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Star Trek - Deep Space Nine: Force and Motion Drucken E-Mail
Wiedersehen zwischen O'Brien und Maxwell Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 06 Juni 2016
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Force and Motion"
Bewertung:
Autor: Jeffrey Lang
Übersetzung: -
Umfang: 337 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 31. Mai 2016
ISBN: 978-1-5011-1073-3
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Im Jahr 2367 hat sich Benjamin Maxwell, in der Überzeugung, die Cardassianer würden Waffen schmuggeln und sich auf einen neuen Krieg mit der Föderation vorbereiten, über seine Befehle hinweg gesetzt und mit der U.S.S. Phoenix mehrere cardassianische Schiffe angegriffen – ehe er von Captain Picard und der U.S.S. Enterprise aufgehalten wurde. Danach wurde er unehrenhaft aus dem Dienst der Sternenflotte entlassen und in die Gefangenenkolonie auf Neuseeland gesteckt, wo ihm ein Psychiater dabei half, sein Trauma ob des Todes seiner Familie endlich zu überwinden und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Jahre später wurde er freigelassen, und nach einigen ziellosen Monaten, in denen er auf der Erde herumgestreift ist, verschlug es ihn schließlich wieder zurück ins All, genauer gesagt auf die private Raumstation Robert Hooke, wo Wissenschaftler alle möglichen Experimente vornehmen. Just als er Besuch von seinem früheren Crewmitglied Miles O'Brien sowie dessen Begleiter Nog erhält, gerät eines dieser Experimente außer Kontrolle. Das Schicksal der Wissenschaftler und Zivilisten auf der Station liegt nun in ihren Händen…

Review: Zuerst einmal: Ich verstehe zwar grundsätzlich, warum der Roman das "Deep Space Nine"-Banner trägt; immerhin spielen mit Miles O'Brien und Nog zwei Figuren aus DS9 eine wichtige Rolle, und auch in der Serie war ja nicht in jeder Folge immer das gesamte Ensemble mit von der Partie. Dennoch hat dies bei mir eine falsche Erwartungshaltung ausgelöst, die "Force and Motion" leider nicht erfüllte. So hatte ich eigentlich auf eine Fortsetzung der Geschichte aus "Ascendance" und damit einhergehend einer Auflösung des Cliffhangers am Ende gehofft. Oder aber zumindest auf einen Roman wie "The Missing", der ein neues, großes Abenteuer auf und rund um die Station erzählt. Stattdessen wirkt die "Deep Space Nine"-Bezeichnung auf mich eher unbeholfen, so als hätten Pocket Books einfach nicht gewusst, wo sie den Roman sonst hinstecken sollen. Denn immerhin steht neben O'Brien (der bei TNG auch schon dabei war) und Nog in erster Linie der ehemalige Captain Benjamin Maxwell im Mittelpunkt des Geschehens – und der entstammt wiederum der "Next Generation"-Serie. Nun find ich die Idee, diese problemgebeutelte und vielschichtige Figur zurückzuholen und zu erzählen, wie es ihm seither ergangen ist, grundsätzlich ungemein interessant. Was Jeffrey Lang daraus machte, konnte mich jedoch leider nur sporadisch überzeugen.

Mit am besten konnte mir dabei noch alles rund um Benjamin Maxwell gefallen. Jeffrey Lang begnügt sich nicht damit, uns nur zu zeigen, wo er gelandet ist, sondern lässt uns dank zahlreicher Rückblenden auch an seinem Weg dorthin teilhaben. Die Rückblenden decken dabei mehrere Jahrzehnte ab, vom Verlust seiner Familie durch einen cardassianischen Angriff über seine Zeit an Bord der U.S.S. Phoenix, seine Gefangenschaft in New Zealand, seine ersten Gehversuche als wieder freier Mann, bis hin zu seiner Zeit an Bord der Robert Hooke-Raumstation, wo er als eine Art Hausmeister bzw. Techniker arbeitet. Besagte Station konnte ebenfalls mit dem einen oder anderen netten Einfall aufwarten, seien es die gezüchteten arachnoiden Lebensformen, die wirklich mal etwas anderes waren, oder auch die sogenannte "Mutter", die letztendlich den Grund für die aktuelle Krise darstellt. Auch einzelne Momente waren ganz gelungen und teils durchaus spannend, wobei für mich in erster Linie der Weltraumspaziergang von O'Brien und Nog hervorstach. Und der Erstkontakt am Ende verdiente definitiv wieder das höchste Prädikat, dass "Star Trek" zu verleihen hat: Faszinierend.

Leider aber bestand "Force and Motion" nun mal nicht nur aus diesen gelungenen Aspekten. Mein erster Kritikpunkt ist dabei gleich die Kombination aus O'Brien und Nog, die sich in meinen Augen hier überhaupt nicht bewährt hat. Ich habe nichts gegen Nog per se, aber im Gegensatz zu O'Brien hat er halt keinen Bezug zu Maxwell, weshalb es mir lieber gewesen wäre, wenn sich Miles allein auf dieses Abenteuer begeben hätte. Zumal ich ihre Interaktion untereinander jetzt auch nicht unbedingt sonderlich gelungen fand, als dass ich unbedingt gleich wieder ein neues Abenteuer mit ihnen haben müsste. Eher störend fand ich auch, dass sich Jeffrey Lang nicht nur auf Rückblenden aus Maxwells Leben beschränkt, sondern auch immer wieder welche von Nog und O'Brien einstreut. Die einzig wirklich gute war dabei jene von Miles, als er sich an seine Zeit an Bord der U.S.S. Phoenix erinnert. Der Rest wirkte hingegen sehr unnötig, was vor allem für jene von Nog gilt. Die erste hatte mich überhaupt verwirrt, da sie gerade erst dabei waren, an die Station anzudocken, und er unmittelbar darauf schon wieder auf DS9 zurück zu sein schien. Zudem fand ich sein Dilemma, so menschlich nachvollziehbar es auch sein mag, nur bedingt interessant – zumal sich seine Rückblenden diesbezüglich auch sehr ähneln.

Generell wäre vielleicht eine andere Anordnung besser gewesen. Statt die Rückblenden immer an den Beginn eines neuen Kapitels zu stellen und damit die Handlung auf der Station zu unterbrechen, wäre eventuell eine Aufteilung in zwei Teile, zuerst mit der Vorgeschichte und Maxwells Erlebnissen, und danach den Ereignissen auf der Station, sinnvoller gewesen. Denn so wirkte das ganze teilweise sehr zerfahren. Ein Eindruck, der auch dadurch verstärkt wurde, dass die Rückblenden nicht chronologisch angeordnet sind, sondern zeitlich wild hin- und herspringen, so wie es dem Autor beliebt. Und vor allem auch die besagte Handlung auf der Raumstation fiel für mich insgesamt leider stark ab, und war im Vergleich zu Maxwells Charakterstudie nur bedingt interessant. So haben wir dort den x-ten verrückten Wissenschaftler, dessen Arroganz und Skrupellosigkeit letztendlich die Katastrophe auslöst. Auch wirkliche Spannung kam für mich irgendwie nie auf. Und vor allem auch den Ausgang des Geschehens sehe ich enorm kritisch. Einerseits, weil wenn es einen triftigen Grund gab, warum Maxwell auf der Station zurückgeblieben ist, anstatt sich wie alle anderen herausbeamen zu lassen, mir dieser entgangen ist. Und andererseits, da es – abseits des bereits erwähnten netten Erstkontakts – irgendwie sehr klischeehaft, 08/15 und mit dem unmittelbaren Ausgang der Krise auch sehr "Star Trek"-typisch war. Deutlicher will ich aus Spoilergründen nicht werden, aber sagen wir mal so: Aus meiner Sicht hat Jeffrey Lang hier eine der interessantesten Figuren aus dem "Star Trek"-Ensemble, was die aktuelle Krise auf der Robert Hooke-Station betrifft, ziemlich sinnlos verheizt.

Fazit: Auch bei den aktuellen Veröffentlichungen von Pocket Books ist nicht jeder neue Roman zwingend ein Treffer. "Force and Motion" litt dabei einerseits unter der vom "Deep Space Nine"-Banner seitens des Verlags bei mir geschürten, falschen Erwartungshaltung, und andererseits unter einer durch die ständig eingestreuten (oftmals allzu kurzen) Rückblenden sehr zerfahrenen Erzählung. Zuerst Maxwells "Vorgeschichte" (chronologisch) zu erzählen und sich danach auf die aktuelle Krise auf der Hooke-Station zu konzentrieren, hätte in meinen Augen besser funktioniert. Zudem hätte ich die Nicht-Maxwell-Rückblenden nicht gebraucht. Und die Handlung auf der Station war leider teilweise sehr klischeehaft (Stichwort verrückter Wissenschaftler), und zudem nur leidlich spannend. Als wesentliche Stärke von "Force and Motion" verbleibt somit die interessante Charakterstudie rund um Benjamin Maxwell ("Der Rachefeldzug"), sowie seine gemeinsamen Szenen mit Miles O'Brien. Schade nur, dass ich mir selbst dabei des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass man mit dieser sehr interessanten und vielschichtigen Figur mehr hätte machen können.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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