comedy-Episoden – darunter auch die später folgende DS9-Episode "Immer die Last mit den Tribbles" – kommt "Kleine, grüne Männchen" meines Erachtens aber nicht heran.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Bei "Kleine, grüne Männchen" hätte ich mir einen anderen Aufbau gewünscht. Nämlich, dass wir die Folge aus Sicht der Menschen des Jahres 1942 verfolgen. Dies hätte sie noch stärker vom Standard abgehoben, wäre origineller gewesen, und hätte vermeintlich auch dazu geführt, dass wir die Figuren – die so leider sehr oberflächlich blieben – besser kennenlernen. Stattdessen erleben wir das Geschehen aus Sicht der Ferengi, wobei man sich aus meiner Sicht auch viel zu lange Zeit ließ, ehe diese dann mal in der Vergangenheit landeten – weshalb einerseits das volle Potential der Idee nicht ausgeschöpft wurde, und andererseits vor allem die Flucht am Ende sehr überhastet erschien, und dadurch enorm an Spannung verlor. Positiv sticht in erster Linie die Idee hervor, Quark, Rom und Nog als jene legendäre Aliens zu offenbaren, die angeblich vor fast 70 Jahren in Roswell, New Mexico abgestürzt sind. Generell gab es den einen oder anderen durchaus witzigen Moment. Und insgesamt war ich überrascht, wie gut mit diese Ferengi-zentrierte Folge gefallen konnte. An die besten "Star Trek"-Comedy-Episoden – darunter auch die später folgende DS9-Folge "Immer die Last mit den Tribbles" – kommt "Kleine, grüne Männchen" meines Erachtens aber nicht heran.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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