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Warten in der Ewigkeit Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Girl Who Waited
Episodennummer: 6x10
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 10. September 2011
Erstausstrahlung D: 07. März 2012
Drehbuch: Tom MacRae
Regie: Nick Hurran
Hauptdarsteller: Matt Smith als The Doctor, Karen Gillan als Amy Pond, Arthur Darvill als Rory Williams.
Gastdarsteller: Josie Taylor als Check-In Girl, Imelda Staunton als Voice of Interface u.a.

Kurzinhalt: Eigentlich wollte der Doktor Rory und Amy für eine kleine Auszeit zu einem der berühmtesten Urlaubsort der Galaxis besuchen. Leider erreicht er den Planeten Apalapucia jedoch erst, nachdem eine tödliche Seuche über diesen hergefallen ist. Die Bewohner des Planeten haben für jene Mitglieder ihres Volkes, die daran erkrankt sind, eigene Zentren eingerichtet. Während sich die Infizierten in Kammern mit einem beschleunigten Zeitstrom begeben, können ihre Familienmitglieder sie mit Hilfe von großen Lupen beobachten und immer wieder mit ihnen in Kontakt treten. So sind die zum Tode verdammten wenigstens nicht ganz alleine. Während der Doktor und Rory sich in die Kammer für die Gesunden begeben haben, verschlägt es Amy nun unbeabsichtigt in jene der Erkrankten, woraufhin sie in einem beschleunigten Zeitstrom landet. Der Doktor versucht, sie daraus wieder zu befreien, erwischt jedoch versehentlich den falschen Zeitstrom: Als es Rory endlich gelingt, sie ausfindig zu machen, sind aus ihrer Sicht bereits 36 Jahre vergangen…


Review: Episodenbild (c) BBC Falls den diversen Justizserien, die ich in meinem Leben bislang gesehen habe, vertraut werden kann, gibt es im amerikanischen Rechtssystem gibt es den Begriff der "Frucht vom vergifteten Baum". Heißt so viel wie: Ich kann die besten und belastendsten Beweise gesammelt haben, aber wenn ich an diese durch illegale Methoden gelangt bin, sind sie unzulässig. Eben daran musste ich bei "Warten in der Ewigkeit" insofern denken, als das weitere Ergebnis teilweise ja wirklich phantastisch ist, und uns einige tolle und berührende Momente beschert. Doch dafür, dass es überhaupt so weit kommen kann, waren leider ein paar Plotkonstrukte notwendig, die mir doch teilweise an den Haaren herbeigezogen schienen. Angefangen bei der Tatsache, dass Rory und der Doktor nicht auf Amy warten, dass Rory ihr nicht sagt, welchen der beiden Knöpfe sie drücken soll (und sie natürlich just den anderen erwischt), bis hin zum vermeintlichen Logikfehler, dass die beschleunigten Zeitströme angesichts der Tatsache, dass die Seuche für die Zweiherzwesen des Planeten binnen 24 Stunden tödlich ist, nicht wirklich Sinn ergibt. Insofern muss man leider doch einiges schlucken, um die Ausgangssituation akzeptieren zu können.

Davon abgesehen konnte mir "Warten in der Ewigkeit" aber wirklich gut gefallen. Schon allein die Idee, dass Amy 36 Jahre auf den Doktor und Rory warten musste, und dementsprechend verbittert ist, kann gefallen, und führt zu zahlreichen gelungenen Szenen. Zumal die alte Amy vom Make Up her sehr überzeugend umgesetzt ist (wie mir generell die Produktionsqualität, sei es Design und Umsetzung der futuristischen Roboter, die Sets und Locations, oder auch Murray Golds Musik, wieder einmal großartig gefallen konnte), und auch von Karen Gillan phantastisch gespielt wird. Noch interessanter wird das Ganze dann aber, wenn man das zentrale Dilemma der Folge vorstellt: Denn Rory kann nur eine der beiden Amys retten – und auch dies nur, wenn die alte Amy ihm dabei hilft. Dies würde jedoch insoweit ihren Tod bedeuten, als damit die 36 Jahre – und alles, was sie darin erlebt hat – ausgelöscht würden. Erst ein längeres Gespräch mit ihrem jüngeren Ich – die erste von zahlreichen phantastischen Szenen der Folge – kann sie davon überzeugen, und das auch nur, wenn Rory und der Doktor versprechen, sie beide zu retten und auf der TARDIS mitzunehmen. Was uns zur wohl größten Stärke der Folge führt: Denn dem Doktor ist bewusst, dass dies nie funktionieren kann, jedoch lügt er Amy (und Rory) an, um so die junge Amy retten zu können. Was dann schließlich zu einer der bisher besten Szenen der sechsten Staffel führt, als der Doktor die Tür der TARDIS vor der älteren Amy zuschlägt und Rory sagt, dass er sie zuhalten soll – denn in dem Moment, wo er die alte Amy hineinlässt, würde ihre jüngere Version verschwinden. So einen starken Eindruck wie in dieser Szene, wenn er dem Doktor wütend vorwirft "This isn't fair, you're turning me into you!" hat Rory bei mir in der ganzen Serie bislang noch nicht hinterlassen. Wundervoll auch Amys sanfte Bitte "Don't let me in", da sie weiß, dass sie in dem Moment, wo sich die Tür auch nur einen Spalt öffnet, um ihr Überleben kämpfen würde. Es ist ein phantastischer, berührender und hochdramatischer Ausklang – doch so sehr mich dieser auch begeistert haben mag, aber ganz ungestraft kann ich "Warten in der Ewigkeit" angesichts der dafür erforderlichen, konstruierten Ausgangssituation leider nicht davonkommen lassen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC So toll die Handlung in weiterer Folge auch ist, aber damit es überhaupt erst soweit kommen konnte, war man leider doch auf einige doch eher konstruiert wirkende Entwicklungen angewiesen, und muss zudem das eine oder andere potentielle Logikloch ausblenden. Schafft man es jedoch, diesbezüglich das Hirn auszuschalten, wird in weiterer Folge das Herz auf wunderbare Art und Weise angesprochen. Denn alles rund um die alte Amy konnte mir wirklich gut gefallen, angefangen bei Karen Gillans phantastischer Performances, dem großartigen Alters-Makeup, zahlreichen starken Momenten (wie z.B. wenn sich beide Amys miteinander unterhalten), sowie vor allem dann auch dem hochdramatischen, emotionalen Finale, als sich herausstellt, dass der Doktor sie alle angelogen hat, und Rory eine schwere Entscheidung treffen muss. All das war dann wirklich phantastisch, und auch die Produktionsqualität konnte in allen Belangen wieder einmal voll und ganz überzeugen. Einen gewissen bitteren Nachgeschmack hinterließ die konstruierte Ausgangssituation bei mir aber leider schon.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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