Kurzinhalt:
Han Solo ist nicht der einzige Schmuggler, den es unfreiwillig in den Kampf zwischen den Rebellen und dem Imperium hineingezogen hat. Auch sein Kollege BoShek gerät auf Stoga zwischen die Fronten. Han selbst führt einstweilen einen neuen Auftrag der Rebellen aus: Er soll auf der Raumstation Void Station Material für die neue Basis einsammeln. Während dieses gerade in den Millennium Falken geladen wird, wagt er ein Sabbacc-Spielchen, das zu einem Wiedersehen mit seiner alten Freundin Sheel Odala führt. Da diese Schulden beim Inhaber von Void Station hat, verrät sie den Schmuggler aber schließlich an diesen. Während sie auf die Ankunft von Darth Vader warten, versucht Jib Kopatha den Standort der Rebellenflotte in Erfahrung zu bringen. Und auf einem abgelegenen, unerforschten Planeten stoßen Luke Skywalker und die Rote Schwadron auf einen seit Jahrzehnten dort verschollenen Soldaten aus den Klonkriegen…
Review:
Der "Clone Wars"-Comic "Last Stand on Jabiim" erzählte die überaus düstere Geschichte des dortigen Kampfes. Dessen Ausgang, als Anakin Skywalker den Rückzug deckte, jedoch die republik-freundlichen Truppen im Stich lassen musste, wird hier nun in "In the Shadows of Their Fathers" wieder aufgegriffen. Das allein fand ich schon sehr cool, nicht zuletzt, da Luke somit hier wieder etwas über seinen Vater erzählt – und erkennen muss, dass dieser (abseits seiner Wandlung zu Darth Vader, von der natürlich kaum jemand etwas weiß) nicht jener strahlend-unfehlbare Held war, als der er ihn gerne sehen würde (wenn auch Anakin damals zugegebenermaßen keine andere Wahl hatte, als sich zurückzuziehen, da die Truppen der Republik haushoch unterlegen waren). Aber auch Vader selbst wird, als er zum Planeten zurückkehrt, mit seinen früheren Taten konfrontiert. Dieser Teil des Comics war für mich zugleich das Highlight von "In the Shadows of Their Fathers". Der eigentliche Plot war zwar auch ok, letztendlich aber nichts Besonderes. Vor allem der Verräter in den Reihen der Freiheitskämpfer war leider überhaupt keine Überraschung, und enorm vorhersehbar. Davon abgesehen war der Plot soweit aber ok, und brachte neben unseren bekannten Helden – darunter u.a. auch Wedge Antilles, der mit seinem X-Flügler im Orbit ein paar Heldentaten vollbringen darf – auch die eine oder andere Figur auf bzw. von Jabiim gut zur Geltung.
Auch optisch war "In the Shadows of Their Fathers" wieder einmal eine Wucht. Mein Lieblings-Kolorist Michael Atiyeh machte die Comics wieder einmal zu einem absoluten Augenschmaus, wobei auch die Zeichner Adriana Melo und Joe Corroney nicht vergessen werden sollen, die ungemein detaillierte und dynamische Illustrationen abliefern. Visuell reihen sich die hier versammelten Comics jedenfalls wieder einmal ganz oben ein. Was jedoch ein wenig abfällt, ist der neben der fünfteiligen, titelspendenden "In the Shadows of Their Fathers"-Saga hier ebenfalls eingebundene "one-shot" "The Price of Power". Die dortigen Wesen erinnerten mich zu stark an Velociraptoren (warum sie von Vader als Schlangen bezeichnet werden, erschloss sich mir nicht), anstatt sich etwas Neues, Originelles zu überlegen (siehe die Cantina-Szene, wo kein Wesen den Eindruck machte, unmittelbar von einem – immer noch oder früher existierenden – Wesen auf der Erde übernommen worden zu sein), und den Plot selbst fand ich ebenfalls wenig spannend und/oder überraschend. Ich hab zwar auch schon schlechteres gelesen, aber im Vergleich zu "In the Shadows of Their Fathers" fiel er doch deutlich ab. Aber das war interessanterweise bei "Last Stand on Jabiim" auch schon so, dass neben dem tollen zentralen Plot noch eine weitere Comic-Geschichte dort versammelt war, die mit diesem nicht mithalten konnte.
Fazit:
Was die künstlerische Gestaltung betrifft, gehört die "Empire"-Reihe für mich mit zum Besten, was uns "Star Wars" in Comic-Form bisher beschert hat. Auch "In the Shadows of Their Fathers" bildet hier wieder keine Ausnahme. Inhaltlich bietet sich insofern ein etwas durchwachsenes Bild, als der hier ebenfalls enthaltene Einzel-Comic "The Price of Power" mit der titelspendenden, dominierenden, fünfteiligen Erzählung rund um den Besuch der Rebellen auf Jabiim nicht wirklich mithalten kann. Letzterer war dafür aber sehr gut, wobei mir insbesondere gefiel, wie Luke Skywalker hier mit den (noch nicht mal größten) Sünden seines Vaters konfrontiert wird. Der eigentliche Plot war zwar teilweise ebenfalls ein bisschen vorhersehbar und klischeehaft, gewann jedoch aufgrund der Vorgeschichte aus den Klonkriegen, und dem damit einhergehenden Schatten, der auf den Figuren – insbesondere Luke sowie dem Anführer der Freiheitskämpfer auf Jabiim – lag. Dementsprechend sollte man aus meiner Sicht "Last Stand on Jabiim" schon kennen, ehe man sich "In the Shadows of Their Fathers" vorknöpft. Zumal sie ohnehin auch für sich genommen für "Star Wars"-Fans wie ich finde absolut lohnenswert sind.
Christian Siegel
Bewertung:
3.5/5 Punkten
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