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Orphan Black - 3x02: Bauernopfer Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: Transitory Sacrifices of Crisis
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 25. April 2015
Erstausstrahlung D: 16. Februar 2016 (ZDFneo)
Drehbuch: Graeme Manson
Regie: David Frazee
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Dylan Bruce als Paul Dierden, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Evelyn Brochu als Delphine Cormier, Maria Doyle Kennedy als Siobhan Sadler.
Gastdarsteller: Ari Millen als Rudy/Seth/Mark/Styles, Kristian Brun als Donnie Hendrix, Michiel Huisman als Cal Morrison, Skyler Wexler als Kira, Tom McCamus als Dr. Nealon, Josh Vokey als Scott, Kyra Harper als Dr. Virginia Coady, Zoe de Grand'Maison als Gracie, Millie Davis als Gemma Hendrix u.a.

Kurzinhalt: Nachdem er seinen Klonbruder aus seiner Zelle befreit hat, machen die beiden männlichen Castor-Klone die Stadt unsicher, und bringen eine Frau ins Hotelzimmer, um ein wenig Spaß zu haben. Diese ist über den ebenfalls anwesenden "Zwilling" jedoch alles andere als erfreut, und geht am nächsten Morgen schwer verstört zur Polizei, wo sie Detective Bell in die Arme läuft, der daraufhin Sarah Manning verständigt. Solcherarts gewarnt, dass sich die Castor-Klone in der Stadt befinden, hält sie nichtsdestotrotz an ihrem Bestreben, Helena zu befreien, fest. Der Besuch eines Castor-Klons in Felix Wohnung macht ihr jedoch deutlich, dass sie damit nicht nur sich und ihre "Schwestern", sondern auch ihre Tochter Kira in große Gefahr bringt. Währenddessen treffen sich Cosima und Scott bei DYAD mit einem neuen Wissenschaftler. Und Allison zieht zur Finanzierung ihres Wahlkampfs einen Einstieg ins Drogengeschäft in Betracht…


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband Lasst uns zu Beginn ein bisschen über Ari Millen reden, auf den ich in meinem Review zum Staffeleinstieg noch gar nicht eingegangen bin. In der zweiten Staffel habe ich ihn für sein Schauspiel eher kritisiert, und ob der Offenbarung seiner Klon-Identität im Finale Season 2 meine Zweifel geäußert, ob er sich dieser Aufgabe als gewachsen erweisen wird. In der dritten Staffel gefällt er mir zwar schauspielerisch mal grundsätzlich besser – was andeuten könnte, dass er entweder zwischen den Seasons fleißig geübt hat, oder aber mir in erster Linie auch seine Figur ganz einfach nicht lag – macht meines Erachtens aber dennoch zugleich deutlich, wie hoch Tatiana Maslanys Leistung einzuschätzen ist. Denn wo sie in jeder Rolle völlig natürlich ist, und in jede Figur hineinzuschlüpfen scheint wie in ein maßgeschneidertes Kleid, merkt man Millen seine Anstrengungen, die Rollen voneinander abzugrenzen und in mehreren verschiedenen Figuren zu überzeugen, durchaus an. Manches geilt ihm dabei besser als anderes, wobei mich persönlich vor allem auch seine Performance beim Schnurrbart-Klon nur bedingt überzeugt hat. Er ist wie gesagt ok, und ich meine, im Vergleich zur 2. Staffel eine Steigerung zu erkennen – das Beste an seiner Leistung ist aber, dass sie noch einmal deutlicher macht, wie großartig Tatiana Maslany in ihren Rollen ist.

Was die Folge an sich betrifft, fand ich sie zwar noch ok, insgesamt aber doch noch einmal eine Spur schwächer als den ohnehin schon nicht übermäßig begeisternden Staffeleinstieg. So fand ich, dass die Episode doch ein bisschen gebraucht hat, um ihn Fahrt zu kommen. Ich finde auch die Castor-Klone bisher allesamt einfach längst nicht so interessant wie die Leda-Klone, und da auf diesen in der ersten Hälfte noch der Schwerpunkt lag, verfolgte ich das Geschehen mit etwas verhaltenem Interesse. Zumal mich die Szene mit dem (letztendlich verhinderten) Dreier sehr an "Watchmen" und der Test der Klone an den Voight-Kampff-Test aus "Blade Runner" erinnert haben. Positiv stach aus der ersten Hälfte in erster Linie noch die kurze Szene hervor, als Sarah, Kira und Cal zusammen in seiner neuen Wohnung spielten, und Sarah somit kurz die schöne, heile (Familien-)Welt genießen durfte – was gerade auch durch das traurige Finale zusätzliche Bedeutung erlangte. Zudem fand ich es nett, dass wir Helena endlich wieder einmal beim Essen zuschauen durften – das hatte ich schon richtiggehend vermisst! Davon abgesehen waren die Szenen rund um sie zwar teilweise recht hart, aber wenig mitreißend. Interessanter finde ich da schon, wie gut sich Cosima und Scott zunehmend zu verstehen scheinen. Haben wir das vielleicht falsch aufgefasst, und ist sie vielmehr bisexuell, statt lesbisch? Die Zeit wird es wohl zeigen. Soweit ganz witzig fand ich auch die Idee, Allison und Donnie ins Drogengeschäft einsteigen zu lassen. Recht interessant war zudem der Gedanken, den physischen Problemen der Leda-Klone nun vermeintlich ein psychisches Problem der Castor-Klone gegenüber zu stellen. Zumal sich mir darüber hinaus angesichts des erotischen Einstiegs die Frage stellte, ob die männlichen Klone, so wie ihre weiblichen "Pendants", ebenfalls zeugungsunfähig sind.

Episodenbild (c) BBC/Polyband So richtig drehte "Bauernopfer" dann aber erst im letzten Drittel auf. Die Szene rund um den Castor-Klon und Kira war zwar jetzt insofern nicht unbedingt übermäßig spannend, als ich "Orphan Black" eine derart düster-schwarze Wendung nicht zutrauen würde. Letztendlich war dieser Moment aber wohl auch in erster Linie dazu da, sowohl uns als vor allem auch Sarah zu verdeutlichen, dass sie mit ihrem Festhalten an ihrem momentanen Kurs – Helena zu befreien – nicht nur sich selbst sondern auch alle in ihrem Umfeld in große Gefahr bringt. Was uns dann schließlich auch zur besten, da emotionalsten, Szene der Folge brachte, als Sarah sich am Ende – vorerst – von ihrer Tochter in Kira verabschiedet, die sich mit ihrem Vater scheinbar nach Island aufmacht. Das war wirklich ein gelungener Moment, wo mir auch wieder die Musik von Trevor Yule sehr gut gefallen konnte. Von dieser starken Szene abgesehen fand ich "Bauernopfer" allerdings doch eher nur mittelmäßig.

Fazit: "Bauernopfer" war ganz nett, stellte aber im Vergleich zum ohnehin schon nicht überragenden Staffeleinstieg noch mal einen kleinen Rückschritt dar. Alles rund um die Castor-Klone reißt mich momentan einfach noch nicht so wirklich mit. Ari Miller gefällt mir zwar was die schauspielerische Leistung betrifft in der dritten Staffel schon mal deutlich besser als in Season 2, macht jedoch für mich in erster Linie auch deutlich, wie gut Tatiana Maslany ist, die all ihre unterschiedlichen Rollen ungemein natürlich, glaubwürdig und vermeintlich mühelos ausfüllt. Davon ist er dann doch (noch?) ein ganzes Stück entfernt. Insgesamt hatte "Bauernopfer" in der ersten Hälfte zwar schon den einen oder anderen gelungenen Moment zu bieten, so richtig drehte die Folge jedoch erst in den letzten rund 10 Minuten auf, wo es noch einmal so richtig dramatisch wurde, und sich mit dem Abschied von Sarah und Kira auch der emotionale Höhepunkt der Episode befand. Nachdem Kira also nun in Sicherheit ist, darf die Handlung rund um Sarah und die Rettung von Helena dann aber mal richtig in Schwung kommen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 BBC/Polyband)




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