Originaltitel: Cold War Episodennummer: 7x08 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 13. April 2013 Erstausstrahlung D: 26. Juni 2013 Drehbuch: Mark Gatiss Regie: Douglas Mackinnon Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswald. Gastdarsteller:
Liam Cunningham als Captain Zhukov,
David Warner als Professor Grisenko,
Tobias Menzies als Lieutenant Stepashin,
Josh O'Connor als Piotr,
James Norton als Onegin,
Charlie Anson als Belevich,
Spencer Wilding als Skaldak,
Nicholas Briggs als Voice of Skaldak,
Scott Stevenson als Restraining submariner u.a.
Kurzinhalt:
Inmitten des Kalten Krieges verschlägt es den Doktor und Clara auf ein russisches U-Boot. Die betreffende Besatzung hat vor kurzem ein in einem Eisblock gefangenes, geheimnisvolles Lebewesen geborgen, und bereitet sich darauf vor, dies zurück an Land zu bringen, damit man es dort studieren kann. Ein unvorsichtiges Besatzungsmitglied sorgt dann jedoch dafür, dass das Eis rundherum schmilzt, und sich das darin befindliche Wesen, welches die Jahrtausende, in denen es eingefroren war, unbeschadet überstanden hat, befreien kann. Es handelt sich um einen Eiskrieger vom Mars – ein kriegerisches Volk, das unseren Nachbarplaneten eins bewohnte – genauer gesagt um deren gefeierten Großmarschall Skaldak. Als ein Besatzungsmitglied den Fehler macht, ihn mit einem Rohr zu schlagen, wertet er dies als Angriff – und in der Philosophie der Eiskrieger ist ein Angriff auf einen von ihnen ein Angriff auf alle von ihnen. Als Rache will Skaldak nun die Nuklearwaffen des U-Boots unter seine Kontrolle bekommen, und so den dritten Weltkrieg auslösen…
Review:
Als jemand, der erst mit "New Who" in die Welt des Doktors eingestiegen ist, und somit die ganzen alten Folgen der ersten acht Doktoren nicht kennt – und damit auch von den Eiskriegern vom Mars bis jetzt noch nichts gehört hat – war die hervorstechendste Eigenschaft von "Kalter Krieg" für mich die prominenten Gaststars. Während ich Liam Cunningham als Kapitän des U-Boots sehr gut eingesetzt fand, war ich von der vergleichsweise kleinen und unwichtigen Rolle für David Warner doch ein wenig enttäuscht. Ich finde einfach, ein derart hochkarätiger Gaststar – wenn er auch die Episode allein mit seiner Anwesenheit zweifellos aufwertete – hätte sich einfach eine prominentere Gastrolle verdient gehabt, in einer Episode die sich dann auch wirklich um seine Figur dreht. So hätte man genau genommen auch jeden beliebigen anderen Darstellern für die Rolle nehmen können. Nicht falsch verstehen, die Momente mit ihm waren, wohl auch genau wegen ihm, mit die Höhepunkte der Folge. Insgesamt fand ich ihn in dieser Rolle aber doch eher verschwendet.
Auch davon abgesehen hatte mich "Kalter Krieg" jetzt nicht unbedingt begeistert. Das Setup mit dem Eisblock mag man noch als Hommage an "The Thing" durchgehen lassen, in weiterer Folge gelang es der Episode jedoch nie so wirklich, Spannung aufzubauen. Den Eiskrieger selbst fand ich ebenfalls jetzt nicht unbedingt interessant. Zudem war dies eine der wenigen Folgen aus "New Who" wo ich den Eindruck hatte, dass mir dadurch, dass ich die früheren Folgen nicht kenne, doch etwas entgeht. Weil die Kultur der Eiskrieger vom Mars klang grundsätzlich durchaus interessant, kam hier nur halt leider kaum zur Geltung. Ich denke demnach, dass die Folge wohl schon allein deshalb langjährigen Fans der Serie besser gefallen dürfte, als mir, da sie über deutlich mehr Kontext und Hintergrundwissen verfügen. Schade fand ich ebenfalls, dass Clara diesmal irgendwie kaum zur Geltung kam. Zwar darf sie Mut beweisen, in dem sie dem Krieger als des Doktors Sprachrohr gegenübertritt, dennoch spielte sie letztendlich im Geschehen keine essentielle Rolle. Dass die TARDIS auf einmal weg war, erschien mir recht konstruiert und erzwungen. Und der drohende dritte Weltkrieg hat bei mir irgendwie nie so recht funktioniert. Hier stand einfach wieder zu viel auf dem Spiel, als dass man ernsthaft in Betracht gezogen hätte, dass der Doktor scheitern wird. Immerhin war die Episode von Douglas Mackinnon wieder einmal sehr schön und hochwertig inszeniert. Die Tricks – sei es das Raumschiff am Ende, oder auch das tatsächliche Aussehen des Eiskriegers unter seiner Maske – konnten sich ebenfalls wieder sehen lassen. Es gab ein paar amüsante Kommentare. Die Episode hat mich immerhin nie gelangweilt (oder gar genervt). Und wie gesagt, David Warner! Aber ansonsten – na ja.
Fazit:
Zwar nicht schlecht, empfand ich "Kalter Krieg" dennoch insgesamt als eine der schwächsten "Doctor Who"-Episoden seit langem. Der Rückgriff auf einen Feind aus den frühe(re)n Doctor Who-Serien mag langjährige Fans erfreuen, da ich jedoch erst mit "New Who" eingestiegen bin, hatte ich davon nicht wirklich viel. Und im Gegensatz zu früheren Auftritten altbekannter Widersacher hatte ich diesmal doch irgendwie das Gefühl, was zu verpassen, und dass mir wertvolle Hintergrundinformationen fehlen. Schade fand ich auch, dass David Warner für diese Rolle bzw. Folge hier verbraten wurde. Zwar wertet er sie mit seiner Anwesenheit zweifellos auf, aber ich finde, jemand wie er hätte sich einen deutlich prominenteren Gastauftritt verdient. Vor allem aber litt "Kalter Krieg" wieder einmal unter mangelnder Spannung. Immerhin war die Folge soweit ganz kurzweilig, und bot den einen oder anderen durchaus gelungenen Moment. Und auch die Inszenierung und die Effekte konnten sich wieder sehen lassen. Wirklich mitgerissen hat mich "Kalter Krieg" aber leider nicht.