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Star Trek - TNG: Die Epidemie Drucken E-Mail
Wird die Enterprise-D außer Dienst gestellt? Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 Mai 2016
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - The Next Generation: Die Epidemie"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Grounded"
Bewertung:
Autor: David Bischoff
Übersetzung: Horst Pukallus
Umfang: 332 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: März 1993 (E) bzw. 1995 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11551-7
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Als die U.S.S. Enterprise-D dem Notruf einer wissenschaftlichen Station folgt, findet man dort nur mehr zwei Überlebende. Beide sind vorerst bewusstlos und können daher die Frage, was genau dort vorgefallen ist, vorerst nicht beantworten. Das Einzige, was dem Außenteam auffällt, ist, dass fast alle Gebäude von einer seltsamen, lehmartigen Substanz überzogen sind. Da man aus diesem jedoch keine wirklich erhellenden Erkenntnisse zieht, setzt die U.S.S. Enterprise nach der erfolgten Rettungsaktion ihren Flug durchs All wieder fort. Während man noch darauf wartet, dass die beiden einzigen Überlebenden – die Wissenschaftlerin Dr. Adrienne Tillstrom, mit der Jean-Luc Picard während seiner Zeit an der Sternenflottenakademie einst eine Affäre hatte, sowie ihr Sohn Mikal – aus dem Koma erwachen, beschleicht Captain Picard zunehmend ein ungutes Gefühl. Seiner Intuition folgend, ordnet er einen Sicherheitscheck der Stufe 1 an. Dabei entdeckt man schließlich an Teilen der Außenhülle die gleiche lehmartige Substanz. Als Mikal erwacht, bringt er nachdem seine anfängliche Amnesie überwunden ist, zusätzlich Licht ins Dunkel: Offenbar handelt es sich bei dem Lehm um eine Lebensform, die sich selbst für das einzig echte Leben hält, und es sich daher zum Ziel gesetzt hat, jedwedes biologische Leben zu vernichten. Da Geordi und Data keinen Weg finden, die Substanz erfolgreich zu bekämpfen, bringt man die Enterprise zur Sternenbasis 210. Dort wird dann allerdings die Entscheidung getroffen, lieber auf Nummer sicher zu gehen, und das Schiff außer Dienst zu stellen und in weiterer Folge zu vernichten. Gegen die Befehle des Admirals verstoßend, wagen Captain Picard und seine Crew einen letzten, verzweifelten Versuch, um die Enterprise doch noch zu retten…

Review: "Die Epidemie" ist einer jener Romane, die ich bereits als Jugendlicher einmal gelesen hatte. Damals zählte er zu meinen Favoriten unter den TNG-Büchern. Knapp 20 Jahre später war ich zwar nicht mehr ganz so begeistert, dennoch konnte mir "Die Epidemie" auch heute immer noch sehr gut gefallen. Gleich mehrere Aspekte stachen dabei für mich positiv hervor. Einerseits ist das der sehr packende Einstieg. Zugegebenermaßen ist meine Begeisterung ob des inszenatorischen Kniffs, erst an einem späteren Zeitpunkt in der Handlung einzusteigen und dann wieder in der Zeit zurückzuspringen, durch dessen übermäßiger Anwendung ab/in den Nullerjahren etwas abgekühlt. Damals war es jedoch noch relativ unverbraucht – und erwies sich gerade auch im vorliegenden Fall, mit dem negativen Bescheid des Starfleetkommandos bezüglich der Enterprise, als überaus effektiv. Natürlich zieht man nicht ernsthaft in Betracht, dass das Schiff in diesem Roman nun wirklich vernichtet werden könnte. Aber es schaffte bei mir einerseits Neugier, zu erfahren, was genau denn eigentlich passiert ist und wie es dazu kam, und andererseits natürlich auch, wie es der Crew doch noch gelingen wird, ihr Schiff zu retten. Jedenfalls gelang es "Die Epidemie" dank dieses Kniffs, mich praktisch von der ersten Seite an zu packen.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen konnte, ist die Grundidee. Eine lehmartige Substanz bei der es sich, wie wir in weiterer Folge herausstellen, um ein Lebewesen handelt, das ist dann doch mal etwas anderes. Es ist ein ungewöhnliches, originelles und interessantes Konzept, welches wohl auch nur in Romanform vernünftig umzusetzen war. Insofern nutzt David Bischoff die größeren Freiheiten die ein Buch bietet – da man dort halt nicht aufs Budget bzw. generell die Umsetzbarkeit achten muss – sehr gut aus. Zudem fand ich "Die Epidemie" sehr abwechslungsreich. So nimmt die zentrale Geschichte rund um die im deutschen etwas unglücklich formulierte Epidemie (von einem "Befall" zu sprechen, wäre wohl passender) erst in der zweiten Hälfte einen größeren Stellenwert ein. Davor sind wir Zeuge der Rettungsmission, schwelgen mit Captain Picard in Erinnerungen an seine Affäre mit Adrienne, und lernen deren Sohn Mikal sowie insbesondere auch eine junge Frau namens Penelope kennen, die extrem schüchtern ist, und in für sie stressigen Situationen dazu neigt, apathische Anfälle zu erleben, in denen sie sich völlig in sich selbst zurückzieht. Sie ist eine überaus ungewöhnliche Figur, und hat mich wohl in meinen unsicheren Teenagerjahren mehr angesprochen als heutzutage, dennoch fand ich ihre Darstellung durchaus gelungen, und sie als Figur nicht uninteressant. Noch besser daran war jedoch, dass ihr just Data zur Seite gestellt wird, was zu einigen komischen Gesprächen und Situationen führt. Überhaupt schreibt Bischoff vor allem auch Data sehr gut, und gönnt ihm einige amüsante Kommentare. Und auch die anderen der bekannten Figuren sind sehr gut getroffen, was vor allem auch in jenem Kapitel deutlich wird, wo jedes Mitglied der Brückenbesatzung auf Deannas Anweisung hin seine Gedanken und Gefühle zur bevorstehenden Zerstörung der Enterprise zu Protokoll gibt.

Was Kritikpunkte betrifft, machte sich für mich einerseits die eine oder andere etwas überflüssig wirkende Nebenhandlung bemerkbar. Hier sticht insbesondere das Volleyball-Turnier hervor. Es mag Bischoff die Gelegenheit geben, die Brückenbesatzung der Enterprise mal bei einer etwas anderen Beschäftigung und zugleich in einer Konkurrenzsituation zu zeigen, und zudem Data den einen oder anderen amüsant-schnippischen Kommentar abgeben zu lassen, letztendlich kann es aber den Eindruck von überflüssigem Ballast, der die Handlung nur unnötig in die Länge zieht, nicht ganz vermeiden. Auch die Offenbarung bzw. die weitere Entwicklung rund um Mikal hat mich nicht 100%ig überzeugt. Vor allem der Moment, wo Penelope ihn besucht, er aufwacht, und sie trotzdem nicht gleich Doctor Crusher verständigt, war mir – selbst wenn letztendlich eh alles gut ausgegangen ist – ein Dorn im Auge. Und generell stehe ich dieser "Besessenen"-Story eher skeptisch gegenüber. Auch auf das Liebesdreieck hätte ich verzichten können, zumal Micaela dann ja eh mir nichts dir nichts verschwindet. Und auch der Showdown fiel für mich im Vergleich zum Rest des Romans insofern ein bisschen ab, als man einfach nur mehr darauf wartete, dass Picard & Co. erfolgreich sind. Zu diesem Zeitpunkt wusste man einfach schon, was sie vorhaben, und zugleich war uns natürlich völlig klar, dass sie damit erfolgreich sein werden. Bischoffs verkrampftes Anziehen der Spannungsschraube hat daher für mich nur bedingt funktioniert – zumal er es teilweise dann doch übertreibt, wie z.B. wenn Picard dann plötzlich im Lehm feststeckt (wobei man sich an dieser Stelle überhaupt die Frage stellen muss, wie er nur so dämlich sein konnte, den Handcomputer nicht immer griffbereit in der Nähe zu lassen). Wirklich große Spielverderber waren das aber allesamt nicht.

Fazit: "Die Epidemie" ist ein sehr gelungener TNG-Roman, der bei mir in erster Linie mit dem packenden Einstieg, der sofort mein Interesse am Geschehen wecken konnte, sowie der interessanten Grundidee rund um den lebenden, intelligenten Lehm punktete. Zudem waren die Figuren überaus gut getroffen. Auch Penelope, eine völlig neue Figur, die gar nicht mal eine so kleine Rolle im Geschehen spielt, empfand ich als Bereicherung. Und zumindest auf den ersten rund 200 Seiten gibt sich "Die Epidemie" überaus abwechslungsreich, angefangen vom interessanten Einstieg, über die Rettungsmission auf dem Planeten, Picards Erinnerungen an seinen früheren Schwarm, den Freizeitbeschäftigungen an Bord der Enterprise, Penelopes Romanze mit Mikal, bis hin zum interessanten Einfall, jedes Mitglied der Brückenbesatzung seine Gedanken zum drohenden Ende der Enterprise schildern zu lassen. Der Showdown fiel dann insofern ein wenig ab, als man eigentlich nur mehr auf die unweigerliche Rettung des Schiffes wartete, was doch etwas auf die Spannung drückte, und zudem Bischoffs Bemühungen, die entsprechende Schraube dennoch anzudrehen, etwas verzweifelt wirken ließen – zumal sie von vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Zudem hätte man da und dort vielleicht doch etwas kürzen können, da sich einiges als recht überflüssige Dekoration ohne nennenswerte Bedeutung für den eigentlichen Plot offenbart. Insgesamt hat mir "Die Epidemie" aber sehr gut gefallen.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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