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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: A Town Called Mercy
Episodennummer: 7x03
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 17. September 2012
Erstausstrahlung D: 25. Dezember 2012
Drehbuch: Toby Whithouse
Regie: Saul Metzstein
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond, Arthur Darvill als Rory Williams.
Gastdarsteller: Ben Browder als Isaac, Adrian Scarborough als Kahler-Jex, Dominic Kemp als Kahler-Mas, Rob Cavazos als Walter, Joanne McQuinn als Sadie, Andrew Brooke als The Gunslinger, Garrick Hagon als Abraham, Byrd Wilkins als The Preacher, Sean Benedict als Dockery u.a.

Kurzinhalt: Der Doktor, Amy und Rory besuchen den guten alten Wilden Westen, genauer gesagt eine Stadt namens Mercy. Dort wundern sie sich jedoch darüber, dass es dort elektrische Lampen gibt – mehrere Jahrzehnte, bevor diese eingesetzt wurden. Des Rätsels Lösung liegt in einem Fremden, der von der Stadt vor zwei Jahren aufgenommen wurde. Denn bei Kahler-Jex handelt es sich um einen Außerirdischen, der sich mit dieser fortschrittlichen Technologie und weiteren Gefälligkeiten bei den Einwohnern für ihre Gastfreundschaft bedankt. Nicht zuletzt, da außerhalb der Stadtgrenze ein Revolvermann darauf lauert, ihn zu ermorden. Bei diesem handelt es sich, wie der Doktor schon bald feststellt, um einen Cyborg, der geschaffen wurde, um als Waffe zu dienen. Dieser setzt der Stadt von Mercy, die er seit mittlerweile zwei Jahren belagert, nun ein letztes Ultimatum. Daraufhin droht die Stimmung umzuschlagen – nicht zuletzt, da Kahler-Jex ein düsteres Geheimnis verbirgt…


Review: Episodenbild (c) BBC "Wilder Westen" vermischt verschiedenste Elemente aus zahlreichen Inspirationsquellen, die sich mal mehr, mal weniger deutlich aufdrängen. Da haben wir z.B. den Cowboy-Cyborg, der gleichermaßen an den Terminator, die Borg, den Revolvermann aus "Westworld" und noch so manch andere erinnert, die klassische Western-Zutat des geheimnisvollen Fremden, einen Mengele-artigen Wissenschaftler, und so weiter. Auch die Geschichte, welche die Episode erzählt, ist grundsätzlich jetzt nicht übermäßig originell, und mündet in einer nicht minder bekannten Selbstaufopferung (im Übrigen innerhalb der Folge schon die zweite, nachdem Sheriff Isaac die Kugel abfängt, die für Amy gedacht war). Und auch die Mischung zwischen Science Fiction und Western war zu diesem Zeitpunkt nichts sonderlich neues mehr ("Westworld", "Cowboys & Aliens" und "Firefly" sind nur einige Beispiele). Kritisch ist zudem anzumerken, dass der Doktor letztendlich durch Jex' Selbstmord insofern scheitert, als faktisch der einzige Unterschied darin, die Bewohner von Mercy ihn nicht an den Revolvermann übergeben zu lassen darin besteht, dass diese "unschuldig" bleiben (und mit Isaac ein zusätzliches Opfer zu beklagen ist). Letztendlich ist das Ergebnis aber dasselbe. Nun habe ich grundsätzlich kein Problem damit, den Doktor auch mal scheitern zu lassen – nur sollte man es dann auch irgendwie thematisieren.

Trotz dieser teils altbekannten und/oder klischeehaften Elemente konnte mir "Wilder Westen" aber ganz gut gefallen. Dies lag einerseits an der schönen Kosmetik, mit der diese Folge ausgestattet war. Die Landschaftsaufnahmen waren teils beeindruckend, und die gesamte Episode wunderschön inszeniert. Auch die Musik von Murray Gold – diesmal passenderweise mit markantem Western-Einschlag – konnte mir wieder einmal sehr gut gefallen. Positiv stach für mich auch der Gastauftritt von Ben Browder hervor, wenn auch sein starker texanischer Akzent ungewohnt war, und er sich zudem sehr früh schon wieder verabschiedete (aber eben deshalb, weil die Rolle von ihm gespielt wurde, hätte ich eben dies nicht erwartet, was die betreffende Wendung überraschend und schockierend machte). Interessant fand ich zudem die Darstellung von Kahler-Jex, der eben kein reines Monster ist, sondern ein ganz normaler Mensch bzw. Außerirdischer – was die Taten, die er vollbracht hat, nur umso erschreckender macht. Mir gefiel sein Kommentar in Richtung des Doktors: "It would be so much simpler if I was just one thing, wouldn't it? The mad scientist who made that killing machine, or the physician who's dedicated his life to serving this town. The fact that I'm both bewilders you." Wie wahr! Generell hatte die Episode einige sehr gute Dialoge zu bieten, nicht nur zwischen Jex und dem Doktor, sondern auch zwischen ihm und Amy. Und vor allem auch des Doktor's Spruch "Violence doesn't end violence, it extends it" wird mich noch lange als wichtiger moralischer Leitspruch begleiten. Womit wir zuletzt auch bei der größten Stärke der Folge angekommen wären: Sein moralischer Kern. "Wilder Westen" appelliert an das Gute in allen von uns. An die Stadtbewohner, die Jex nicht verstoßen sondern ihn auch weiterhin beschützen. An Isaac, der sein Leben für Amy gibt. An Jex, der sich zuletzt opfert, um zu verhindern, dass andere Wesen nochmal genau so leiden müssen wie die Bewohner von Mercy. An den Cyborg, der über seine Programmierung hinauswachsen und Gnade walten lassen soll. Und zuletzt vor allem auch an den Doktor, der ursprünglich kurz davor war, Jex zu opfern, ehe Amy auf ihn einwirkte. Das war zweifellos eine sehr schöne und wichtige Message.

Fazit: Episodenbild (c) BBC An "Wilder Westen" konnte mir vor allem der zentrale moralische Kern gefallen, der an das Gute – wenn nicht gar Beste – im Menschen appelliert, und für Gnade und Vergebung plädiert. Eben dieser zugrundeliegenden Message verdankt die Episode auch einige der besten Szenen und Kommentare. Nicht ganz so überzeugend war hingegen das Drumherum, in das dieses eingebettet wurde. Der außerirdische Mengele, das Western-Setting, der Terminator-Cowboy – alles soweit schon aus zahlreichen anderen Serien und Filmen bekannt. Dafür gibt's schon ein paar Abstriche. Zudem könnte man argumentieren, dass Jex' letztendlicher Selbstmord den Einsatz des Doktors zuvor – und auch Isaacs Opfer – eigentlich sinnlos macht; was grundsätzlich kein Problem wäre, wenn man es denn thematisieren würde. Und dem wild-konfusen Showdown (bei dem ich unweigerlich die "Terminator"-Musik im Kopf hatte) hat etwas die Spannung gefehlt. Dafür bot "Wilder Westen" einige beeindruckende Landschaftsaufnahmen, war insgesamt von Saul Metzstein sehr gut inszeniert, die Musik von Murray Gold war auch wieder sehr gelungen, und die schauspielerischen Leistungen stachen ebenfalls positiv hervor. Dass das Gewand, in das diese Episode gehüllt wurde, aus der Altkleidersammlung stammte, kann ich ihr aber dann doch nicht ganz ungestraft durchgehen lassen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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