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Star Trek: Gold Key Archives - Vol. 3 Drucken E-Mail
Sechs weitere phantastische "Star Trek"-Comics Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 01 August 2016
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek: Gold Key Archives - Volume 3"
Bewertung:
Autoren: Len Wein & Arnold Drake
Künstler: Alberto Giolitti & Giovanni Ticci
Farben: Digikore Design Limited
Cover: Michael Stribling
Umfang: 170 Seiten
Verlag: IDW Publishing
Veröffentlicht: 14. April 2015
ISBN: 978-1-63140-231-9
Kaufen: Hardcover (E), Kindle (E)
 

Inhalt & Review: Nachdem mich der zweite Sammelband aufgrund der dort enthaltenen Einzelcomics ein bisschen enttäuscht hat, bot Volume 3 wieder genau die richtige Mischung aus Nostalgie und Einfallsreichtum, für die ich die Gold Key-Comics (zumindest jene paar Ausgaben, die ich kannte) als Kind so liebte. "Dark Traveler" ist bereits ein phantastischer Einstieg: Ein Reisender mit großer Macht entführt die Enterprise, damit sie ihn nach Hause bringen. Doch das einstige Utopia hat in seiner Abwesenheit seinen Untergang erlebt, ausgelöst von seinem rachsüchtigen Bruder, der mit einer Roboterarmee die Kontrolle über den Planeten übernommen hat – während sich die mittlerweile müßig gewordenen Bewohner nicht mehr wehren konnten. Zusammen mit der Enterprise-Crew versucht er nun, seinen Planeten wieder zu befreien. Der Kampf gegen einen Bösewicht am Ende mag etwas gar typisch sein, und aufgrund dessen Riesen-Roboters auch wieder recht trashige Züge tragen, aber die Grundidee einer untergegangenen Utopias fand ich faszinierend. Zudem verband ich an diesen Comic insofern wieder nostalgische Erinnerungen, als das einer jener war, der im Sammelband des Condor-Verlags enthalten war. "The Enterprise Mutiny" konnte mit dem ersten Comic zwar nicht mehr ganz mithalten, bot aber ebenfalls gute Unterhaltung. Das Aufeinandertreffen mit einer Wirbelsturm-artigen Anomalie ist genau jene Form der Fantasie, die ich an diesen Comics so schätze, und die Auflösung am Ende rund um den ausgetauschten Kirk war auch nett. Lediglich die optisch ungewohnte Umsetzung der Klingonen, die wenn sie nicht als solche bezeichnet würden nicht wiederzuerkennen wären, drückt den Gesamteindruck ein wenig (aber zur optischen Gestaltung generell später noch mehr).

"Museum at the End of Time" fand ich in erster Linie deshalb faszinierend, weil die Grundidee stark an die Episode "Die Zeitfalle" der Zeichentrickserie erinnert. In beiden Fällen wird die Enterprise mit einem klingonischen Schiff in einer Art anderen Dimension gefangen, und müssen sie zusammenarbeiten, um wieder zu entkommen. Während man bei TAS auf Kor zurückgriff, muss hier hingegen ein unbekannter Klingone (die wie schon bei "The Enterprise Mutiny" unkenntlich gezeichnet wurden) herhalten; mit Kontinuität hatte man es halt bei Gold Key nicht so. Die Geschichte selbst ist jedenfalls soweit ganz nett, aber auch nichts Besonderes, und abseits der dortigen Schwächen und Kontinuitätsfehler fand ich die Idee insgesamt bei "Die Zeitfalle" etwas besser umgesetzt. Lesbar und unterhaltsam ist "Museum at the End of Time" aber allemal. "Day of the Inquisitors" war für meinen Geschmack die schwächste der hier enthaltenen Geschichten. Wie schon bei "Brot und Spiele" trifft die Enterprise-Crew wieder einmal auf eine mittelalterliche Zivilisation. Auffällig ist hier in erster Linie der Auftritt einer neu geschaffenen Gastfigur – eine blonde Offizierin – sowie das schräge Titelbild. Normalerweise nehmen diese ja quasi ein späteres Ereignis vorweg, in diesem Fall kommt es zu diesem bestimmten Moment – wo sich Spock für ihn auch äußerst untypisch verhält – gar nicht. Die Story ist soweit ganz nett, aber halt na ja. Mit "The Cosmic Cavemen" – die erste Geschichte, die statt von Len Wein von Arnold Drake geschrieben wurde" – geht es dafür dann wieder steil aufwärts. Mit Spocks Gesicht, das in Stein gemeißelt und von der dortigen Zivilisation als Gott verehrt wird, gibt es von Anfang an ein interessantes Mysterium. Zudem bekam in der Geschichte endlich mal Scotty mehr zu tun, verliebt sich diese doch in die Priesterin und Anführerin der dortigen Zivilisation. Nicht unbedingt übermäßig tiefgründig, aber sehr unterhaltsam.

Die letzte Geschichte, "The Hijacked Planet", war für mich dann neben "Dark Traveler" der Höhepunkt der Sammlung. Eine wirklich faszinierende Grundidee – Stichwort ein miniaturisierter Planet – eine interessante und wendungsreiche Geschichte, ein sich entgegen der ursprünglichen Vermutung wie aus der Serie gewohnt rein logisch verhaltender Spock, ein packendes Finale… ach, einfach nur schön. Das war jedenfalls wirklich eine tolle Story, die auch den Charme und Flair der klassischen Serie prima eingefangen hat (wenn auch das mit der Miniaturisierung für diese wohl zu phantastisch gewesen und eher in die Zeichentrick-Serie gepasst hätte). Was die künstlerische Gestaltung betrifft, sind im Verlauf von Volume 3 ebenfalls deutliche Steigerungen zu bemerken. "Dark Traveler" ist noch ein völliger Kontinuitätsbruch, was vor allem bei den Uniformen auffällt: Spock hat eine blaue Uniform, alle anderen sind in grün gekleidet. Und auch der Feuerstrahl aus dem Warptriebwerk sticht wieder mal negativ hervor – zum Glück hat dieser bei dem Comic aber wenigstens zugleich seinen letzten Auftritt. Bei "The Enterprise Mutiny" konnten mir insbesondere die Weltraumaufnahmen sehr gut gefallen, neben den Uniformfarben sticht aber vor allem Kirk negativ hervor, der vom Gesicht her kaum zu erkennen ist, und teilweise eher an Pike erinnert (was umso seltsamer sind, als Spock und McCoy sehr gut getroffen sind). Und die Klingonen hatte ich ja schon erwähnt. Eine deutliche Steigerung ist dann in erster Linie wieder ab "The Cosmic Cavemen" zu erkennen, wo – abseits der eher orangen als goldgelben Uniform Kirks – alle endlich ansatzweise die aus der Serie bekannten Uniformfarben tragen (vor allem der erste Auftritt der "Rothemden" sticht hier positiv hervor). Generell sind die Farben knalliger als zuvor. Und vor allem die – mit einem leichten Blaustich versehene – Enterprise ist wunderschön gezeichnet. Mit modernen Comics ist zwar selbst das nicht zu vergleichen, aber innerhalb der Sammelbände stellt es eine deutliche Steigerung dar.

Fazit: Die Geschichten mögen zwar in ihrer Qualität wieder etwas schwanken, konnten mir insgesamt aber wieder deutlich besser gefallen als jene aus "Volume 2", wobei es mir vor allem die erste und die letzte der hier versammelten Stories angetan hatten. Trotz aller nach wie vor vorhandenen Kontinuitätsfehler und der teils mit der Serie brechenden visuellen Gestaltung fingen auch die hier enthaltenen Geschichten den Charme und Flair der klassischen Serie sehr gut ein, und ergänzen sie um den sehr fantasievollen und teils kindlich-naiven Charakter der Zeichentrickserie (was sogar so weit geht, dass es bei einem Comic zu einer interessanten thematischen Überschneidung kommt). Was die Zeichnungen betrifft, steigern sich die hier enthaltenen Comics ebenfalls im Verlauf. Nach "Dark Traveler" sind die Raketentriebwerke der Enterprise endlich Geschichte, und nach dem vierten hier enthaltenen Comic werden auch die grünen Uniformen, mit denen alle außer Spock herumliefen, endlich eingemottet, und erstrahlten endlich (fast) in den aus der Serie bekannten Farben. Damit sind also auch die Kinderkrankheiten der alten "Gold Key"-Comics ab "The Cosmic Cavemen" Geschichte – weshalb ich mich nun schon umso mehr auf die weiteren Sammelbände zur Reihe freue.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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