Kurzinhalt:
Dem imperialen Spion X-7 ist es gelungen, sich unter falscher Identität unter die Rebellen zu schleichen, und als Tobin Elad das Vertrauen von Luke, Leia und Han zu gewinnen. Und so begleitet er die drei zusammen mit ihren Begleitern Chewbacca, C-3PO und R2D2 auch auf ihre jüngste Mission, die sie nach Delaya führt. Dabei handelt es sich um den Schwesterplaneten von Alderaan, der von dessen Zerstörung verschont blieb. Seither haben zahlreiche Alderaaner, die das Glück hatten, die Zerstörung ihres Heimatplaneten, da sie gerade unterwegs waren, zu überleben, Unterschlupf gefunden. Leia hofft nun, die Lage der alderaanischen Flüchtlinge zu verbessern und die Führung des Planeten davon überzeugen zu können, sich der Rebellion gegen das Imperium anzuschließen. Währenddessen setzt X-7 seine Bemühungen fort, die Identität jenes Piloten herauszufinden, der für die Zerstörung des Todessterns verantwortlich ist…
Review:
"Die Geisel" hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie der erste Band der "Rebel Force"-Reihe. Was weiterhin recht gelungen ist, sind die Interaktionen zwischen den Figuren, wobei sich die ständigen spöttischen Anreden von Han (eure Durchlauchtigkeit etc.) nun doch rasch abzunutzen begannen, vor allem, da es mir auch zu häufig vorkam. Generell, was im ersten Band noch frisch wirkte, machte hier teilweise einen etwas verkrampften Eindruck auf mich. Ist ja nett, wenn sich Han und Leia zanken, aber muss wirklich jedes einzelne ihrer Gespräche so ablaufen? Ich weiß nicht, das war mir dann doch etwas zu übertrieben. Die Handlung fand ich leider ebenfalls nicht so packend. Lukes Entführung war ziemlich unnötig, und Leias Verhör am Ende sehe ich auch insofern kritisch gegenüber, als es davor noch heißt, das Wahrheitsserum sei sooooo wahnsinnig gefährlich und hätte all diese schrecklichen Nebenwirkungen, dann injiziert X-7 ihr das, und es passiert – natürlich, wie von vornherein klar war – nichts. Ich finde, die Gefahr, dass sie Rebellen-Geheimnisse ausplaudert, hätte in diesem Moment völlig ausgereicht, um Spannung zu erzeugen – eine körperliche Gefahr für Leia hat es da nun wirklich nicht auch noch gebraucht. Davon abgesehen war "Die Geisel" soweit aber nett. Es gefällt mir, neue Abenteuer aus jener Ära zu lesen, wo Han, Leia und Luke im Kampf gegen das Imperium vereint waren. Sehr interessant fand ich auch alles rund um die alderaanischen Flüchtlinge auf Delaya, vor allem, da dabei auch Leias mitfühlend-humanitäre Seite wieder zum Vorschein kam. Und mit wieder nur 170 Seiten war der Roman kurz und knackig genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Nun hoffe ich aber für die Fortsetzung der Reihe wieder auf eine leichte Steigerung.
Fazit:
"Die Geisel" war ok, konnte mir aber nicht mehr so gut gefallen wie der erste Band der "Rebel Force"-Reihe. Die Interaktionen zwischen den Figuren sind zwar nach wie vor gut geschrieben, wirken jedoch mit ihrem Witz und den ständigen Kabbeleien und spöttischen Kommentaren zwischen Han und Leia mittlerweile doch eher aufgesetzt und bemüht. Die Handlung konnte mich leider ebenfalls nicht mehr so packen wie im letzten Band. Und jene Momente, in denen Luke, Leia und Han in Lebensgefahr sind, verfehlten verständlicherweise jedwede spannungstechnische Wirkung bei mir. Demgegenüber steht die Kürze des Buchs, wodurch keine Langeweile aufkommt, die Thematik rund um die alderaanischen Flüchtlinge, sowie das Flair neuer gemeinsamer Abenteuer von Han, Luke und Leia während ihres Kampfes gegen das Imperium. Insgesamt war "Die Geisel" somit durchaus solide.
Bewertung:
2.5/5 Punkten
Christian Siegel
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