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Der schwarze Vogel Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Raven
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Oktober 1997
Erstausstrahlung D: 11. Dezember 1998
Drehbuch: Bryan Fuller & Harry Doc Kloor
Regie: LeVar Burton
Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Robert Beltran als Chakotay, Tim Russ als Tuvok, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Robert Picardo als The Doctor, Jerry Ryan als Seven of Nine, Ethan Phillips als Neelix, Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller: Richard J. Zobel Jr. als Gaumen, Mickey Cottrell als Dumah, David Anthony Marshall als Father, Nikki Tyler als Mother, Erica Lynne Bryan als Little Girl, Majel Barrett als Computer voice u.a.

Kurzinhalt: Während sie mit Captain Janeway im Atelier von Leonardo da Vinci arbeitet, hat Seven of Nine plötzlich eine alptraumhafte Vision über einen schwarzen Vogel, der auf sie zufliegt, während sie von Borg-Drohnen verfolgt wird. Anfänglich schiebt der Doktor dies Mangelerscheinungen zu, da ihr Körper neuerdings Nahrung benötigt, und empfiehlt Seven, etwas zu essen – doch auf die sporadisch auftretenden Halluzinationen hat dies keine Auswirkungen. Schließlich stellt der Doktor fest, dass sich die Borg-Naniten in ihrem Körper reaktiviert haben. Seven ist daraufhin davon überzeugt, dass die Borg versuchen, mit ihr in Kontakt zu treten, um sie wieder in ihr Kollektiv zu integrieren. Kurz darauf scheint die ehemalige Borg-Drohne dann schließlich durchzudrehen: Sie greift Crewmitglieder an, und fliegt mit einem Shuttle davon. Sie folgt dabei einem Signal von dem sie sich sicher ist, dass es von den Borg stammt, um nach Hause zurückzukehren. Doch Captain Janeway ist nicht dazu bereit, Seven einfach so ziehen zu lassen…

Denkwürdige Zitate: "Is something wrong?."
"I am unaccustomed to this. Borg do not sit."
(Ob diese Aussage Sevens dazu beiträgt, Harry zu beruhigen?)

"Once I return to the Collective, you will go back to Voyager and tell Captain Janeway what's happened to me. Thank her for her patience, for her kindness."
(Das klingt irgendwie so gar nicht borg-isch.)


Review: Episodenbild (c) CBS "Der schwarze Vogel" (Randnotiz: Ursprünglich wunderte ich mich über die unnötig komplizierte, umschreibende deutsche Übersetzung des Titels, ehe mir klar wurde, dass das Schiff in der Synchronisation natürlich auch "Raven" hieß, und man dadurch mit einer direkten Übersetzung des Episodentitels zu "Der Rabe" die Doppeldeutigkeit verloren hätte) stellt den Neuzugang Seven of Nine in den Mittelpunkt, und geht dabei zum Ende hin in erster Linie auf ihre Vorgeschichte ein. Denn das von Seven empfangene Signal führt sie nicht, wie von ihr angenommen, zu einem Borg-Außenposten, sondern vielmehr zur Raven – dem Schiff ihrer Eltern, dass von den Borg angegriffen und auf dem sie schließlich aus von ihnen assimiliert wurde. Eine Erklärung, wie es ihr Schiff in den Delta-Quadranten geschafft hat, bleibt auch "Der schwarze Vogel" noch schuldig. Davon abgesehen fand ich jedoch diese Offenbarung, und damit einhergehend die letzten paar Minuten der Episode, sehr stach, wobei vor allem Jeri Ryans Performance besticht, wo sie mal eine andere – ängstlich-schwache – Facette von Sevens Persönlichkeit spielen darf.

Aber auch vor dieser Offenbarung hatte "Der schwarze Vogel" schon einiges zu bieten. Die Traumsequenzen waren allesamt sehr gut inszeniert, wobei es mir die allererste ganz besonders angetan hatte. Schön surreal und mit einer alptraumhaften Atmosphäre. Auch Sevens Szene mit Neelix in der Kombüse stach für mich hervor – vor allem auch, wie sie, vermeintlich um ihn auf Distanz zu halten, den Eintrag der Talaxianer aus der Borg-Datenbank zitiert. Da lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Nett gemacht war dann auch, wie sich Seven wegen die Voyager-Crew wendet, und diese wiederum versucht, sie aufzuhalten. Überwiegend gelungen waren auch die CGI-Effekte; wie schon mehrmals erwähnt ist hier aus meiner Sicht eine klare Steigerung im Vergleich zur dritten Staffel bemerkbar. Einzig beiden digitalen Hintergründe war teilweise etwas gar deutlich zu erkennen, dass die Schauspieler vor einem Bluescreen aufgenommen wurden; Darsteller und Hintergrund wirkten da nicht unbedingt immer wie aus einem Guss (was vor allem bei den Szenen auffällt, wo sie vor der Raven stehen). So amüsant sie auch war, die Szene wo Neelix ihr erklärt, wie man Messer und Gabel hält, ergab angesichts der Tatsache, dass die Borg ja das Wissen ihrer Opfer assimilieren nicht wirklich Sinn. Zudem wurde in weiterer Folge wieder einmal fleißig durch die Schilde gebeamt. In erster Linie war es aber die uninteressante B-Story rund um die B'omar, die "Der schwarze Vogel" für mich ein bisschen herunterzog. Das ist einfach einer dieser "Alien of the week"-Völker, die völlig unwichtig sind, und von denen wir in weiterer Folge nie wieder etwas hören. Und mal abgesehen davon, dass es eine ähnliche Thematik bei "Voyager" in der Vergangenheit schon mal gab, fand ich einfach sowohl die B'omar als auch den Nebenplot an sich sehr uninteressant.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Der schwarze Vogel" setzt sich – auch wenn sich dies erst am Ende der Episode offenbart – mit Seven of Nines Vergangenheit auseinander, und konfrontiert sowohl sie als auch den Zuschauer mit ihren Erinnerungen daran, wie sie als Kind von den Borg assimiliert wurde. Eben deshalb konnte mir vor allem das Finale der Folge sehr gut gefallen, welches nicht nur mit ein paar tollen Momenten, sondern auch mit einer wirklich starken Performance von Jeri Ryan überzeugt. Aber auch davor gab es schon den einen oder anderen gelungenen Moment, wie z.B. die sehr gut inszenierten Traumsequenzen, Sevens gemeinsame Szene mit Neelix, oder auch ihre Flucht von der Voyager. Die CGI, vor allem die Gefechte, konnte mir auch wieder überwiegend gut gefallen; lediglich in die digitalen Hintergründe fügten sich die Schauspieler nicht immer überzeugend ein. Weitere Kritikpunkte waren ein paar logische Ungereimtheiten, sowie vor allem der eher überflüssig wirkende und wenig packende Nebenplot rund um die B'omar, der in meinen Augen nichts zum Gelingen der Folge beitrug. Davon abgesehen hat mir jedoch dieser Ausflug in Sevens Vergangenheit sehr gut gefallen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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