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Skorpion (Teil 1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Scorpion (Part I)
Episodennummer: 3x26
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21. Mai 1997
Erstausstrahlung D: 16. Oktober 1998
Drehbuch: Brannon Braga & Joe Menosky
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Jennifer Lien als Kes, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Ethan Phillips als Neelix, Robert Picardo als The Doctor, Tim Russ als Tuvok, Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller: John Rhys-Davies als Leonardo da Vinci u.a.

Kurzinhalt: Auf ihrer Heimreise in den Alpha-Quadranten hat die U.S.S. Voyager nun den Borg-Raum erreicht. Diesen zu umfliegen ist aufgrund seiner Größe praktisch unmöglich. Jedoch scheint es einen Korridor zu geben, der sich durch den Raum der Borg erstreckt, in dem es jedoch kaum Borg-Aktivitäten gibt. Die Voyager-Crew tauft das Gebiet auf Nordwest-Passage, und erwägt nun, es auf diesem Weg zu versuchen, den Raum der Borg unbeschadet zu durchqueren. Doch noch bevor sie die Passage erreichen, stoßen sie auf einen Friedhof von Borg-Kuben. Offenbar lauert da draußen im All ein noch mächtigerer Feind als die Borg. Bei einem Außeneinsatz auf einem der Kuben findet man mehr über die Angreifer heraus. Diese wurden von den Borg als Spezies 8472 bezeichnet, und bewohnen offenbar eine Art parallelen Raum. Sie sind in die Galaxis eingedrungen, um alles zu vernichten, was ihnen im Weg steht. "Die Schwachen werden zugrunde gehen". Angesichts solcher Gegner steht Captain Janeway vor einem Dilemma ganz neuen Ausmaßes. Was sollen sie nun tun? Ihr Glück in der Passage versuchen? Den Borg-Raum durchqueren und hoffen, in Ruhe gelassen zu werden? Oder den Traum von der Heimkehr aufgeben und sich irgendwo auf einem Planeten niederlassen? In ihrer Verzweiflung erwägt sie schließlich gar einen Pakt mit dem Teufel…

Denkwürdige Zitate: "They have an extraordinary immune response. Anything that penetrates the cell membrane, chemical, biological, technological, it's all instantly destroyed. That's why the Borg can't assimilate them."
"Resistance, in this case, is far from futile."
(Der Doktor fasst die Situation gewohnt pointiert zusammen.)

"When one's imagination cannot provide an answer, one must seek a greater imagination. There are times when even I find myself kneeling in prayer. I must deliver a bronzetto to the Monks at Santa Croce. Come with me, Catarina, hey? We will awake the Abbot, visit the chapel, and appeal to God."
"Somehow I don't think that's going to work for me. But there is an alternative I haven't considered. What if I made an appeal to the Devil?"
(In Gegenwart des Hologramms von Leonardo daVinca hat Kathryn die – vermeintlich – rettende Idee.)

"I appreciate your insights, but the time for debate is over. I've made my decision. Now, do I have your support?"
"You're the Captain. I'm the First Officer. I'll follow your orders. That doesn't change my belief that we're making a fatal mistake."
"Then I guess I'm alone, after all."
(Das gesamte Gespräch ist der mit Abstand der beste Dialog, den Janeway und Chakotay bislang miteinander hatten.)


Review: Episodenbild (c) CBS Es war wohl unvermeidlich. Seit dem Moment, wo es die Voyager im Pilotfilm in den Delta-Quadranten verschlug, warteten die Fans wohl auf den Tag, an dem sie es mit den Borg zu tun bekommen würden – angesichts der Tatsache, dass in TNG deren Ursprung als im Delta-Quadranten liegend angegeben wurde. Erste Hinweise darauf gab es dann schließlich in "Pon Farr" und "Die Kooperative" – nun ist es also soweit. Damals bei der Erstsichtung war ich schon sehr gespannt darauf, wie die Macher damit umgehen würden. Immerhin ist die Voyager ein einziges Schiff, und die Borg ein übermächtiger Gegner, denen bei der Schlacht von Wolf 359 selbst eine Armada aus Sternenflottenschiffen nicht gewachsen war. Wie solle sich jetzt also nun ein einzelnes kleines Schiff gegen sie bewähren? Die Antwort, welche die Serienmacher darauf gefunden haben, halte ich für ziemlich clever: Man präsentiert einen noch mächtigeren Feind, und lässt Janeway eine Allianz mit den Borg erwägen, um gemeinsam gegen diese neue Bedrohung zu kämpfen.

Wenn ich an dieser Stelle gleich mal einhaken darf: Einer meiner Kritikpunkte – wenn auch an der weiteren Entwicklung der Serie an sich, und nicht unmittelbar auf "Skorpion – Teil 1" bezogen – ist, dass man die Chance verpasst hat, die Borg mit einem coolen Doppelschlag abzuarbeiten, und sich danach wieder auf neue Feinde zu konzentrieren. Dies hätte uns über den Rest der Serie auch weitaus mehr Originalität beschert, als die Borg in weiterer Folge boten, die nach den "Skorpion"-Zweiteiler zum Standard-Widersacher bei "Voyager" mutierten. Es hätte schon einen Charme gehabt, wenn sich die Borg und die Voyager hier gegen Spezies 8472 verbünden, man sie gemeinsam besiegt, und danach von den Borg dank ihres Transwarpantriebs bis an den Richtung Alphaquadranten gelegenen Rand des Borg-Raums gebracht wird – und dann ev. eine "nur" mehr 50 Jahre lange Reise oder so vor sich hätte. Ein spektakulärer Zweiteiler, in dem man diese Feinde abhandelt, und dann ist wieder Platz für neues. Neues Leben. Neue Zivilisationen. Neue Widersacher. Neue Herausforderungen. Wir alle wissen, dass es so leider nicht gekommen ist – und ich für meinen Teil halte das schon für etwas schade. Wenn ich schon beim Kritisieren bin: So nett ich John Rhys-Davies (den ich ja generell immer gern sehe) grundsätzlich auch in der Rolle von Leonardo daVinci finde, der Einstieg rund um Janeways Holodeck-Besuch zieht sich doch ein wenig. Alles andere als überzeugt haben mich auch Kes' plötzlich auftretende Vorahnungen. Ich halte von solchen übersinnlichen Fähigkeiten im doch halbwegs wissenschaftlich geerdeten "Star Trek" ja generell schon nichts, und hier wirkte es ganz besonders billig und bequem, um zwischendurch etwas Spannung reinbringen zu können. Und zuletzt: Die organischen Schiffe von Spezies 8472 sowie ihr Angriffsmuster erinnert doch ein wenig an die Vorlonen-Kreuzer aus "Babylon 5". Und "The weak will perish" ist dann doch ein eher schwacher Abklatsch bzw. längst nicht so erschreckend wie "Resistance is futile".

Episodenbild (c) CBS Davon abgesehen konnte mir "Skorpion – Teil 1" aber sehr gut gefallen. Die Offenbarung eines Feindes, der mit Borg-Kuben derart schnellen Prozess macht, und danach sogar eine gesamte Armada ausschaltet, sorgt – angesichts des Wissens, wie mächtig die Borg im Vergleich zu den Schiffen der Sternenflotte sind – für Gänsehaut. Die Spezialeffekte bzw. die gesamte Produktionsqualität waren auf einem überaus hohen Niveau; selbst Spezies 8472 sahen für TV-CGI-Verhältnisse ziemlich gut aus. Davon abgesehen weiß neben der Qualität vor allem auch die Quantität der Effektaufnahmen, insbesondere der Weltraumszenen, zu imponieren. Auch das Set des beschädigten Borg-Kubus stach hervor. Bei den Borg selbst fällt in erster Linie auf, dass man sich des Redesigns aus "Star Trek VIII – Der erste Kontakt" bedient, was zwar zu einem Bruch innerhalb der Serienwelt führt, wohl aber letztendlich unvermeidlich war, um chronologisch gesehen die Kontinuität zu wahren. Jedenfalls fand ich die Masken auch hier wieder sehr gut umgesetzt. Und auch die Musik konnte sich hören lassen, wenn ich auch gerade bei den Borg-Folgen Ron Jones immer ganz besonders vermisse.

Am besten gefiel mir aber das zentrale Dilemma, jemandem wie den Borg aus Eigeninteresse zu helfen, welches dann ja auch zum Zwist zwischen Chakotay und ihr führt. Dieser war gerade auch nach der zuvor zwischen ihnen gezeigten Vertrautheit fantastisch und auf gute Art und Weise niederschmetternd – und wurde dadurch, dass man beide Seiten des Arguments nachvollziehen kann, nur umso besser. Allzu oft hat man ja den Eindruck, dass die Autoren auf Teufel komm raus einen Konflikt einbauen wollen, was dann oft zu einem konstruiert wirkenden Ergebnis führt. Hier jedoch machte alles einen natürlichen und nachvollziehbaren Eindruck, kann man sowohl Janeways als auch Chakotays Argumente verstehen, haben beide auf ihre Art und Weise recht. Janeway sieht eine Chance, den Weg nach Hause fortzusetzen, und sich den Traum einer Heimkehr zu bewahren, während Chakotay befürchtet, dass sie bei diesem Pakt mit dem Teufel das gesamte Schiff und das Leben der Besatzung aufs Spiel setzt. Sehr gut fand ich dabei auch die von Chakotay vorgebrachte Parabel (wenn diese auch den meisten Zuschauern – hoffentlich – zu diesem Zeitpunkt schon bekannt gewesen sein wollte) die seine Bedenken sehr schön auf den Punkt bringt, und zudem den Titel für den Zweiteiler liefert. Und dann war die Szene auch noch von beiden wirklich phantastisch gespielt, wobei mich Kate Mulgrew ganz besonders beeindruckt hat, insbesondere bei ihrem resignierenden "Dann bin ich also doch allein." Aber auch der Abschluss der Folge konnte gefallen. Wir haben mittlerweile so viele Szenen gesehen, wo die Borg auftauchen, dass es sehr erfrischend war, wie Janeway ihnen hier die Stirn bot, und sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verschob. Das war mal etwas anderes. Mit der auf dem Borg-Schiff ausharrenden Janeway, während Spezies 8472 angreift – vom nach wie vor auf der Krankenstation liegenden Harry Kim ganz zu schweigen – lässt man die dritte Staffel zudem mit einem wirkungsvollen Cliffhanger ausklingen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Zwar gab es kleinere Kritikpunkte (insbesondere Kes' Visionen); zudem hätte ich es rückwirkend betrachtet spannend gefunden, wenn man sich was die Borg betrifft auf diesen Zweiteiler konzentriert und die Voyager ihren Raum daraufhin auch schon wieder gänzlich hinter sich gelassen hätte. Dies hätte die Autoren in weiterer Folge auch zu mehr Originalität verpflichtet, als im Zweifelsfall halt die Borg-Karte zu ziehen. Davon abgesehen war "Skorpion – Teil 1" aber ein rundum gelungenes Staffelfinale. Dass die Voyager auf ihrer Reise durch den Delta-Quadranten auf die Borg treffen muss, war wohl unvermeidlich, und die Lösung die hier gefunden wurde, um das Schiff gegen diese Übermacht sicher bestehen zu lassen, gefiel mir ausgesprochen gut. Darüber hinaus hatten es mir vor allem noch die ausgesprochen hohe Produktionsqualität, die tollen Effekte, sowie die interessante moralische Diskussion, die im Zentrum der Meinungsverschiedenheit zwischen Janeway und Chakotay steht, angetan. Diese war nicht nur toll geschrieben und gespielt, sondern wirkte zudem natürlich – zumal man beide Seiten des Arguments nachvollziehen konnte. Der Cliffhanger sorgt dann schließlich für einen packenden Ausklang der dritten Staffel, der nach einer insgesamt doch eher durchwachsenen Season auf bessere Zeiten hoffen lässt.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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