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Star Wars - Episode V: The Empire Strikes Back Drucken E-Mail
Die Romanfassung des wohl besten Star Wars-Films Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 11 September 2016
 
Titel: "Star Wars - Episode V: Das Imperium schlägt zurück"
Originaltitel: "Star Wars: The Empire Strikes Back"
Bewertung:
Autor: Donald F. Glut, nach einer Story von George Lucas
Übersetzung: Tony Westermayr
Umfang: 208 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Ballantine Books (E)
Veröffentlicht: 1980 (E)
ISBN: 978-0-345-32022-0 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Erst vor wenigen Wochen haben sich die Rebellen auf dem Eisplaneten Hoth häuslich eingerichtet, da wird die Basis schon vom Imperium aufgespürt. In der nachfolgenden, erbitterten Schlacht lassen zahlreiche Rebellen ihr Leben. Luke Skywalker kann indes mit seinem X-Wing entkommen, steuert jedoch statt des vereinbarten Treffpunkts auf Geheiß von Obi-Wan Kenobi vielmehr Dagobah an, wo er sich mit Yoda treffen soll, um seine Ausbildung abzuschließen. Dort angekommen erlebt Luke jedoch eine Überraschung, ist der Jedi-Meister doch nicht das, was Luke sich erwartet hat. Han, Leia und Chewie gelingt es indes mit Hilfe eines Tricks, sich trotz des versagenden Hyperraumantriebs des Millennium Falken dem Griff des Imperiums zu entziehen. Mit letzter Kraft schleppen sie sich nach Bespin, wo sie von Hans altem Kumpel Lando Calrissian empfangen werden. Doch in der Wolkenstadt laufen sie Darth Vader geradewegs in die Falle…

Review: Eine Romanfassung eines derart auf Spektakel und Action ausgerichteten Films wie der "Star Wars"-Reihe zu schreiben, ist zweifellos eine Herausforderung, die manche Autoren besser bewältigen (siehe Matt Stovers grandiose Adaption zu "Die Rache der Sith") als andere (man nehme nur Terry Brooks schwache Romanversion zu "Die dunkle Bedrohung" – wobei dieser natürlich auch unter dem nicht überragenden Drehbuch von George Lucas litt). Alan Dean Foster ist ja ein kleiner Experte für solche Adaptionen (siehe u.a. auch die "Alien"-Filme), und machte bei "Star Wars" einen wirklich guten Job, wobei seine Fassung zweifellos auch enorm von den Unterschieden zwischen dem ursprünglichen Drehbuch und dem fertigen Film profitierte, die seiner Romanversion einiges an zusätzlichem Reiz verschaffte. Donald F. Glut, bei dem sich die Differenzen – wenn auch vorhanden – doch eher in Grenzen halten, tut sich ungleich schwerer, den sehr actionreichen und von Spektakel und Spannung lebenden Film (der zudem von Irvin Kerschner optisch eindrucksvoll inszeniert wurde) auf schnödes Papier zu übertragen. Die Stärke der Story an sich kommt zwar auch in seiner Adaption durch – aber ähnlich zu packen wie der Film vermag er leider nicht. Dies liegt einerseits daran, dass er die Action zwar solide, aber nicht übermäßig mitreißend beschreibt. Nicht jedem Autor gelingt es, solche Momente – die natürlich generell als Film besser wirken – gelungen umzusetzen, und Glut wurde ich diesbezüglich jetzt nicht unbedingt zu den Experten zählen. Zudem verabsäumt er es, dem Drehbuch durch eine stärkere Betrachtung der Figuren, ihrer Gedanken- und Gefühlswelt noch mehr Tiefe zu verleihen (als es der Film nicht ohnehin schon tat), oder ihn durch zusätzliche Szenen zu bereichern.

Letztendlich beschränkt er sich darauf, das Drehbuch wiederzugeben, und abseits der Dialoge das, was sich auf der Leinwand abspielt, solide zu beschreiben – was seinen Roman insgesamt leider doch etwas überflüssig macht. Zumal die Unterschiede, die sich im Großen und Ganzen auf die Dialoge beschränken, allesamt nicht sonderlich aufregend sind. Ja, man merkt deutlich, dass diese teilweise – gerade auch was Han Solo betrifft – während der Dreharbeiten noch verändert wurden (vermeintlich zu einem Großteil dank Harrison Ford), was sich nicht nur aufs berühmte "Ich weiß" bezieht (wobei er auch im Roman nicht einfach nur "Ich liebe dich auch" sagt, sondern sinngemäß "Vergiss es nur nicht, denn ich werde zurückkommen"), sondern noch auf einige andere Szenen (so sagt er im Roman, nachdem er vom "Verhör" zurückgebracht wird, zu Chewie, dass es ihm gut gehe, statt "Ich fühl mich furchtbar."). Vereinzelt wurde auch die Szenenabfolge leicht verändert; so besucht Luke im Roman die Höhle erst nach seinem gescheiterten Versuch, den X-Wing aus dem Sumpf zu befreien. Und vereinzelt gibt es auch ein paar kleinere, zusätzliche Momente. Letztendlich fand ich jedoch diese, sowie generell die Unterschiede zwischen Roman und Film an sich, unerheblich. Dass seine Adaption dennoch recht gut zu unterhalten vermag, ist somit in erster Linie der Geschichte zu verdanken, die selbst in dieser auf Text runtergebrochener Form immer noch gut zu unterhalten und stellenweise zu begeistern versteht.

Fazit: Donald F. Glut machte es sich bei seiner Adaption des Drehbuchs doch ein bisschen leicht: Er nutzt die größeren Möglichkeiten für Charaktertiefe im Vergleich zu Filmen kaum aus, und beschränkt sich in erster Linie darauf, die Dialoge zu übernehmen, und um Beschreibungen der Szenen bzw. Ereignisse anzureichern. Wo Alan Dean Fosters Romanfassung zu "Star Wars" durch die zahlreichen Unterschiede zum fertigen Film zusätzlichen Reiz bezog, deckt sich "The Empire Strikes Back" im Wesentlichen mit dem, was auf der Kinoleinwand zu sehen war, und die wenigen Unterschiede – die sich in erster Linie auf die Dialoge beschränken – halte ich letztendlich für unwesentlich, und sind keineswegs interessant genug, um den Roman allein deswegen interessant und empfehlenswert zu machen. Natürlich kann die Story aufgrund des starken Drehbuchs auch in dieser auf reinen Text heruntergebrochenen Form immer noch gefallen. Doch so wie die meisten Romanfassungen von sehr actionlastigen Filmen leidet auch "The Empire Strikes Back" darunter, dass beschriebene Action halt nie so packend ist, als wenn man sie auf der Leinwand verfolgt. Letztendlich ist die Romanversion von "Episode V" solide, und es ist zweifellos nicht uninteressant, sie als "Star Wars"-Fan mal gelesen zu haben. Insgesamt lautet mein Urteil allerdings: Der Film war besser.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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