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Das Festival PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Fascination
Episodennummer: 3x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. November 1994
Erstausstrahlung D: 26. Februar 1996
Drehbuch: Philip LaZebnik, Ira Steven Behr & James Crocker
Regie: Avery Brooks
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Majel Barrett als Lwaxana Troi, Philip Anglim als Vedek Bareil Antos, Rosalind Chao als Keiko O'Brien, Hana Hatae als Molly O'Brien u.a.

Kurzinhalt: Auf Deep Space Nine wird das bajoranische Dankbarkeitsfest gefeiert. Die Bewohner der Station freuen sich aus verschiedensten Gründen – oder eben nicht – darauf. So trauert Jake seiner Beziehung mit Mardah nach, die in Kürze ein Studium auf einem fernen Planeten beginnen wird. Miles O'Brien freut sich indes auf einen kurzen Besuch seiner Frau Keiko und ihrer Tochter Molly. Auch Vedek Bareil ist auf dem Weg nach Deep Space Nine, was wiederum Kira Nerys ganz besonders freut. Aber auch Lwaxana Troi, die als Vertreterin von Betazed an den Feierlichkeiten teilnimmt, stattet Deep Space Nine wieder einmal einen Besuch ab, und schmeißt sich sogleich erneut an Odo ran. Jedoch verlaufen die Wiedersehen allesamt nicht wirklich nach Plan. Odo zeigt nach wie vor keinerlei amouröses Interesse an Lwaxana. Kira hat zuerst keine Zeit, da sie das Dankbarkeitsfest vorbereiten muss, und danach scheint sich Bareil auf einmal vielmehr für Jadzia Dax zu interessieren. Diese wiederum hat ein Auge auf Benjamin Sisko geworfen, und dessen Sohn Jake macht wiederum Kira Nerys schöne Augen. Wer oder was ist für dieses ungewöhnlich liebestolle Verhalten der Besatzung von Deep Space Nine verantwortlich?

Denkwürdige Zitate: "How many games of racquetball have we played in the last two months?"
"I don't know. Fifteen, maybe twenty."
"No, try seventy. I've been keeping track of that, too. And you know what all those games have proved to me? That I'm a poor substitute for your wife."
"I could've told you that sixty games ago."
(Julian und Miles haben ihre Freundschaft während Keikos Abwesenheit weiter vertieft.)

"If Ferengi marriages are so wonderful, why are you still single?"
(O'Brien zu Quark, nachdem dieser über Ferengi-Ehen geschwärmt hat.)


Review: Episodenbild (c) CBS Ich weiß ja, dass mich viele große Fans von "Deep Space Nine" teilweise für zu kritisch halten, aber… bezüglich "Das Festival" können wir uns ja wohl hoffentlich alle darauf einigen, dass die Folge scheiße war, oder? Das beginnt schon damit, dass es mir bei dieser Folge wieder einmal viel zu sehr "menschelte", und man sich zu sehr auf soapige Beziehungsgeschichten konzentrierte. Nicht falsch verstehen: Wenn diese dafür da sind, um eine Episode ein bisschen auszuschmücken und auszufüllen, gerne; dann können diese eine Folge durchaus auch schon mal aufwerten. Aber den Fokus auf so etwas brauche ich bei "Star Trek" nicht unbedingt. Wenn ich Liebesgeschichten und/oder Beziehungsdramen sehen will, gibt es dafür andere Serien und Filme. Gleichwohl muss ich feststellen, dass alles rund um Miles und Keiko O'Brien noch das Beste an dieser Folge war. Im Gegensatz zum Rest fühlte es sich plausibel und realistisch an. Zwar war selbst dieser Handlungsstrang nicht perfekt; so war mir Miles' erste, eifersüchtige Reaktion doch etwas zu übertrieben, und machte ihn nicht unbedingt sympathisch. Davon abgesehen war dieser Nebenplot aber so ziemlich das einzige, was "Das Festival" noch ansatzweise gerettet hat.

Gegen den Rest der Folge kam aber leider selbst diese B-Handlung nicht wirklich an. Denn alles rund um das zunehmend liebestolle Verhalten der DS9-Besatzung, wo auf einmal jeder mit jedem in die Kiste steigen will, fand ich einfach nur grauenhaft. Es hätte wohl lustig und unterhaltsam sein sollen, traf nur halt leider – wie so oft bei "Deep Space Nine" – meinen Humor überhaupt nicht. Statt witzig fand ich es somit einfach nur plump, öd, dämlich und peinlich. Sehr konstruiert fand ich auch, dass man sich nicht schon viel früher bezüglich des seltsamen Verhaltens zu wundern beginnt, und die Ursache dafür herauszufinden versucht. Eben jene war mir zudem viel zu offensichtlich. Nun kann ich nicht ausschließen, dass mir die Offenbarung am Ende irgendwo im Hinterkopf noch gesteckt ist, wenn ich auch keine bewussten Erinnerungen mehr an die Folge hatte, mir persönlich war jedenfalls sehr früh klar, dass Lwaxana ihre Liebestollheit aufgrund ihrer empathischen Fähigkeiten quasi ausstrahlt. Jedenfalls fand ich die Folge letztendlich, zumindest soweit es die Haupthandlung betrifft, von Minute zu Minute unerträglicher. Schon der Einstieg hat mich ja nicht sonderlich überzeugt, mit diesen ganzen notgeilen Leuten, die auf die Ankunft ihrer Liebsten warten (Miles, Kira). Aber als sie sich dann völlig willkürlich ineinander zu verschauen begangen, wurde es zunehmend unerträglich, um während Siskos Party dann endgültig Ausmaße anzunehmen, dass ich kurz davor war, die DVD aus dem Player zu nehmen. Da bin ich teilweise wirklich vor Fremdscham in der Couch versunken. Ganz am Ende mag es nochmal eine kurze, nette Szene zwischen Lwaxana und Odo gegeben haben, aber selbst diese war nur dazu da, um etwas auszusprechen, was ja eh schon seit Ewigkeiten offensichtlich ist, nämlich Odos Gefühle für Kira. Damit haben wir Abseits der B-Story – der mit einer anderen Haupthandlung weitaus besser gedient gewesen wäre – also leider nach längeren Zeit wieder einen DS9-Totalausfall.

Fazit: Episodenbild (c) CBS So ins Klo gegriffen haben die DS9-Macher aus meiner Sicht seit der ersten Staffel (genauer gesagt "Die Nachfolge") nicht mehr. "Festival" war in meinen Augen weder amüsant, noch unterhaltsam, oder gar erotisch, sondern einfach nur langweilig, inhaltsarm und nervig. Wenn es das ist, was sich die Macher unter einer auflockernd-lustigen Episode vorstellen, dann hoffe ich jedenfalls, dass mich bei "Deep Space Nine" nicht mehr viele vermeintlich humorvolle Folgen erwarten. Denn zumindest ich fand die Idee rund um die liebestolle DS9-Besatzung einfach nur peinlich, und war spätestens bei Siskos Party kurz davor, abzudrehen. Bis auf die gelungene B-Story rund um Miles und Keiko und ihre Eheprobleme, die sich eine bessere Episode rundherum verdient hätte, hatte mir diese Episode jedenfalls nicht das Geringste zu bieten. Für die gibt es immerhin noch einen halben Gnadenpunkt, wobei selbst sie insofern ein bisschen darunter litt, als ich zwischenzeitlich nicht abschätzen konnte, inwiefern die beiden ebenfalls unter Lwaxanas Einfluss standen. Davon abgesehen war ihr Streit aber wenigstens halbwegs nachvollziehbar, wirkte plausibel und lebensecht. Davon abgesehen war "Das Festival" aber ein einziges Desaster.

Wertung: 1 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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