Originaltitel: The Search (Part 2) Episodennummer: 3x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 03. Oktober 1994 Erstausstrahlung D: 16. Februar 1996 Drehbuch: Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe Regie: Jonathan Frakes Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Salome Jens als Female Changeling,
Andrew Robinson als Elim Garak,
Natalia Nogulich als Vice Admiral Alynna Nechayev,
Martha Hackett als Sub-Commander T'Rul,
Kenneth Marshall als Lieutenant Commander Michael Eddington,
William Frankfather als Male Changeling,
Dennis Christopher als Borath u.a.
Kurzinhalt:
Quark ist betrübt: Aufgrund der Bedrohung durch das Dominion sind die Geschäfte in seiner Bar dramatisch zurückgegangen. Selbst Morn verlässt das Lokal schon sehr früh. Einzig ein volltrunkener Klingone hockt nun noch an einem Tisch – und der will von Quark sogar einen Kredit! Als Quark diese Bitte ursprünglich entrüstet ablehnt, fühlt sich Kozak beleidigt, und greift ihn an. Im darauffolgenden Getümmel ersticht sich der betrunkene Klingone irrtümlich selbst. Von dessen Bruder gefragt, ob Kozak eh einen ehrenhaften Tod gestorben wäre, erfindet Quark eine Lügengeschichte, nach der er ihn in einem fairen Kampf besiegt hätte. Dies ruft wiederum dessen Witwe Grilka auf den Plan. Denn wäre einen ehrlosen Tod gestorben, hätte sie, obwohl sie eine Frau ist, Anspruch auf seinen Besitz gehabt. Da Quark durch seine Aussage eben dies verhindert hat, entführt sie ihn nach Qo'noS, wo die beiden kurzerhand verheiratet werden. Doch so leicht gibt sich D'Ghor nicht geschlagen. Er besteht nach wie vor darauf, ein Anrecht auf Kozaks Erbe zu haben. Als Quark in den Büchern des Hauses auf einige finanzielle Ungereimtheiten stößt, die auf D'Ghor zurückzuführen sind, und den Hohen Rat darüber informiert, fordert ihn dieser auf ein Duell um Leben und Tod. Währenddessen sieht sich Keiko gezwungen, die Schule zu schließen. Nun sucht O'Brien nach einer neuen Aufgabe für seine Frau…
Denkwürdige Zitate:"Rule of Acquisition 286: When Morn leaves, it's all over." "There is no such rule." "There should be!"
(Quark ist angesichts der Geschäftssituation eher betrübt.)
"What about Kozak's family? What if they come here for revenge?" "If that happens, I'll stand up, look them straight in the eye… and offer them a bribe."
(Ich glaub, da kennt er die Klingonen schlecht.)
"I told you not to say anything!" "I was trying to avoid a lot of unnecessary bloodshed. Like, my own."
(Mit dieser pazifistischen Haltung wird Quark auf Qo'noS wohl wenig Freunde finden.)
"I am Quark, son of Keldar, and I have come to answer the challenge of D'Ghor, son of… whatever."
(Diese Geringschätzung dürfte seinen Gegner wohl kaum besänftigen.)
Review:
"Das Haus des Quark" ja eigentlich eh noch ganz ok. Wobei sie dies zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich eher der Quark-Handlung als dem Nebenplot rund um Keiko O'Brien verdankte. Der wirkte auf mich nämlich eher wie Füllmaterial – wenn ich auch gleich dazu sagen muss, dass er sich wenigstens schlüssiger und besser einfügte, als einige frühere so "menschelnde" Plots, die deutlich aufgesetzter wirkten. Letztendlich fand ich die Handlung aber halt doch eher belanglos, und fand es vor allem auch schade, dass man Keiko einfach nur nutzlos und deprimiert zu Hause sitzen lässt, während ihr Mann sich dann schließlich etwas überlegt, womit sie ihre Zeit verbringen kann. Warum konnte die Initiative davon nicht von ihr selbst kommen? Und generell fand ich diesen Nebenplot halt einfach nicht sonderlich interessant. Immerhin hat er mich aber wenigstens auch nicht richtig genervt, und zumindest der kurze gemeinsame Moment zwischen O'Brien und Bashir war recht nett. Mir persönlich hätte aber auch nichts gefehlt, wenn man sich diesen Nebenplot gespart hätte.
Der Hauptplot hat mich ebenfalls nicht sonderlich begeistert, war aber ok – und hat mich angesichts meiner geringen Erwartung gegenüber Ferengi-Episoden sogar ganz leicht positiv überrascht. Den Einstieg fand ich dabei allerdings noch nicht sonderlich gelungen. Den Unfall-Tod des Klingonen (wo mir das Blut leider wieder einmal rot, statt rosa, zu sein schien), wie Quark daraufhin Besuch von dessen Bruder erhält und meint es wäre besser, zu behaupten, er wäre ehrenhaft gestorben, und ob dieser Lüge dann schließlich vom Regen in die Traufe kommt – alles eher so na ja. Ansatzweise interessant wird es dann allerdings, als Quark von Grilka entführt und nach Qo'noS gebracht wird. Die Kombination von klingonischer und ferengischer Kultur – wo nun wirklich Welten aufeinanderprallen – hatte durchaus einen gewissen Reiz. Wie z.B., wenn Quark versucht, dem Hohen Rat zu erklären, wie sich D'Ghor durch eher eines Ferengi als eines Klingonen würdigen Tricks finanziell am Vermögen der Familie bereichert hat. Man merkte deutlich, dass die Klingonen da einfach überhaupt nicht in ihrem Element waren – und mit der kriegerisch-ehrenhaften Einstellung wiederum Quark völlig überfordert war. Und vor allem den Ablauf des Duells rechne ich den Drehbuchautoren hoch an. Sowohl, dass sich Quark nicht einfach drückt, sondern D'Ghor stellt, zugleich jedoch seine Waffe niederlegt und seinem Gegner so einen ehrenhaften Sieg verwehrt. Da hat Quark auch einiges an Grips und Cleverness bewiesen, gelang es ihm doch so, sich doch noch aus dieser misslichen Lage zu manövrieren, jedoch ohne dass er oder Grilka dabei das Gesicht verloren hätten. Und auch die kleine Kanon-Referenz durch das Verbannungsritual fand ich nett – wie auch den Auftritt von Gowron. Die letzte wesentliche Stärke war dann der eine oder andere amüsante Moment und/oder Kommentar; der Humor trug für mich viel zum Gelingen der Folge bei. Übermäßig begeistert war ich allerdings trotzdem nicht.
Fazit:
Für eine Ferengi-zentrierte Episode – die üblicherweise nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählen – schlug sich "Das Haus des Quark" eigentlich eh recht wacker. Während ich den Einstieg noch wenig vielversprechend fand und mich einige Zeit lang fragte, warum genau mich das Geschehen denn eigentlich interessieren soll, drehte die Episode dann nach Quarks Entführung und seiner Ankunft auf Qo'noS insofern etwas auf, als ich den Kontrast der beiden Kulturen, die hier aufeinander prallen, durchaus interessant fand. Darüber hinaus gab es den einen oder anderen gelungenen Gag. Und vor allem der Ausgang des Duells, wo Quark viel Gespür für die klingonische Kultur und zudem einiges an Köpfchen beweist, konnte mir sehr gut gefallen. Demgegenüber stehen die noch mäßig interessante erste Hälfte, die allzu vorhersehbare Wendung rund um Rom, sowie die Nebenhandlung rund um Keiko und Miles O'Brien, die für mich eher den negativen Beigeschmack von Füllmaterial hatte, mich jedoch kaum ansprechen konnte. Highlight war "Das Haus des Quark" somit in meinen Augen keins – aber nach den ersten Minuten hatte ich noch deutlich Schlimmeres befürchtet.