Originaltitel: The Jem'Hadar Episodennummer: 2x26 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 12. Juni 1994 Erstausstrahlung D: 03. Oktober 1994 Drehbuch: Ira Steven Behr Regie: Kim Friedman Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Molly Hagan als Eris,
Alan Oppenheimer als Captain Keogh,
Aron Eisenberg als Nog,
Cress Williams als Third Talak'talan u.a.
Kurzinhalt:
Benjamin Sisko überredet seinen Sohn, statt seines geplanten Wissenschaftsprojekts für die Schule vielmehr eine gemeinsame Forschungsreise in den Gamma-Quadranten zu unternehmen. Dass dieser dann darauf drängt, dass Nog mitkommt, und dieser wiederum von Quark begleitet wird, damit hatte er allerdings nicht gerechnet – wollte er doch eigentlich ein bisschen Zeit zusammen mit Jake verbringen. Das ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Expedition nicht nach Plan verläuft: Denn während sie gemütlich am Lagerfeuer sitzen stürzt plötzlich eine außerirdische Frau aus dem Gebüsch, und bittet sie um Hilfe. Kurz darauf sind Sisko und Quark – Jake und Nog waren zum Glück gerade unterwegs – auch schon von Außerirdischen umstellt, die scheinbar über individuelle Tarnvorrichtungen verfügen, und sie gefangen nehmen. Von Eris erfahren sie, dass es sich dabei um Jem'Hadar, die Soldaten des Dominion, handelt. Während Sisko, Quark und Erin nach einem Weg finden, aus ihren von einem Kraftgeld umgebenen Gefängnis zu entkommen, gelingt es Jake und Nog, auf das Shuttle zu gelangen. Auf Deep Space Nine landet indes ein Vertreter des Dominion und teilt ihnen mit, dass man ihren Kommandanten gefangen genommen hat. Die Sternenflotte schickt daraufhin die U.S.S. Odyssey, ein Schwesterschiff der U.S.S. Enterprise, um die Befreiungsmission im Gamma-Quadranten zu leiten…
Denkwürdige Zitate:"Rom is convinced all humans look down on Ferengi, and by allowing me to come on this trip you can help prove him wrong. He is wrong, isn't he?"
(Ausgefuchst ist Quark ja schon.)
"Quark, this is as close to paradise as you're going to get. All you need to do is allow yourself to see it." "I can tell you what I see in two words: Exploitable resources."
(Aber: Ausgefuchst oder nicht, die Ferengi bleiben Kapitalisten.)
"A Ferengi and a human. I was hoping the first race I'd meet from the other side of the anomaly would be the Klingons." "I'm sorry to disappoint you."
(Auf diese Ehre hätte Sisko wohl gern verzichtet.)
"If the Dominion comes through the wormhole, the first battle will be fought here. And I intend to be ready for them."
(Sisko gibt die Stoßrichtung für den Rest der Serie vor.)
Review:
Der Einstieg in "Der Plan des Dominion" ist noch sehr unspektakulär. So könnte man – abseits des Titels (der einem allerdings auch nur wirklich etwas sagt, wenn man die Serie schon kennt) – zu Beginn noch meinen, wir hätten hier wieder eine eher auf Humor und/oder Alltagsgeschichten fokussierte Episode vor uns. Dies war zumindest der Eindruck, den ich in den ersten Minuten gewonnen habe, mit Nog und Quark, die sich der Expedition anschließen, ein paar amüsanten Wortgefechten zwischen Quark und Sisko, sowie auch ein bisschen "father-son-bonding" zwischen Ben und Jake. All das war zwar soweit ok, aber doch ein sehr unspektakulärer und wenig packender Einstieg. Erst als die (Vorta-)Frau aus dem Wald tritt wird das Geschehen ein wenig interessanter – wobei ich auch die Szenen im "Gefängnis" noch relativ unspannend fand. Immerhin erhält hier das Dominion aber wenigstens – in Form ihrer Soldaten – mit den Jem'Hadar ein zugegebenermaßen sehr gut designtes Gesicht. Wirklich packen konnte mich die Handlung zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wirklich.
Die Story rund um Jake und Nog, denen es schließlich gelingt, wieder aufs Shuttle zurückzugelangen, half da übrigens auch nicht gerade. Mir persönlich war das etwas zu viel "Kindergeburtstag", und weckte eher Erinnerungen an jene Zeit der Science Fiction, wo Kinder oftmals ganz bewusst eine prominente Rolle einnahmen, um sie direkt anzusprechen (siehe z.B. "Lost in Space"). Wirklich etwas zum Gelingen der Folge trugen Jakes und Nogs Abenteuer als Shuttlemechaniker in meinen Augen aber nicht bei. Immerhin, mit der Warnung des Jem'Hadar auf Deep Space Nine sowie der Mission der U.S.S. Odyssey, kam dann in der zweiten Hälfte doch nochmal etwas Schwung rein. Dass man just ein Schiff der Galaxy-Klasse genommen hat, welches wohl sinnbildlich für die U.S.S. Enterprise stehen sollte, war mir schon fast wieder etwas zu aufgesetzt, dennoch verfehlt jener Moment, wo es dem Dominion mit lediglich drei kleinen Schiffen gelingt, die U.S.S. Odyssey zu vernichten, die gewünschte schockierende Wirkung nicht. Zweifellos eine sehr effektive Methode, um dem Zuschauer die Bedrohung, die das Dominion für die Mächte im Alpha-Quadranten darstellt, zu verdeutlichen, und ihn wohl auch irgendwie "aufzuwecken". Denn eine solche Überlegenheit war man bisher maximal von den Borg gewohnt. Die stehen aber immerhin nicht vor der Haustür der Föderation, wie dies das Dominion aufgrund des entdeckten stabilen Wurmlochs tut. Insofern halte ich auch den Ausklang der Staffel letztendlich für gelungener und besser als einen klassischen Cliffhanger, wo man dann weiß, dass sich das entsprechende Problem ohnehin in der Auftaktfolge der darauffolgenden Staffel erledigt haben wird (siehe z.B. die Voyager-Folge "Der Kampf ums Dasein", die ich morgen bespreche) – ist einem doch bewusst, dass das Dominion unsere Helden noch für eine lange Zeit beschäftigen wird.
Fazit:
Mit "Der Plan des Dominion" beginnt "Deep Space Nine" nun endgültig, jenen Pfad einer fortlaufenden Geschichte einzuschlagen, den "Babylon 5" vorgemacht hat (wenn die Handlung von DS9 auch längst nie so gut durchdacht und vorausgeplant war, wie bei B5). Den nach einigen zarten Hinweisen im Verlauf der zweiten Staffel hat das Dominion hier nun endlich seinen ersten großen Auftritt – und macht deutlich, dass auf die Besatzung von DS9 eine große Herausforderung wartet. Diesbezüglich erweist sich vor allem die Zerstörung der U.S.S. Odyssey als aufrüttelndes Signal, dass die gewünschte schockierende Wirkung beim Zuschauer nicht verfehlt. Aber auch, wie erstaunlich gut das Dominion über den Alpha-Quadranten informiert ist, sticht hervor. Von dieser wichtigen Aufbauarbeit für den weiteren Verlauf der Serie, sowie dem dramatischen Höhepunkt rund um die Vernichtung der Odyssey abgesehen, ist "Der Plan des Dominion" aber noch wenig packend. Gerade auch der gemächlich-unaufregende Einstieg rund um die Expedition von Ben, Jake, Quark und Nog drückt auf die Gesamtwertung. Was den Aspekt betrifft, den Zuschauer in gespannter Erwartung auf die Fortsetzung zurückzulassen, war "Der Plan des Dominion" aber zugegebenermaßen erfolgreicher als so mancher klassischer Zweiteiler mit "echtem" Cliffhanger vor (oder auch nach) ihr.