Originaltitel: Civil Defense Episodennummer: 3x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 07. November 1994 Erstausstrahlung D: 22. Februar 1996 Drehbuch: Mike Krohn Regie: Reza Badiyi Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Andrew Robinson als Elim Garak,
Marc Alaimo als Gul Dukat,
Danny Goldring als Legate Kell u.a.
Kurzinhalt:
Während Miles O'Brien, Benjamin Sisko sowie dessen Sohn Jake daran arbeiten, vom Computer in einer der früheren Erzverarbeitungsanlagen cardassianische Dateien zu löschen, aktivieren sie unabsichtlich ein Sicherheitsprotokoll, dass sie für aufständische bajoranische Arbeiter hält und sie einsperrt. Sie haben drei Minuten, sich zu ergeben, danach wird der Raum mit Gas geflutet. Commander Sisko fackelt nicht lange, gibt sich als Sprecher der Rebellen aus und meint, dass sie kapitulieren, doch dies verschafft ihnen nur eine Schonfrist, da der Computer auf die Ankunft der cardassianischen Sicherheit wartet – die selbstverständlich nicht mehr eintreffen kann. Dank Jake gelingt es ihnen jedoch gerade noch rechtzeitig, aus der Anlage zu entkommen. Damit sind die Probleme jedoch noch nicht gelöst, ganz im Gegenteil: Denn nun weiten sie sich angesichts der vom Computer registrierten Rebellion der bajoranischen Rebellen, die offenbar durch die Sicherheitskräfte nicht unter Kontrolle zu bekommen ist, vielmehr auf die ganze Station aus. Sämtliche Sektionen werden durch Kraftfelder abgesperrt und die Kommunikation gestört. Letztendlich bereitet sich der Computer darauf vor, die gesamte Station mit giftigem Gas zu durchfluten, und alle Lebewesen an Bord von Deep Space Nine auszulöschen. Nun ruhen die letzten Hoffnungen der Crew just auf Gul Dukat…
Denkwürdige Zitate:"I should've listened to my father. He always warned me this was going to happen." "What? That you'd spend your final hours in jail? I could've told you that."
(Quark und Odo tauschen wieder einmal Freundlichkeiten aus.)
"Home is where the heart is, but the stars are made of latinum!"
(Quark zitiert eine weitere köstliche Erwerbsregel.)
"Quark, I've met a lot of Ferengis in my time and the truth is, although some of them may have been more wealthy, I've never met one more devious."
(Für Quark ist das natürlich ein Kompliment.)
"We can't stay here and do nothing!" "I respectfully disagree, Major. Nothing is about all we can do."
(Garak scheint ihre Situation durchaus zutreffend zu analysieren.)
"It would appear that the computer is only targeting non-Cardassians." "If you had been on the station when I designed this programme, I would have made an exception in your case."
(Das wird Garak sicher freuen, dass Gul Dukat nur für ihn eine Ausnahme gemacht hätte.)
Review:
"In der Falle" war eine sehr ereignislose und wenig spannende Episode. Dass die Station explodiert, glaubt man ohnehin keine Sekunde, weshalb man nur darauf wartet, bis die Crew wieder die Kontrolle über den Computer gewinnt. Hätte man dies eher auf lustig als auf packend aufgezogen und sich das ohnehin nicht funktionierende Bedrohungsszenario erspart, wäre in meinen Augen eine deutlich unterhaltsamere Folge herausgekommen. So beschränkte sich der Unterhaltungswert auf wenige gelungene Momente zwischendurch, wie z.B. den teils amüsanten Dialogen zwischen Quark und Odo. Vor allem aber mit Gul Dukats Ankunft dreht die Folge ein wenig auf, sei es bei seinem Erscheinen in der Kommandozentrale, wie er Siskos Ball arrogant vom Tisch schlägt, seiner Forderung in Richtung Major Kira, vor allem aber natürlich, als er erkennt, dass er von den Sicherheitsmaßnahmen des Computers auch betroffen ist. Gerade auch nach seinem arrogant-fordernden Auftreten zuvor gönnte man ihm diesen Tiefschlag so richtig. Und vor allem auch die Dialoge zwischen ihm und Garak fand ich sehr gelungen.
Davon abgesehen hat "In der Falle" aber leider herzlich wenig zu bieten. Aufgrund der mangelnden Spannung hat für mich die langsame Eskalation der Ereignisse nicht wirklich funktioniert. Letztendlich hangelt sich die Episode somit von einem uneffektiven Cliffhanger zum nächsten, konfrontiert die Protagonisten mit einer Zwangslage nach der anderen, und wir warten nur darauf, zu sehen, wie sie da wieder herauskommen. Was, wenn man es spektakulär und packend umsetzt, wie z.B. bei den "Indiana Jones"-Filmen, ein Erfolgsrezept sein kann, sich hier jedoch eher als Rohrkrepierer offenbart. Denn die DS9-Crew im Kampf gegen einen Computer und beim Herumdrücken von Knöpfen o.ä., das ist einfach nicht interessant genug, als dass das Konzept unter diesen Voraussetzungen funktionieren könnte. Die Episode wirkte auf mich zudem sehr inhaltsarm. Man hangelt sich von einem Problem zum nächsten – was der Folge teilweise einen recht repetitiven Touch verleiht – aber davon abgesehen tut sich nichts. Es gibt kein interessantes Rätsel zu lösen, kein moralisches Dilemma, mit dem sie konfrontiert werden – gar nichts. Und vor allem auch das Finale rund um Sisko, Jake und O'Brien fand ich sehr überdramatisiert, mit dem feurigen Gang, Sisko, der den Computer praktisch in letzter Sekunde umprogrammiert, und Jakes heldenhafter Rettung von Miles – gegen den ausdrücklichen Befehl seines Vaters. Das war mindestens so klischeehaft und uninspiriert wie ineffektiv. Dass der Absturz nicht noch tiefer ausfällt liegt in erster Linie an einem nichtsdestotrotz noch akzeptablen Unterhaltungswert, sowie den oben bereits erwähnen gelungenen Einzelszenen. Bei Figuren-Konstellationen wie z.B. Odo und Quark oder auch Gul Dukat und Garak kann man nun mal nicht viel falsch machen. Auch waren die Effekte am Ende mit den Entladungen ganz nett. Und auch den Tod des Redshirts fand ich als Anspielung auf diese langjährige "Star Trek"-Tradition amüsant (wenn ich mir auch nicht sicher bin, ob das die von den Machern gewünschte Reaktion war). Insgesamt hätte die Folge von der Qualität her prima in die erste Staffel gepasst – aber auch wenn ich nach wie vor (noch?) nicht der größte DS9-Fan sein mag, bin ich mittlerweile doch besseres gewohnt.
Fazit:
Wenn "In der Falle" überhaupt für irgendetwas gut war, dann dafür, mir deutlich zu machen, wie gut das Figurenensemble der Serie ist. Denn ohne die gelungenen Protagonisten und die teils ganz eigene, explosive und/oder amüsante Dynamik zwischen ihnen wäre diese Folge nicht einmal halb so gut, und damit letztendlich ziemlich mies, gewesen. So vermochten die netten Interaktionen zwischen z.B. Odo und Quark, sowie Garak und so ziemlich jedem anderen, die Episode doch noch so halbwegs zu retten. Denn abseits dieser unterhaltsamen Momente zwischendurch hatte sie wenig bis gar nichts zu bieten. Die Grundidee des durchdrehenden Computers erweist sich nämlich rasch als ziemlicher Rohrkrepierer, und auch als deutlich zu wenig, um für knapp über 40 Minuten für gute Unterhaltung zu sorgen. Vor allem auch die ständigen Cliffhanger bzw. die laufende Eskalation der Ereignisse nutzte sich schnell ab. Einerseits machten diese immer wieder auftretenden neuen Probleme und Sackgassen sehr repetitiv, und andererseits zieht man als Zuschauer eine Zerstörung der Station ohnehin nicht in Betracht. Dementsprechend empfand ich "In der Falle" als sehr spannungsarm. Immerhin konnten die nett geschriebenen und gespielten Dialoge Schlimmeres verhindern.