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Der Maquis (Teil 2) PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Maquis, Part 2
Episodennummer: 2x21
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01. Mai 1994
Erstausstrahlung D: 26. September 1994
Drehbuch: Rick Berman, Michael Piller, Jeri Taylor & Ira Steven Behr
Regie: Corey Allen
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Bernie Casey als Calvin Hudson, Marc Alaimo als Gul Dukat, Tony Plana als Amaros, John Schuck als Legate Parn, Natalija Nogulich als Admiral Alynna Nechayev, Bertila Damas als Sakonna, Michael Bell als Drofo Awa, Amanda Carlin als Kobb, Michael Rose als Niles u.a.

Kurzinhalt: Nachdem Gul Dukat vom Maquis entführt wurde, trifft sich Benjamin Sisko mit deren Anführer – und ist erschüttert, als er beim Treffen von niemand anderem als seinem alten Freund Calvin Hudson empfangen wird. Er versucht, diesen zur Vernunft zu bringen, doch Hudson ist fest davon überzeugt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Etwas später gelingt es Commander Sisko dann mit einer kleinen Einsatzgruppe, das Versteck des Maquis ausfindig zu machen und Gul Dukat zu befreien. Dabei stellen sie auch einige der Anhänger, jedoch lässt Sisko bewusst auch einen von ihnen entkommen, um einen letzten Appell an Hudson zu überbringen, einen anderen Weg einzuschlagen. Stattdessen deuten jedoch alle Hinweise darauf hin, dass der Maquis vielmehr einen weiteren großen Angriff auf eine Kolonie der Cardassianer plant, wo diese angeblich Waffen aufbewahren. Um einen neuerlichen Ausbruch des Krieges zwischen der Föderation und den Cardassianern zu verhindern, bleibt Commander Sisko nichts anderes übrig, als dem Maquis mit den drei Shuttles der Station entgegenzufliegen und zu versuchen, sie aufzuhalten…

Denkwürdige Zitate: "On Earth there is no poverty, no crime, no war. You look out the window of Starfleet headquarters and you see paradise. Well, it's easy to be a saint in paradise."
(Commander Sisko äußert sich kritisch gegenüber jene Mitglieder des Föderationsrats, die im Elfenbeinturm der Erde sitzen.)

"Surely it's no crime keeping company with a beautiful female. You ought to try it, Odo. It might improve your disposition."
(Ob Odo für diesen Rat von Quark wirklich empfänglich ist?)

"How long do I keep him in here?"
"Forever."
(Sisko auf Odos Frage, wie lange er Quark festhalten soll.)

"I wonder what else we have in common?"
"Very little, I imagine."
(Sisko will sich nicht so recht mit Dukat vergleichen lassen.)

"I hope you're happy."
"I am a Vulcan. My emotional state is irrelevant."
"Well I'm a Ferengi, and my emotional state is very relevant, and right now I'm miserable, and it's all your fault!"
(Und die Vulkanier halten schon uns Menschen für emotional! Was müssen sie dann erst von den Ferengi halten?)


Review: Episodenbild (c) CBS Mit "Deep Space Nine" wollten die Macher ja mal eine etwas andere "Star Trek"-Serie präsentieren, und der überwiegend ungetrübten Zukunftsvision den einen oder anderen dunkleren Fleck bescheren. "Der Maquis – Teil 2" ist wohl die erste Episode, die diesen Ansatz jetzt so richtig verfolgt – etwas, dass ich doch etwas zweischneidig sehe. Auf der einen Seite bietet man damit innerhalb des "Star Trek"-Universums mal etwas Abwechslung vom "Friede Freude Eierkuchen"-Einheitsbrei. Andererseits wendet man sich damit doch recht deutlich von Gene Roddenberrys Bestreben hinter der Serie ab, und beschmutzt damit, wenn ihr so wollt, sein Erbe. Vor allem damals in den 90ern störte mich diese Entwicklung teilweise doch stark, vertrat ich doch die Ansicht: Wenn man Roddenberrys optimistische Zukunftsvision nun in den 90ern, nach dem Ende des Kalten Krieges, als nicht mehr zeitgemäß empfindet, sollte man die Marke "Star Trek" halt ruhen lassen, und etwas eigenes auf die Beine stellen (siehe "Babylon 5". Aber einerseits vom Markennamen profitieren und sich andererseits aber nicht an die "Regeln" halten zu wollen, kam bei mir damals nicht ganz so gut an – und vor allem Siskos Worte in dieser Folge darüber, dass es leicht ist, ein Heiliger zu sein, wenn man im Paradies hockt, kamen bei mir damals überhaupt nicht gut an.

Heutzutage sehe ich das ein bisschen lockerer, weshalb ich die düstere Entwicklung der Serie auch nicht mehr als Affront gegen Gene Roddenberry ansehe (wobei man sich den gerade erwähnten Seitenhieb meines Erachtens aber dennoch besser gespart hätte), und mir wohl auch diese Folge nun besser gefallen hat als damals – wenn sie auch nicht unfehlbar bzw. perfekt war. So verfehlte die ganze Entwicklung rund um Sisko und Hudson bei mir irgendwie sämtliche Wirkung, da man wieder einmal den "Tell, don't show"-Fehler macht, und eine Figur präsentiert, von der wir hören, dass sie ein guter Freund von Sisko wäre – wir dies jedoch im Verlauf der Serie nie mit eigenen Augen gesehen und damit am eigenen Leib gespürt haben. Dementsprechend konnte ich mit Sisko leider in all diesen Momenten nie so recht mitleiden. Kritisch würde ich zudem hinterfragen, warum er allein mit seinen drei Shuttles gegen den Maquis antritt, und nicht Hilfe von der Sternenflotte anfordert (mit einem echten, großen Sternenschiff hätte sich die Bedrohung wohl leichter ausschalten lassen). Selbst wenn er Hudson beschützen will geht er hier ein großes Risiko ein, und spielt letztendlich mit dem Leben der Kolonisten, bzw. riskiert in weiterer Folge vielleicht sogar einen neuen Krieg. Das erschien mir dann doch etwas unvorsichtig. Sieht man über diesen vermeintlichen Logikfehler hinweg, muss ich aber sagen, dass die Schlacht am Ende für mich die größte Stärke der Folge war. Einerseits, da derartige Actioneinlagen bei "Deep Space Nine" bislang Mangelware waren, und andererseits, da diesmal nicht mit großen Schlachtkreuzern, sondern mit kleinen Shuttles bzw. Jägern gekämpft wurde, weshalb sich die Schlacht hier doch recht stark von früheren entsprechenden Szenen aus "Star Trek" abhob. Sehr positiv fand ich zudem den Auftritt von Admiral Nechayev, der TNG und DS9 wieder näher zusammenrücken ließ, sowie neuerlich die gemeinsamen Szenen von Sisko und Dukat. Insgesamt war jedenfalls auch der zweite Teil wieder eine gute Folge – an den Einstieg kam der Abschluss des "Der Maquis"-Zweiteilers meinem Empfinden nach aber nicht mehr ganz heran.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Der zweite Teil von "Der Maquis" litt in erster Linie darunter, dass es mir ein bisschen schwer viel, Siskos Dilemma so richtig nachzufühlen – einfach deshalb, da wir von seiner Freundschaft von Hudson nur hören, sie jedoch nie zu Gesicht bekamen. Tatsächlich wurde er bislang ja noch nicht mal in einer der Folgen erwähnt. Würde es sich hier um eine etablierte Figur handeln, die wir kennen- und schätzen gelernt hätten, hätte zumindest ich deutlich mehr mitgelitten. Hier litt die Folge also in meinen Augen enorm unter der – wieder einmal bzw. für "Star Trek" zu diesem Zeitpunkt nicht untypischen – mangelnden Vorbereitung. Ebenfalls nicht überzeugt hat mich Siskos Vorgehen am Ende, wo er sich mit drei mickrigen Runabouts den Maquis-Schiffen entgegenstellt, statt die Sternenflotte zu warnen und sie von einem "richtigen" Raumschiff aufhalten zu lassen. Ist zwar eh nochmal alles gut gegangen – hätte aber sehr wohl auch schief gehen können. Das war von Sisko doch ansatzweise fahrlässig. Gut fand ich in erster Linie wieder die Dialoge zwischen Sisko und Dukat. Und abseits der gerade erwähnten logischen Ungereimtheit fand ich die Raumschlacht am Ende wirklich nett; nicht zuletzt, da es bei "Star Trek" insofern mal was anderes war, als dort ja normalerweise eher große Raumkreuzer gegeneinander antreten. Und soooo viel Action hatte DS9 bislang ja ohnehin nicht zu bieten gehabt. An den vielversprechenden ersten Teil dieser Doppelfolge konnte "Der Maquis – Teil 2" in meinen Augen aber nicht mehr ganz anknüpfen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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