Besetzung:
Hans-Georg Panczak als Luke Skywalker,
Wolfgang Pampel als Han Solo,
Susanna Bonaséwicz als Prinzessin Leia Organa,
Joachim Tennstedt als C-3PO,
Heinz Petruo als Darth Vader,
Frank Glaubrecht als Lando Calrissian,
Hugo Schrader als Yoda,
Wilhelm Borchert als Obi-Wan Kenobi,
Joachim Kerzel als Erzähler u.a.
Inhalt:
Die Rebellen haben sich eine neue Basis auf Hoth eingerichtet. Doch imperiale Droiden suchen die gesamte Galaxis nach ihnen ab, und einer davon spürt sie schließlich auf dem Eisplaneten auf. In der nachfolgenden Schlacht gelingt es unseren Helden nur mit knapper Not, vom Planeten zu entkommen, Während sich Luke Skywalker daraufhin nach Dagobah begibt, um unter Meister Yoda seine Ausbildung zum Jedi-Ritter fortzusetzen, flüchten sich Han, Leia, Chewie und C-3PO vor den imperialen Sternenzerstörern in ein Asteroidenfeld. Als der Hyperraumantrieb des Millennium Falken daraufhin neuerlich versagt, schleppen sie sich mit letzter Kraft zum Planeten Bespin, wo Hans alter Kumpel Lando Calrissian eine Tibanna-Gasmine betreibt. Doch in der Wolkenstadt lauert auf die Rebellen eine Falle…
Review:
Die Folgenreich-Hörspiele zur Original-Trilogie sind ja alle gleichzeitig entstanden – und auch veröffentlicht worden. Dementsprechend war zu erwarten, dass "Das Imperium schlägt zurück" meinem bei "Neue Hoffnung" geschilderten Eindruck weitestgehend folgen würde – und so kam es dann auch. Insgesamt fällt auf, dass die Hörspiele grundsätzlich von der Produktion her sehr gut und hochwertig gemacht sind, wobei sie natürlich davon profitierten, dass ihnen die Original-Tonspuren der DVD zur Verfügung standen, und man somit lediglich ein bisschen schneiden und durch Erzähler Joachim Kerzel da und dort das Geschehen, welches sich sonst auf der Leinwand/dem TV-Schirm abgespielt hat, beschreiben zu lassen. Eben dies geschah mir hier, wie schon bei "Neue Hoffnung", wieder etwas zu umfangreich. Ich weiß, dass das Hörspiel den Anspruch stellt, auch ohne Kenntnis der Filme zu funktionieren, dennoch glaube ich, dass sich der Erzähler da und dort hätte etwas mehr zurückhalten und man stärker auf die Phantasie des Hörers hätte vertrauen können. Ich habe mir beispielsweise aus den Tonspuren der DVD meine eigenen Hörspiele zur Original-Trilogie gemacht, und da ich die Filme in- und auswendig kenne, geht mir der Erzähler dort keineswegs ab. Für ein traditionelles Hörspiel wäre das natürlich wiederum zu wenig an Kontext gewesen, aber ich denke, irgendwo in diesen beiden Zugängen befände sich ein gesunder Mittelweg. Wobei es diesmal immerhin keinen Moment wie den Sonnenuntergang auf Tatooine war, wo mir Joachim Kerzel als störend und die Stimmung einer Szene zerstörend aufgefallen wäre.
Dank der qualitativ hochwertigeren Tonspur auf DVD ist auch die Soundqualität diesmal besser und einheitlicher. Dafür fällt wie schon bei "Neue Hoffnung" negativ auf, dass der zweistündige Film auf ein einstündiges Hörspiel heruntergekürzt wurde – wobei ich es diesmal fast noch schlimmer fand als bei "Episode IV". Der hatte ja doch längere Passagen ohne Dialoge – wie z.B. den Einstieg mit den beiden Droiden, wie sie durch die Wüste Tatooines wandeln – wo man kürzen konnte, ohne wesentliches zu verlieren. Diesmal schneidet man aber jedoch teilweise schon in die Handlung hinein, worunter insbesondere Lukes Ausbildung auf Dagobah leidet. Kein Huckepack-Training mit der Warnung, dass die dunkle Seite der Macht verführerisch(er) wäre, keine finstere Höhle in der er Darth Vader – und sich selbst – begegnet, und auch kein "Tu es oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen" inklusive jenes erhebenden Moments, wo Yoda den X-Wing aus dem Sumpf befreit. Mir war leider wieder mal absolut unverständlich, warum man nicht die volle Kapazität einer CD ausgenutzt hat. 10-15 Minuten mehr hätten hier wirklich einen großen Unterschied machen können. Zumal mal auch abseits dieser Kürzungen teilweise richtiggehend durch die Handlung hetzen muss – wobei man immerhin so wichtigen Momenten wie "Nein, ich bin dein Vater" ausreichend Zeit ließ, um die gewünschte Wirkung beim Hörer zu entfalten. Generell machte es – abseits der teils etwas frustrierenden Kürzungen – zweifellos wieder Spaß, sich den Film in dieser Form anzuhören. Wobei ich generell wieder bemerkenswert fand, wie gut die Story auch in diesem Format – und ohne die dazugehörigen Bilder (auch wenn man die als SW-Fan zugegebenermaßen beim Hören ohnehin unweigerlich im Kopf hat) – funktioniert. Wie schon "Neue Hoffnung" kam jedoch auch "Das Imperium schlägt zurück" an den zugrundeliegenden Film letztendlich nicht heran.
Fazit:
Es ist sehr schade: Grundsätzlich sind diese Hörspiele von Folgenreich ungemein professionell gemacht. Dank der Original-Musik, den Sounds sowie den Sprechern aus den Filmen – kein Wunder, griff man doch auf die DVD-Tonspur zurück – kommt beim Hören echtes "Star Wars"-Feeling auf. Leider aber schneidet man sich durch die – künstliche – Beschränkung auf eine Stunde Spielzeit, die technisch nicht notwendig wäre, ins eigene Fleisch, da man als Kenner des Films einfach den einen oder anderen Moment schmerzlich vermisst, und teilweise generell ein wenig durch die Handlung gehetzt werden muss. Zudem wurde mir auch hier wieder etwas zu stark auf die Dienste von Erzähler Joachim Kerzel zurückgegriffen, um das Geschehen zu schildern, anstatt auf die Phantasie des Hörers zu vertrauen. Insgesamt war jedoch auch "Das Imperium schlägt zurück" wieder überaus professionell gemacht. Gerade auch aufgrund des Rückgriffs auf die Original-Tonspur kommt echtes "Star Wars"-Feeling auf. Und die Geschichte an sich ist ja generell über jeden Zweifel erhaben. Wer "Das Imperium schlägt zurück" mal anders erleben will, kann jedenfalls ruhig mal Reinhören.