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Star Wars - Empire: The Wrong Side of the War Drucken E-Mail
Showdown der Söhne Tatooines auf Kalist VI Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 26 Juni 2016
 
Titel: "Star Wars - Empire: The Wrong Side of the War"
Bewertung:
Autoren: John Jackson Miller & Welles Hartley
Zeichnungen: Brian Ching & Davidé Fabbri
Tusche: Christian Dalla Vecchia
Farben: Michael Atiyeh, Davidé Fabbri & Neziti Domenico
Lettering: Michael David Thomas
Cover: David Michael Beck
Umfang: 144 Seiten
Verlag: Dark Horse (E)
Veröffentlicht: 27. Dezember 2006 (E)
ISBN: 978-1-5930-7709-9 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Der imperiale Lieutenant Janek Sunber, der Held der Schlacht von Maridun, wird zur Gefangenenbasis auf Kalist VI versetzt. Neben arbeitenden Sklaven – etwas, dass ihn nach wie vor beunruhigt – wird auch der Rebell Jorin Sol dort festgehalten, der über die Information verfügt, wie die Rebellen ihre neuen Standorte auswählen, sobald sie vom Imperium angegriffen und vertrieben werden. Die Rebellen unternehmen daher einen Befreiungsversuch, in dem sich eine kleine Truppe, angeführt von Luke Skywalker, als Besatzung eines imperialen Frachters ausgibt. Zuerst verläuft der Plan wie am Schnürchen – bis Janek Sunber, der ebenfalls auf Tatooine aufgewachsen ist, auf einmal seinen alten Freund Luke Skywalker erkennt…

Review: Die Inhaltsangabe bezieht sich auf den titelspendenden, fünfteiligen "The Wrong Side of the War"-Zyklus, der in diesem Sammelband enthalten ist. Darüber hinaus befindet sich darin auch noch der Einzel-Comic "A Model Officer", über einen imperialen Offizier der in die Schusslinie von Darth Vader gerät (woran, wie sich letztendlich herausstellt, ein verräterischer Kanonier verantwortlich ist). Dieser ist zwar soweit ganz nett und ok, letztendlich aber eher belanglos, und ist somit auch kaum in die Bewertung dieses Sammelbands eingeflossen. Die fünfteilige Hauptstory war da schon weitaus interessanter. Diese setzt nun die Geschichte von Janek Sunber fort, den wir bereits in früheren Comics der "Empire"-Reihe (die mit diesem Zyklus hier nun abgeschlossen wird) kennengelernt haben, und der u.a. genau das verkörpert, was mir an dieser Reihe so gefallen hat: Den Krieg gegen die Rebellen mal aus der Perspektive des Imperiums zu betrachten, und dabei auch deutlich zu machen, dass nicht alle Imperiale Offiziere böse waren. Sunber wird uns als Mann mit festen moralischen Grundsätzen und einem Gewissen vorgestellt, der versucht, das Imperium von innen heraus in die richtigen Bahnen zu lenken, und einen Unterschied zu machen. Wie z.B., wenn er verhindert, dass ein anderer Offizier eine Gefangene vergewaltigt. Zwar wird sein Glauben ans Imperium durch das teils brutale Vorgehen sowie Praktiken wie Sklavenarbeit immer wieder erschüttert, jedoch (noch) nicht so weit, um den Imperium auch wirklich den Rücken zu kehren.

Mit Luke Skywalker wird hier nun quasi sein Gegenstück präsentiert. Ein junger Mann, ähnlich aufgewachsen wie er, der sich – wenn auch eher zufällig – den Rebellen angeschlossen hat, um für Gerechtigkeit und Freiheit zu kämpfen. In "The Wrong Side of the War" kommt es nun zum Wiedersehen zwischen den beiden, und eben dieses war für mich auch das Beste an diesem Comic (nicht, dass der Rest nicht auch gut gewesen wäre). Man kann beide Seiten des Arguments nachvollziehen, und merkt, dass sich beide ähnlicher sind, als sie denken mögen. Beide kämpfen für ihre Sache, glauben auf der richtigen Seite zu stehen, und verfügen über ein großes Maß an Ehre und Loyalität. Sehr gut gefällt mir zudem, dass hier – wie während der "Empire"-Reihe ja öfter – auch die Taten der Rebellen nicht immer ganz kritiklos betrachtet werden. So nutzt die junge Rebellin Deena Shan die Gefühle eines imperialen Offiziers für sie, um ihn und seine Truppen in eine Falle zu locken, aus der sie nicht lebend zurückkommen sollten. Heiligt der Zweck wirklich immer die Mittel? Zudem war man eigentlich nur deshalb dort, um Jorin Sol zu befreien. Erst die Bestimmtheit von Luke Skywalker und einigen anderen sorgt dafür, dass man auch Bemühungen unternimmt, um die dort gefangenen Sklaven zu befreien. Natürlich läuft es letztendlich auch hier darauf hinaus, dass die Rebellen die Guten – oder zumindest die "Besseren" – sind. Dennoch bietet uns man hier deutlich mehr Graustufen, als das in den Filmen der Original-Trilogie der Fall war, und das gefiel mir ausgesprochen gut.

Auch davon abgesehen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Zwar bot sie auch die eine oder andere packende, actionreiche Stelle, letztendlich war sie aber sehr charakterorientiert, und stellte die Figuren – insbesondere natürlich Sunber und seinen inneren Konflikt – in den Mittelpunkt. Leider gibt es auch einen Punkt, wo "The Wrong Side of the War" in meinen Augen (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht ganz mit Teilen der "Empire"-Reihe mithalten kann, und das ist die künstlerische Gestaltung. Diese ist zwar grundsätzlich gut; die Zeichnungen sind detailliert, und die Farbgebung soweit gelungen. Aber eine ähnliche Brillanz und Imposanz wie bei den letzten beiden Sammelbänden, wo jeweils Michael Atiyeh (mein Lieblings-Kolorist) für die Farben verantwortlich war, erreichen die Comics hier leider nicht ganz. Für meinen Geschmack hätten diese einfach nur eine Spur kräftiger ausfallen dürfen. Und auch die Illustrationen, obwohl grundsätzlich nett anzusehen, fand ich nicht ganz so beeindruckend und ausdrucksstark, wie ich das im Verlauf der Reihe schon mal gesehen habe. Nicht falsch verstehen, ich will die künstlerische Gestaltung der Comics hier keinesfalls schlecht reden. Sie ist immer noch sehr gut und deutlich über dem anzusiedeln, was die "Star Wars"-Comics in den 80ern und frühen 90ern geboten haben. Aber ein bisschen schade fand ich es schon, dass die aus der "Empire"-Reihe herausragende Handlung nicht auch durch eine ebensolche Optik widergespiegelt wird.

Fazit: Der Sammelband "The Wrong Side of the War" schließt die "Empire"-Reihe auf überaus gelungene Art und Weise ab. Der hier ebenfalls enthaltene Einzelcomic "A Model Officer" fällt zwar dabei im Vergleich zur fünfteiligen Haupthandlung etwas ab, da doch ein wenig belanglos, hat letztendlich jedoch auf die Wertung kaum eine Auswirkung. Denn eben diese hat mich aufgrund der wieder einmal sehr ausgewogenen Darstellung des Konflikts zwischen den Rebellen und dem Imperium, mit Helden auf beiden Seiten, sehr gut gefallen. Höhepunkt war dabei für mich das Wiedersehen zwischen Luke Skywalker und Janek Sunber, aber auch davon abgesehen fand ich die Handlung hier sehr unterhaltsam und mit einigen tollen, hervorstechenden Momenten gespickt. Insofern ist es besonders schade, dass just diese herausragende Geschichte nicht von einer ähnlich herausragenden und hervorstechenden künstlerischen Gestaltung begleitet wird. Diese ist zwar sehr gut, aber eben nicht ganz so beeindruckend, wie wir das in der "Empire"-Reihe (u.a. auch zuletzt beim Sammelband "In the Shadows of their Fathers") schon gesehen haben. Insgesamt fand ich jedoch die "Empire"-Comicreihe größtenteils wirklich gelungen, und würde sie allen "Star Wars"-Fans – sofern sie sich vom "Legenden-Status", den diese mittlerweile besitzt, nicht abschrecken lassen – empfehlen.
Christian Siegel

Bewertung: 4/5 Punkten




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