Originaltitel: Revenge Episodennummer: 4x22 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16. März 2012 Erstausstrahlung D: 15. Juli 2012 Drehbuch: Katie Lucas Regie: Brian Kalin O'Connell Besetzung:
Sam Witwer/Tobias Meister als Darth Maul,
Clancy Brown/Tobias Kluckert als Savage Opress,
James Arnold Taylor/Philipp Moog als Obi-Wan Kenobi,
Nika Futterman/Claudia Urbschat-Mingues als Asajj Ventress,
Barbara Goodson/Heike Schroetter als Mother Talzin,
Terrence C. Carson/Helmut Gauß als Mace Windu,
Tom Kane/Tobias Meister als Yoda,
Tom Kane/Uli Krohm als Erzähler u.a.
Kurzinhalt:
Savage Opress bringt seinen Bruder Darth Maul nach Dathomir, wo dieser von Mutter Telzin geheilt wird. Danach dürstet es diesen nach Rache an Obi-Wan Kenobi, der ihn auf Naboo in zwei Hälften geteilt hat. Die beiden fliegen daraufhin zum Planeten Raydonia, wo sie willkürlich unschuldige Zivilisten abschlachten, um so die Aufmerksamkeit des Jedi-Rats auf sich zu ziehen. In einer Nachricht verlangt Darth Maul, dass sich Obi-Wan ihm allein stellt. Dieser sieht keine andere Wahl, als dessen Forderung nachzugeben – ohne zu wissen, dass ihn dort auch Savage Opress erwartet, und er somit schnurstracks in eine Falle läuft. Nachdem er überwältigt und gefangen genommen wurde, erhält er dann jedoch unerwartete Hilfe…
Review:
Zuerst einmal beruhigt es mich, die Nachtschwestern nun scheinbar, wenn man Mutter Telzin glauben darf, doch nicht ausgelöscht zu wissen. Weil das wäre mir dann doch ein zu großer Bruch zum – damals noch nicht entkanonisierten – Erweiterten Universum gewesen. Sehr erfreut war ich auch, dass Darth Maul hier nun sein gewohntes Aussehen wieder zurückbekommt, inkl. gestutzter Hörner, und ganz neuen Roboterbeinen. Etwas schade fand ich allerdings, dass er seine Doppelklinge scheinbar an Opress abtreten musste. Es wäre wohl zu eintönig gewesen, wenn beide dieselbe Waffe geschwungen hätten – dennoch ist es irgendwie ein bisschen unfair, dass grade er, der sie quasi salonfähig gemacht hat, nun scheinbar darauf verzichten muss. Und wenn ich schon am Meckern bin sei gleich noch der unspektakuläre Ausgang erwähnt. "Clone Wars" tut sich wirklich äußerst schwer damit, den Status Quo zu verändern, und klare, definitive Schritte zu setzen. Was im vorliegenden Fall dazu führt, dass alle letztendlich am Ende der Folge genau dort stehen, wo sie schon zu Beginn standen. Da muss man sich doch unweigerlich fragen, was denn eigentlich Darth Maul davon abhalten würde, gleich wieder zum Planeten zurückzufliegen und wieder munter mit dem Zivilisten-Abschlachten weiter zu machen. Von diesen Punkten abgesehen hat mich "Rache" aber sehr gut unterhalten. Besonders positiv fand ich dabei die Idee, die beiden langjährigen Rivalen Obi-Wan Kenobi und Asajj Ventress hier ausnahmsweise auf derselben Seite kämpfen zu lassen, was dem Duell am Ende eine ganz eigene, interessante Dynamik verlieh, und uns zudem den einen oder anderen amüsant-spöttischen Kommentar zwischen den beiden bescherte. Generell war die Action nett inszeniert, machte man dabei wieder von den Möglichkeiten bzw. Freiheiten, die einem die Animationskunst bietet, in Form von einigen längeren, flüssigen Einstellungen ohne Schnitt usw., Gebrauch. Und so skeptisch ich bezüglich Mauls Rückkehr auch war – Obi-Wan hier nun mit einem Schatten seiner Vergangenheit zu konfrontieren, hat von der Grundidee her durchaus etwas für sich. Sofern man Maul auch in Zukunft genau dafür einsetzt und ihn nicht einfach nur aus Fan-Service zurückgeholt hat, kann ich mich ja vielleicht doch noch mit dieser Wendung anfreunden.
Fazit:
Wenn man mit kritischen Augen auf das Ende blickt, merkt man zwar, wie sinnlos in Wahrheit die Konfrontation zwischen Opress, Maul, Ventress und Kenobi war, da alle Figuren am Ende genau dort stehen, wo sie auch davor schon standen. Zudem stört es mich ein bisschen, dass Maul seine ikonische Doppelklinge an Opress abtreten musste. Davon abgesehen hat mich "Rache" aber sehr gut unterhalten. Vor allem das Duell am Ende war wieder einmal sehr gut und packend inszeniert. Nett fand ich zudem die Idee, Kenobi und Ventress hier einmal Seite an Seite kämpfen zu lassen. Ja selbst mit Mauls Rückkehr an sich beginne ich mich langsam anzufreunden – da sie diesen bislang in erster Linie dafür nutzen, um Obi-Wan Kenobi einen interessanten neuen – bzw. alten – Feind zu geben, und er sich den Schatten seiner Vergangenheit stellen muss. Das ist zweifellos nicht uninteressant. Zugleich würde ich mir wünschen, dass sie die Geschichte aber auch nicht zu lang hinauszögern, und Maul nun nicht zu einer dauerhaften Präsenz machen, sondern Obi-Wan ihn dann bald mal – und ein für alle Mal – besiegen darf. Weil an Bösewichten mangelt es "Clone Wars" eigentlich eh nicht.