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Doctor Who: Die Stadt des Todes Drucken E-Mail
Romanfassung des beliebten Doctor Who-Abenteuers Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 23 April 2016
 
Titel: "Doctor Who: Die Stadt des Todes"
Originaltitel: "Doctor Who: City of Death"
Bewertung:
Autor: James Goss, nach dem Drehbuch von Douglas Adams
Übersetzung: Claudia Kern
Umfang: 314 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 09. November 2015
ISBN: 978-3-86425-444-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Der vierte Doktor und seine Time Lord-Begleiterin Romana reisen ins Paris des Jahres 1979, wo sie dem Louvre einen Besuch abstatten. Romana zeigt sich jedoch von der dort ausgestellten Mona Lisa wenig begeistert. Immerhin werden sie dabei aber auf ein Komplott aufmerksam, mit dem das weltberühmte Gemälde gestohlen werden soll – während sie zugleich die Aufmerksamkeit eines Kommissars auf sich ziehen, der sie für Kunsträuber hält. Kurz darauf machen sie dann schließlich die Bekanntschaft von Graf Scarlioni, bei dem es sich, wie sich herausstellt, um einen Außerirdischen handelt. Genauer gesagt um Scaroth, den letzten der Jagaroth. Seit Jahrtausenden verfolgt er einen Plan, um sein Volk zu retten – welcher nun kurz vor der Durchführung steht. Das klitzekleine Problem dabei: Ist er erfolgreich, wird dadurch zugleich die gesamte Menschheitsgeschichte ausgelöscht…

Review: Im Gegensatz zu "Shada", wo eine nie fertiggestellte und ausgestrahlte Episode in Romanform nun endlich erzählt wurde, handelt es sich bei "Die Stadt des Todes", wie ich mir habe sagen lassen, um eine der bekanntesten und beliebtesten Folgen der alten "Doctor Who"-Serie – wobei James Goss nicht einfach nur die Episode nacherzählt, sondern auch alternative bzw. geschnittene Szenen sowie das Original-Drehbuch in seiner Erzählung der Geschichte einfließen lässt. Da ich erst mit "New Who" in die Abenteuer des Doktors eingestiegen bin, kann ich leider selbst keinen Vergleich zur Folge selbst ziehen – aber der Roman selbst hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Auf der einen Seite fand ich die Geschichte an sich sehr fantasievoll, wobei ich vor allem die Idee mit den zwölf Fragmenten von Scaroth und wie diese Einfluss auf die Menschheitsgeschichte genommen haben, sehr originell und faszinierend fand. Die beste Stelle war aber ganz klar die Beschreibung, was dem Professor – aus seiner Sicht – widerfährt, nachdem er im Zeitfeld gefangen wurde. Das war mindestens so erschreckend wie faszinierend, und wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Darüber hinaus war der Roman auch sehr gut geschrieben, und sprudelte nur so über vor amüsanten Momenten und witzigen Kommentaren, sei es in den Dialogen, oder in den Beschreibungen rund um Paris und ihre Bewohner.

Ich selbst habe Frankreichs Hauptstadt noch keinen Besuch abgestattet (werde dies aber wohl in absehbarer Zeit tun), der Roman beschreibt die Stadt jedoch mit einer widersprüchlichen Mischung aus schrulliger Unfreundlichkeit und unwiderstehlichem Charme, die mir durchaus auch von anderen schon geschildert wurde – und scheint die Atmosphäre von Paris somit sehr gut einzufangen. Mit dem vierten Doktor selbst, der von Tom Baker dargestellt wurde, verbindet mich persönlich zwar nichts, insofern kann ich auch nicht sagen, wie gut er hier getroffen ist. Aber auch wenn die verschiedenen Schauspieler bis zu einem gewissen Grad sicherlich der Figur auch ein bisschen ihren Stempel aufgedrückt haben, war er jedenfalls auch in diesem Roman durchaus als jener Doktor zu erkennen, wie ich ihn persönlich ab "Rose" kennengelernt habe, mit Romana als angenehm kompetente und unabhängige Begleiterin. Und auch Scaroth war kein reiner, schnurrbartzwirbelnder Superschurke. Seine Methoden – und vor allem auch die Auswirkungen seines geplanten Eingriffs in die Zeit – mögen fragwürdig sein, aber seine Motivation war grundsätzlich absolut verständlich. Einzig auf Duggan hätte ich persönlich verzichten können. Ich fand jedenfalls nicht, dass seine Anwesenheit groß etwas zum Gelingen des Romans beigetragen hätte. Und der eine oder andere Moment zwischendurch wirkte auf mich etwas überflüssig, und schien eher dazu da zu sein, den Roman etwas zu strecken bzw. ihm durch aus der Episode (vielleicht ja gar nicht zu Unrecht) herausgeschnittene Momente eine zusätzliche Daseinsberechtigung zu verschaffen. Ansonsten fand ich ihn aber sehr gelungen.

Fazit: Fans und Kenner des vierten Doktors bzw. der hier nacherzählten Episode wird "Die Stadt des Todes" wohl noch einmal deutlich besser gefallen als mir, aber auch ich war vom Roman durchaus angetan. Dies lag einerseits an der originellen, fantasievollen und einfallsreichen Geschichte, und andererseits an der überaus amüsanten Art und Weise, wie diese erzählt wurde. Vor allem Paris bekommt dabei wiederholt ihr Fett weg, wobei zugleich auch immer wieder die Liebe der Autoren zur Stadt durchscheint – und damit jene Widersprüchlichkeit, welche die Faszination der Stadt für viele auszeichnet, ebenfalls perfekt widergegeben wird. Kritisch sehe ich hingegen den einen oder anderen etwas überflüssigen Moment, sowie den Auftritt von Duggan, den man sich wie ich finde auch hätte schenken können, ohne etwas wesentliches zu verlieren. Davon abgesehen fand ich "Die Stadt des Todes" aber derart unterhaltsam und interessant, dass ich tatsächlich überlege, mir zum Vergleich die TV-Episode auf DVD zuzulegen. Who-Fans die mit dem vierten Doktor bzw. dem betreffenden Abenteuer aufgewachsen sind, können jedenfalls bedenkenlos zugreifen!

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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