Eine Kurzgeschichte aus der Film-Ära
Kategorie:
Star Trek (Literatur) -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 03 Oktober 2016
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Titel: |
"Star Trek: Miasma" |
Originaltitel: |
"Star Trek: Miasma" |
Bewertung: |
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Autor: |
Greg Cox |
Übersetzung: |
Susanne Picard |
Umfang: |
134 Seiten |
Verlag: |
CrossCult (D), Pocket Books (E) |
Veröffentlicht: |
08. September 2016 (D), 22. Februar 2016 (E) |
ISBN: |
978-3-95981-270-2 |
Kaufen: |
Kindle (D), Kindle (E) |
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Kurzinhalt:
Auf dem Weg zu einem diplomatischen Treffen empfängt die U.S.S. Enterprise von einem nahegelegenen Planeten der Klasse M ein Signal. Sowohl der Computer als auch Lieutenant Uhura tun sich zu Beginn schwer, einzuschätzen, ob es sich dabei um einen Notruf, eine Einladung oder eine Warnung handelt. Captain Kirk besinnt sich jedoch auf die zentrale Mission der Sternenflotte, und beschließt – sehr zum Missfallen der an Bord befindlichen Diplomaten – dem Planeten einen Besuch abzustatten, und dem Signal auf den Grund zu gehen. Während er an Bord verbleibt, führt Commander Spock den Landetrupp an, dem neben drei Sicherheitsoffizieren auch Doktor McCoy und Lieutenant Commander Chekov angehören. Aufgrund von Interferenzen in der Atmosphäre ist es nicht möglich, hinunterzubeamen, weshalb das Außenteam mit einem Shuttle hinunterfliegt. Als man aufgrund der Turbulenzen zur Sicherheit die Schilde aktiviert, löst dies eine Entladung aus, und das Shuttle stürzt ab. Kurz darauf muss der Landetrupp erkennen, dass auf dem Planeten gefährliche, egelartige Kreaturen lauern – und aufgrund von leicht entzündlichen Nebelschwaden scheidet der Phaser zur Verteidigung aus. Während Captain Kirk an Bord der Enterprise zunehmend unruhig wird, und schließlich zusammen mit Saavik in einem Shuttle aufbricht, um das Außenteam zu retten, kämpfen Spock, McCoy, Chekov & Co. ums Überleben…
Review:
"Miasma" ist ein weiteres der kurzen eBooks, die Pocket Books vor ein paar Jahren zu den diversen "Star Trek"-Serien zu veröffentlichen begann, und hat dank des Cross Cult-Verlags nun auch recht schnell den Weg zu uns gefunden. Von einer solchen Kurzgeschichte darf man sich natürlich was die Komplexität der Handlung betrifft nicht zu viel erwarten, insgesamt konnte mir das hier erzählte Abenteuer soweit aber gut gefallen. Die größte Stärke ist dabei das gewählte Setting in der romantechnisch noch eher unerschlossenen Ära der Filme. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass die Grundidee rund um einen Shuttleabsturz unter Spocks Kommando an "Notlandung auf Galileo 7" erinnert, macht "Miasma" deutlich, wie sehr sich die Figuren in den Jahren dazwischen weiterentwickelt haben. Vor allem Spock nimmt nun auf die Gefühle seiner Mitmenschen deutlich mehr Rücksicht; zugleich weiß aber auch McCoy dessen logisch-analytischen Zugang mehr zu schätzen. Jedenfalls: Wie sie sich nun an diesem reiferen Punkt ihres Lebens einer ähnlichen Herausforderung stellen müssen, machte für mich den größten Reiz von "Miasma" aus. Die Story selbst hingegen ist nichts Besonderes, wobei vor allem die Idee eines "Monsterplaneten" etwas abgedroschen wirkt. Zudem kam auch zum Ende hin aufgrund des logischerweise guten Ausgang des Geschehens keine Spannung auf. Zumal sich die Angriffe der Egel mit der Zeit doch etwas abnutzten; hier wirkt "Miasma" trotz seines Novellen-Charakters fast eine Spur zu lang. Interessant war dafür die Betrachtung der tieferen Verbindung, die zwischen Spock und Saavik existiert (und es für mich wieder einmal umso bedauerlicher machte, dass statt ihr eine damals völlig unbekannte Valeris zur Verräterin gemacht wurde; man stelle sich nur mal vor, wie viel schockierender und emotionaler das gewesen wäre). Und die Lebensbedingungen an Bord des Planeten sowie die egelartigen Monster waren gut beschrieben. Mir persönlich wäre es aber lieber gewesen, wenn Greg Cox die Story rund um Spocks "Blutopfer" nicht gar so aufgebauscht hätte.
Fazit:
"Miasma" erzählt eine nette kurze Geschichte aus der Ära der Filme. Dabei stach für mich vor allem positiv hervor, wie das im Vergleich zur TOS-Folge " Notlandung auf Galileo 7" sehr ähnliche Szenario deutlich machte, wie sehr sich insbesondere Spock, aber auch McCoy, in dieser Zeit weiterentwickelt haben. Auch die Thematisierung der besonderen Verbindung, die zwischen Saavik und Spock nach ihren Erlebnissen auf dem Genesis-Planeten besteht, fand ich gelungen. Der Nebenplot rund um die sich beschwerenden Diplomaten war jedoch (trotz netter Referenz auf eine frühere Episode) überaus marginal, vernachlässigbar und klischeehaft. Und vor allem zum Ende hin verlor "Miasma" insofern ein bisschen an Reiz, als Greg Cox die Spannungsschraube rund um Spocks Zustand doch etwas zu stark anzog, was aufgrund des allen Fans bewussten Ausgangs von vornherein zum Scheitern verurteilt war – weshalb ich es vorgezogen hätte, hier nicht gar so dick aufzutragen. Als kurzes Abenteuer für zwischendurch war "Miasma" aber durchaus nett.
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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