Originaltitel: Life of the Party Episodennummer: 2x06 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16. Februar 2016 Erstausstrahlung D: 18. Mai 2016 (SyFy) Drehbuch: Eric Pearson Regie: Craig Zisk Hauptdarsteller:
Hayley Atwell als Agent Peggy Carter,
James D'Arcy als Edwin Jarvis,
Chad Michael Murray als Chief Jack Thompson,
Enver Gjokaj als Chief Daniel Sousa.
Gastdarsteller:
Bridget Regan als Dottie Underwood,
Wynn Everett als Whitney Frost,
Reggie Austin als Jason Wilkes,
Currie Graham als Calvin Chadwick,
Lotte Verbeek als Ana Jarvis,
Ray Wise als Hugh Jones,
Casey Sander als Thomas Gloucester,
Kurtwood Smith als Vernon Masters,
John Kerry als Mortimer Hayes,
Hayley McCarthy als Melody u.a.
Kurzinhalt:
Zwar ist es gelungen, Whitney Frost daran zu hindern, sich Atombomben zu beschaffen, doch der eigenen Beschaffung von mehr Nullmaterie, um Dr. Wilkes wieder vollständig und körperlich in die Realität zurückholen zu können, ist man noch keinen Schritt näher. Nun hegt Peggy den verrückten Plan, diese doch direkt von Whitney Frost zu entnehmen. Eine Benefizveranstaltung zugunsten von Calvin Chadwicks Senatoren-Wahlkampf scheint die perfekte Gelegenheit dafür zu bieten – zumal Howard Stark als finanzieller Unterstützer der Kampagne zwei Einladungen erhalten hat. Eine davon wird Jarvis nutzen, und Peggy plant ursprünglich, ihn zu begleiten, und sich selbst um die Mission zu kümmern. Allerdings ist sie nach wie vor schwer verletzt, und daher kaum in der Lage, dies selbst zu bewerkstelligen. Mangels anderer Alternativen sieht sie sich schließlich dazu gezwungen, Dottie Underwood zu rekrutieren, der sie dabei hilft, aus dem Gefängnis auszubrechen. Man trifft alle möglichen Vorkehrungen um zu verhindern, dass sich Dottie einfach so absetzt. Doch wird sie den Auftrag auch wirklich ausführen?
Review:
"Der Feind muss helfen" hat mir wieder besser gefallen als die Episode davor. Neben dem wieder ernsteren Ton bzw. dem zurückgefahrenen Humor, der mir nicht mehr den Eindruck vermittelte, mich in eine Comedy-Serie und/oder Parodie verirrt zu haben, lag dies in erster Linie am Auftritt von Dottie Underwood, die sich langsam aber sicher zu einer meiner Lieblingsfiguren der Serie mausert (umso bedauerlicher finde ich den Ausklang des Geschehens, aber ich will mal hoffen, dass es ihr doch noch gelingt, zu entkommen, und nicht einfach nur Whitneys Sklavin zu verkommen). Noch mehr als Whitney, die ja in erster Linie von ihren übernatürlichen Kräften profitiert, ist sie eine würdige Widersacherin von Peggy Carter – nämlich eine, die es nicht nur körperlich, sondern auch was den Grips betrifft, mit ihr aufnehmen kann. Nicht falsch verstehen, dass Duell Whitney-Peggy, auf das die Staffel hinzusteuern scheint, ist auch nicht schlecht. Aber ähnlich wie bei Mandy bei "24" fände ich es schön, wenn Dottie mal nicht nur eine "Handlangerin" wäre, sondern sich Peggy mal so richtig mit ihr matchen könnte. Andererseits, vielleicht liegt der Reiz der Figur ja gerade darin, dass sie sich vergleichsweise rar macht?
Jedenfalls habe ich mich sehr darüber gefreut, Dottie Underwood mal wieder in Aktion zu erleben. Und vor allem die Idee der Zwangsallianz mit Peggy war durchaus interessant, und brachte uns den einen oder anderen netten Dialog zwischen den beiden. Davon abgesehen konnte mir in erster Linie noch die Szene gefallen, wo Chadwick seine Frau dem Arena-Club vorführt und sie dort – wenig überraschend – verrät. Diese machte auch deutlich, dass Whitney immer mächtiger wird; mittlerweile muss sie ihre Opfer nicht einmal mehr berühren. Vielmehr reicht es ihr schon, einfach in ihrer Nähe zu stehen. Nachdem sie kurzerhand die Hälfte des Rats – inklusive ihres verräterischen Mannes – ausgeschaltet hat, dürfte ihr die Loyalität der verbliebenen Mitglieder (zumindest vorerst) sicher sein. Ob es ihr mit ihrer Hilfe gelingen wird, sich eine Atombombe zu sichern und ihren Plan, um mehr Nullmaterie zu schaffen, in die Tat umzusetzen? Jedenfalls scheint sich die Handlung nun, da wir uns langsam dem Ende der Staffel nähern, zunehmend zu verdichten – auch das ist zweifellos sehr positiv. Auch Jarvis erwies sich bei "Der Feind muss helfen" wieder einmal als wesentliche Stärke der Serie – zumal er bei diesem verdeckten Einsatz wieder einmal völlig außerhalb seines Elements war. Wenig bis gar nichts anfangen kann ich hingegen nach wie vor mit dem Liebesdreieck Wilkes-Carter-Souza, welches sich dadurch, dass Violet gleich mal die Verlobung mit Daniel gelöst hat, gleich noch einmal intensivierte. Fast-Kuss mit Souza, danach Händchenhalten mit Sousa… Peggy ist aber vielleicht auch ein Flittchen! Scherz beiseite: Auf dieses love triangle hätte ich nun wirklich lieber verzichtet. Und auch die Entwicklung von Jack Thompson hat mich eher enttäuscht, scheint er sich doch nach seiner Rehabilitierung im Verlauf der ersten Staffel nun zu einem klassischen unkooperativen, wenn nicht gar korrupten Chef zurückzuentwickeln. Aber vielleicht spielt er ja mit den Arena Club-Mitgliedern nur, und will sich Peggy gegenüber nicht in die Karten schauen lassen. Hoffen wird man ja wohl noch dürfen…
Fazit:
Nach dem verhältnismäßigen Absturz mit "Ein explosiver Job" hat sich die Serie mit "Der Feind muss helfen" wieder halbwegs rehabilitiert. Neben der Tatsache, dass der Comedy-Aspekt hier nicht mehr so übermächtig war und man sich somit tonal – trotz allen Humors, der natürlich auch dazugehört – wieder stimmiger im Vergleich zum Rest der Serie bewegte, lag dies in erster Linie am Auftritt von Dottie Underwood, die sich zunehmend zur Geheimwaffe der Serie entwickelt. Vor allem auch die Idee, sie mit Peggy in eine Zwangsallianz zu schicken, trug viel zum Unterhaltungswert der Folge bei. Generell war das Geschehen auf der Party sehr gut und wendungsreich umgesetzt, wobei für mich vor allem auch noch Whitneys Auftritt vor dem Arena-Club hervorstach. Punktabzüge gibt es jedoch für die doch sehr enttäuschend-klischeehafte Entwicklung von Jack Thompson, sowie das absolut entbehrliche Liebesdreieck rund um Peggy, Jason und Daniel, welches hier nun, nachdem Violet die Verlobung gelöst hat, wieder stärker in den Mittelpunkt rückt. Das bräuchte ich einfach absolut nicht. Immerhin kommt aber langsam etwas Fahrt in die Handlung hinein, weshalb ich die leise Hoffnung hege, dass es zum Finale der Staffel doch wieder gelingen könnte, mich richtig zu begeistern.